Dicke Rippe Grüne Bohnen Tagliatelle Pflaumensauce


Im Laden kam ich zuerst an der Früchteabteilung vorbei und sah, daß es Pflaumen gab (Pflaumen im Januar?), die sogar im Angebot waren. Ich nahm 3 Stück mit und fand an der Fleischtheke dicke Rippen. Sofort dachte ich, dazu würde eine asiatisch inspirierte Sauce auf Pflaumenbasis passen.

Die 2 Rippen schob ich ins Rohr, für eine Stunde. Erst bei 180 C, dann bei 200 C. Die Pflaumen schnitt ich in kleinere Würfel und gab sie mit ein paar Eßlöffeln Wasser in einen Topf, wo ich sie mit Deckel erhitzte und dazu brachte zur Sauce zu werden. Am Ende pürierte ich sie und gab jeweils einen Tl Oystersauce, Ponzusauce und Hoisinsauce dazu.

Die Bohnen hatte ich schon vorbereitet und suchte nach einer Beilage. Ich entschied mich für selbst gemachte Tagliatelle, weil ich noch ein bisschen Zeit hatte, den Teig ruhen zu lassen. Das Rezept war aus dem Silberlöffel und denkbar einfach – 200 g Mehl (405), 2 Eier und ein Eigelb. Alles in einer Schüssel 10 Minuten vermischen und 1 Stunde kaltstellen. Ich musste danach etwas mehr Mehl dazugeben (ich hatte Eier in L Grösse, und Rezepte sind normalerweise für M Größen ausgelegt). Das Durchdrehen mit der Nudelmaschine klappte einwandfrei.

Die Bohnen kamen dann ins Wasser, etwa 12 Minuten, dann schreckte ich sie ab, liess aber das heisse Wasser weiterhin köcheln. Dann kochte ich in einem anderen Topf Salzwasser für die Tagliatelle. Weil die frisch waren, brauchten die nur knapp 3 Minuten. Dabei gab ich die Bohnen zurück, um sie wieder aufzuwärmen. Am Schluss würzte ich sie mit etwas Bohnenkraut. Dann musste ich nur noch anrichten. Es war ganz ehrlich eine „interessante“ Mischung aus Europa und Asien, ab ich fand es gut 🙂

Szegediner Gulasch, die 6.


Immer, wenn es kalt ist, hab ich Lust auf dieses Gulasch, das ich von meinem Freund R., der Koch war gelernt habe. Ich weiss nicht genau, an was es liegt, das es mir so gut schmeckt, aber Sauerkraut war schon früh ein Lieblingsgemüse. In den frühen 60ern lebten wir ein paar Jahre auf dem Land im südlichen Odenwald in einer Einliegerwohnung über einer Gaststätte, die von Mutter und Tochter geführt wurde. Und die hatten einen Wurstkeller, also einen Keller, der einen Wurstkessel hatte, in dem nach der Schlachtung (von einem Schwein, derer sie auch vier hatten) alle halbe Jahr die frisch geformten Würste gebrüht wurden. Und in dieser Wurstküche stand auch ein Steinguttopf mit frischem Kraut, beschwert mit einem Holzbrett und einem schweren Stein, damit das Kraut unter der Oberfläche blieb.

Dieses Kraut floss in die Wirtshausküche mit ein und wurde von mir geliebt. Und das ist noch heute so. Heute morgen hab ich mich neu informiert und ein Rezept online gefunden, das vernünftig klang. Es stammt vom Blog „die Frau am Grill„, ich hab es nur auf 3 Portionen heruntergerechnet und es an meine Materialien angepasst. Die Mengen stimmen also nicht genau, aber ich denke dafür ist bei diesem Rezept Platz.

Zutaten waren:

  • 580 g Schweinenacken (später selbst in Würfel geschnitten)
  • 70 g geräucherter Bauchspeck
  • etwas Rapsöl zum Anbraten
  • 2 kleinere Zwiebeln, in Halbringen
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 450 g Sauerkraut mit Saft
  • 1 El Tomatenmark
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 1/2 Tl Paprika Rosenscharf und 1/4 Tl Cayenne
  • 1/2 Tl Kümmel, im Ganzen und angemörsert
  • 1 1/2 El Mehl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 30 g Creme fraiche und dann noch einen El auf die Portion
  • Salz 1/3 Tl
  • Pfeffer
  • Petersilie

Nacheinander in einem Topf anbraten-Speck, dann Fleisch, Zwiebeln, Tomatenmark, Mehl, Paprikapulver, Knoblauch, Sauerkraut mit Saft, Kümmel, und dann mit Brühe auffüllen und die Lorbeerblätter dazugeben.

Eine Stunde mit Deckel bei kleiner Hitze köcheln. Das war bei mir etwas länger, weil die Kartoffeln erst später weich wurden und das Gulasch auch noch etwas einkochen mußte.

Ich gab kurz vor Ende einen gehäuften El Creme fraiche dazu (das Original verlangte 150 ml, das war mir zuviel), und beim servieren noch einen Klecks. Die Petersilie sieht deswegen komisch aus, weil ich sie irgendwann gehackt und in den Gefrierschrank gegeben habe-frisch ist anders 🙂

Ich hab kurz vor dem Verfassen dieses Beitrags nochmal auf meiem Blog nachgelesen. Es waren 5 Einträge, die sich alle nur in Details unterschieden haben. Das Rezept heute fand ich insofern gut, dass ich vorher immer Schweinegulasch kaufte, statt es selbst klein zu schneiden. Ein Tipp, den ich las, erwähnte entweder Nacken oder Schulter vom Schwein zu nehmen. Ich hatte vor kurzem ein Nackenkotelett, das mir gefiel, nur musste ich die Fettstücke entfernen, weil sie noch nicht genügend „geschmolzen“ waren.

Das war heute ganz anders. Das Fleisch war durchgehend zart, weich und saftig, sicher den Fetteinlagen geschuldet, die durch die einstündige Kochzeit geschmolzen waren und die Würfel davor bewahrten, auszutrocknen. Das ist also eine Empfehlung meinerseits.

Ich freue mich jetzt schon auf morgen Abend, wenn ich das Gericht nochmal essen darf-der 3. Teil kommt dann in den Gefrierschrank.

Schweinegeschnetzeltes Broccoli Schoten Karotten Basmati


Ich hatte mal wieder Lust auf asiatisch inspirierte Kost. Vor allem hatte ich noch Schoten und Broccoli. Dazu kaufte ich noch eine Karotte und eine Spitzpaprika. Den Rest (Knoblauch, Jalapeño, Ingwer, Sojasauce hell und dunkel, Hoisinsauce, Fischsauce und Oystersauce) hatte ich daheim. Auch der Basmatireis stand parat.

Nachdem ich aus einem Schnitzel Streifen geschnitten hatte, legte ich diese in die Saucenmischung und marinierte das Fleisch 20 Minuten darin. Dazwischen hackte ich das Gemüse in Streifen und stellte sie beiseite.

Ich setzte den Reis, nachdem er gut gewaschen worden war, auf den Herd und stellte die Uhr. Jetzt erhitzte ich den Wok und gab nacheinander Fleisch und Gemüse/Aromaten dazu. Nach etwa 5 Minuten war das Gemüse gar aber knackig.

Und schon konnte ich anrichten!

Kaninchen Chicoree Bandnudeln Artischocken


Ich war seit längerem nicht mehr auf dem Samstagsmarkt und musste meine Käsevorräte wieder auffrischen. Dabei nahm ich auch das eine oder andere mit. Dazu gehörte ein halbes Kaninchen, Chicoree, Dill und Suppengrün.

Das halbe Kaninchen teilte ich noch einmal weiter in insgesamt 4 Teile, die ich dann in Öl anbriet, um etwas Farbe und Rösraromen zu erzeugen. Die stellte ich danach erst einmal beiseite, während ich in der gleichen Pfanne kleingeschnittenes Suppengrün mit einem kleinen Löffel Tomatenpüree und auch etwas scharfen Senf anbriet, es dann erst mit Noilly Prat und dann mit einem Achtel Riesling ablöschte. Nachdem das gelöscht war, gab ich noch ein Viertel Wasser dazu. Jetzt gab ich die Kaninchenteile zurück in meine ovale Keramik und schob sie bei 180 C in den Ofen.

Dazwischen umwickelte ich den Chicoree mit Bacon und legte ihn zum Kaninchen. Nach 45 Minuten überprüfte ich die Temperatur, sah dass das Kaninchen schon soweit war, und drehte den Ofen auf 60 C zurück. Die Flüssigkeit kam oben auf den Herd und wurde bei großer Hitze eingekocht. Am Ende band ich die Sauce mit einem El Speisestärke ab, nicht ohne vorher Zitronenzeste und auch etwas Zitronensaft in die Sauce zu geben.

Dazwischen hatte ich Wasser für die Pasta aufgesetzt und die dann hinzuzugeben, nachdem das Wasser zu kochen begann.

Die Artischocke war eine dieser noch sehr schlanken Früchte, deren Blätter schlank und lang und spitz sind. Ich hab sie pariert und in Salzwasser gekocht. Anschliessend briet ich sie in Olivenöl mit Knoblauch an, um sie dann auf die fertig gegarten Bandnudeln zu geben.

Das Gericht kam sehr schön zusammen. Das Kaninchen war sehr zart, aber wurde während des Verspeisens etwas trockener. Die Sauce hat super dazu gepasst, mit Noten von Senf, Kräutern und Zitrone. Ich liebe Artischocken, und sie machten sich gut auf der Pasta. Der Chicoree war auch sehr gut, nicht übergart aber nicht mehr fest. Die leichten Bitternoten des Chicoree machten das Gericht „erwachsen“ und interessant. Der Dill über Kaninchen und Sauce mutet vielleicht ungewöhnlich an, hat aber seinen Grund einerseits in der Aromatik des Noilly Prat und der Tatsache, dass es auch eine Verbundenheit zwischen Senf und Dill gibt. Das hat sehr schön gepasst!

Nackensteak Pfirsich Erbsen Pfifferlinge Kartoffelstampf


Es ist etwas mehr als eine Woche her, daß ich für dieses Gericht auf dem Samstagsmarkt war. Das Fleisch war vom Stand eines Metzgers von einem Dorf in der Nähe, Die Erbsen gab es von einem gut sortierten Stand, der sehr hochwertige und vielseitige Gemüse- und auch Obstsorten hat. Die Pfifferlinge bekam ich am anderen Eck, das sind die Leute mit der großen Auswahl und den guten Preisen. Dort gab es auch die Petersilie und den Pfirsich.

Das Gericht selbst war leicht zuzubereiten-der Nacken, den ich gekauft hatte, war ein Stück von etwa 750 Gramm, den schnitt ich in 4 Stücke und gab 3 davon in den Froster. Die Erbsen wurden gepalt und vorgekocht (bis knapp bissfest), danach kalt abgebraust und beiseite gestellt. Später wurden sie mit Butter auf Temperatur und Weichheit gebracht.

Die Pfifferlinge wurden hingebungsvoll geputzt 🙂 , dann mit Zwiebeln und Knoblauch angebraten.

Die Kartoffeln wurden geschält, in kleinere Stücke geschnitten und in Salzwasser gegart, bis sie weich waren. Danach hab ich sie eine Weile angebraten, bis sie am Ende zerstampft wurden.

Zu den Erbsen gab es Petersilie, auf das Nackensteak gab ich eine selbst zusammengestellte Gewürzmischung, die vorher schon als Rub für Schweinerippchen hergehalten hatte.

Am längsten haben wohl die Kartoffeln gedauert, aber auch das Nackensteak brauchte eine Zeit, weil es durch sein sollte und weil es zarter wird, wenn man sich mehr Zeit dafür nimmt. Ausserdem gab ich in der Schmorphase des Nackensteaks die Pfirsichschnitze mit in die Pfanne, um sie weich und aromatisch zu bekommen. Wieder ein Gericht mit Fleisch und Frucht, sicherlich nicht für jeden, aber ich mag das sehr.

Insgesamt sehr lecker!

Lendenspiesse Kartoffeln Feta Oliven Zwiebel


Ich habe schon eine Weile keinen Spiess mehr gemacht, und hatte Lust, ihn rustikal zu gestalten und griechische Elemente dazuzugeben, also den guten Feta und verschiedene Oliven mit Stein. Als Saucenersatz machte ich eine aromatische Mischung aus Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Zucker, Oregano, Olivenöl und weissem Balsamico, die ich langsam anschmorte. Durch die Zutaten wurde sie süsslich/sauer und sehr appetitanregend.

Die Spiesse bestanden aus gleichmässigen Stücken Fleisch aus der Schweinelende, die sich mit Zwiebelstücken und Paprika abwechselten. Durch die eher flachere Form des Fleisch konnte ich sie leicht in der Pfanne anbraten und ersparte mir den längeren Aufenthalt im Ofen.

Feta und Oliven hatte ich vom Samstagsmarkt, von einem Stand, dessen Betreiber ich jetzt schon eine Weile nicht mehr gesehen habe. Der Stand wird jetzt von einer Familie betrieben, die wohl noch die gleiche Qualität bezieht. Und wenn ich mich richtig erinnere, stammten Feta und Oliven nicht aus Griechenland, sondern aus Frankreich (oder wurden dort gehandelt und erworben). Jedenfalls eine gute Qualität der typisch griechischen Zutaten.

Das Besondere an diesem Gericht war aber diese Zwiebel Tomatenmischung. Zuerst wurden beide Zutaten klein gewürfelt und bei langsamer Hitze angeschmort. Dazu kamen auch einige der übrigen Paprikastückchen, ein Schluck Weisswein, Oregano, etwas Kalbsfond, ein flacher Tl Oregano (mexikanischer!), ein halber Tl Zucker und vielleicht ein El weissen Balsamico. Die überschüssige Flüssigkeit konzentrierte ich und bekam dadurch einen schön konzentrierten Geschmack.

Da Schweinelende nicht unbedingt das geschmackvollste Schweiefleisch ist, passte diese Unterlage sehr gut dazu. Ich bin ein Freund von Bratkartoffeln, und diese wurden erst fast gar vorgekocht und dann ganz langsam angebraten. Für ein bodenständiges Gericht kenn ich kaum was Besseres!

Auch gut dazu pasten die pikant scharfen Pepperoni, die ich auch mit angebraten hatte.

St. Louis Ribs II Ofenkartoffeln Mais Weinbergpfirsichchutney


Ich hatte heute die Gelegenheit, bei der Metzgerei Zorn vorbeizukommen und zu sehen, ob sie diese großartigen St. Louis Ribs zufällig da hätten. Die nette Fleischfachverkäuferin schaute hinten in der Fleischküche nach, und nachdem ein Metzger und ich uns geeinigt hatten was ich wollte, kam er mit einem schönen Strang dieser besonderen Rippen zurück.

Mittags war das Wetter noch gut, aber gegen 17:30 fing es an zu regnen, und ich entschloss mich, das Fleisch im Ofen zu machen. Diejenigen, die hier regelmässig lesen, wissen, daß ich mit einem Whirlpool Herd geschlagen bin, der nur eine Temperatur kennt: MAXIMUM! Um ihn zu benutzen, muss man vorsichtig mit einer Zeituhr arbeiten, auch ist es unerlässlich empfindliche Speisen mit Alufolie zu umwickeln oder abzudecken.

Im Ofen wollte ich die neuen Kartoffeln machen, also hab ich sie schnell umwickelt. Die Ribs salzte und pfefferte ich, pinselte sie mit etwas Rapsöl ein und gab sie in eine feuerfeste Emailleform. Bei frischem Mais fand ich jetzt das perfekte Rezept: In genug nur knapp siedendem Wasser ohne Salz etwa 20 Minuten ziehen lassen. Ich stehe dann immer da und drehe sie alle paar Minuten, damit alle Seiten gleich gegart werden.

Ich hatte vorher Weinbergpfirsiche (5 Stück) mit dem Plan, ein Chutney daraus zu kochen, gekauft. Ich hab ein wenig gegoogelt und fand auf einem indischen Blog ein Rezept einer jungen Dame, das interessant klang. Was noch viel besser war, dass ich alle Gewürze parat hatte (Ich habe diese Woche einen ganzen Hängeschrank voller Gewürze ausgemistet und restrukturiert). Nur das Chilipulver hat gefehlt, dafür hatte ich ganz kleine rote mexikanische Chiles (Piquin), die sich als sehr, sehr scharf entpuppten…

Das Rezept (reicht locker für die 4 fache Menge oder man gibt es in den Kühlschrank):

jeweils ein Tl Kreuzkümmelsamen, Fenchelsamen und Senfsamen, die in etwas Öl angeröstet werden

dann eine gehackte Zwiebel, 2 Knoblauchzehen und 4 cm Ingwer, beides ebenfalls gehackt, ins Öl geben

und weich dünsten.

5 Weinbergpfirsiche, enthäutet, entsteint und in Stücke geschnitten hineingeben und weich werden lassen

Jetzt jeweils einen halben Tl Chilipulver und Garam Masala dazugeben und verrühren

2 El weissen Essig, Salz, Pfeffer und Zucker dazugeben

Ich gab nur 2 flache Tl dazu, im Originalrezept war es eine wesentlich grössere Menge (1/2 Cup). Mir war

das zuviel, aber wenn es jemand nachmachen will, kann man ja abschmecken und justieren.

Nach dem Anrichten war das Chutney zwar immer noch ziemlich scharf, aber ich mochte es trotzdem und nahm mir reichlich davon. Die Rippen waren nach diesem einfacherem Rezept trotzdem sehr gut und die Fruchtigkeit des Chutneys überzeugte mich einmal mehr von der Kombination von Fleisch und Frucht.

Und der Mais war einfach genial! Ich hatte noch etwas selbstgemachte Kräuterbutter aus Knoblauch, Zitronenzeste, Salz und Petersilie, die kam auf den Kolben, Sehr lecker!

Schweinelende Stampfkartoffeln Breite Bohnen Paprika Spargel Kirschsauce


Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich den letzten Post veröffentlicht habe, aber immer öfter fällt mir ein, dass ich das Gericht schon einmal oder gar mehrfach vorgestellt habe. Das mag manchmal OK sein, manchmal ist es das aber eben nicht.

Die Idee zu der Kirschsauce kam vom amerikanischen blog Olverindulgence, der vor kurzem einen Kirsch- Rhabarberlack auf Wachteln verwendete. Ich wollte eine Sauce (hab ich auch schon einmal gemacht, ist aber eine Weile her) und sie wurde richtig gut. Auch wenn ich weiss, dass es Leute gibt, die mit Süsse bei Fleisch nichts anfangen können.

Es ist jetzt auch schon eine lange Zeit her, seit ich eine Schweinelende gemacht habe, also ein guter Grund eine spezielle Sauce zu machen.

Die Sauce zuerst:

250 g frische Kirschen, entsteint

1 Schalotte, fein gehackt,

1 Knoblauchzehe, fein gehackt

1 Schuss Sherry

1/8 Argentinischer Rotwein

1 Glas Kalbsfond

1 Rosmarinstängel

1 Lorbeerblatt

Salz, Pfeffer

1 El Speisestärke, Wasser

Schalotte und Knoblauch anschwitzen, ohne braun werden zu lassen. Mit einem Schluck Sherry ablöschen (besser wäre Portwein, hatte ich aber gerade nicht da). Wenn der Sherry verdampft ist, das Achtel Rotwein dazugeben und ebenfalls einkochen. Dann den Kalbsfond und den Rosmarin und das Lorbeerblatt dazu. Reduzieren um die Hälfte. 2/3 der Kirschen und etwas Flüssigkeit in einem hohen Gefäß fein pürieren, wieder zur Sauce geben. Kaltes Wasser und die Speisestärke anrühren, in kleinen Mengen zur heissen Sauce geben, bis die Sauce dick genug ist. Danach ein kaltes Stück Butter montieren- gut für Geschmack und Glanz.

Dazu gab es Kartoffelstampf, einfach nur festkochende Kartoffeln geschält und in Salzwasser gegart und anschliessend mit einem Kartoffelstampfer gestampft und dabei ein Stück Butter mit eingearbeitet und gesalzen und gepfeffert. Man kann natürlich auch Muskat und Sahne dazugeben, aber ich bevorzuge es nur mit Butter.

Es gab drei Gemüse dazu, breite Bohnen, Paprika und grünen Spargel.

Die breiten Bohnen garte ich ein paar Minuten vor und schreckte sie dann mit kaltem Wasser ab, Paprika und Spargel wurden in Olivenöl und Butter bei mittlerer Hitze langsam angebraten. Nachdem sie fast fertig waren, kamen die breiten Bohnen dazu, um mit ihnen fertig zu werden.

Die Sauce ist aufgrund des Kalbsfonds nicht nur süss, sondern hat auch eine herzhafte Komponente. Es gibt einige Anwendungen für diese Sauce – Ente bietet sich natürlich an, auch verschiedene Geflügel, vom Huhn über die Wachtel oder der Taube zu Fasan oder anderen Wildvögeln.

Ich war aber auch sehr überzeugt wie gut die Kirschensauce mit der Schweinelende harmonisiert – Lecker!

Arborio Erbsen Steinpilze Fenchelsalsiccia


Eben hab ich nachgeschaut – das letzte Risotto gab es im Juli 2017, also vor etwas mehr als 3 Jahren. Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich Risotto satt hatte, es waren doch ein paar zuviel gewesen.

Ganz anders gestern, als ich in einem Lebensmittelgeschäft frische Erbsen sah und sofort daran dachte, mit ihnen und getrockneten Steinpilzen ein sehr aromatisches Risotto zu machen.

Dazu machte ich ganz kleine Fleischbällchen aus einer Fenchelsalsiccia, die ich von unserem italienischen Supermarkt (bzw. seiner Wurst- und Käsetheke) bekam. Die Salsiccia ihrerseits kommt einmal die Woche frisch aus Italien, und zwar in 3 Geschmacksrichtungen: Normal, Scharf und mit Fenchel. Mir hat es fast immer die Fenchelsalsiccia angetan, so auch heute.

Das Risotto wird auf die übliche Weise gemacht. Zuerst eine klein gehackte Schalotte und eine Knoblauchzehe in Olivenöl anschwitzen, den Arborioreis dazugeben, glasig dünsten und mit einem Achtel Weisswein (Riesling) ablöschen. Bei unterer/mittlerer Hitze ab und zu umrühren und ab und zu Flüssigkeit dazugeben. Dazu boten sich Wasser, Einweichwasser für die Steinpilze und ein gekaufter Kalbsfond an.

Daneben palte ich die Erbsen und köchelte sie langsam, um sie immer wieder zu probieren. Frische Erbsen haben einen kurzen idealen Garpunkt. Wenn dieser unter- oder überschritten ist schmecken die Erbsen fester und mehlig. Wenn sie genau richtig sind schmecken sie toll! Als sie soweit waren goss ich sie ab und kühlte sie mit kaltem Wasser, um den Garpunkt zu fixieren.

Die gewässerten Steinpilze (etwa 4 Gramm Trockengewicht) schnitt ich in kleine Stücke und gab sie nach der Hälfte der Garzeit zum Risotto. Die getrockneten Pilze sind viel aromatischer als die frischen Steinpilze, deshalb kann man mit kleinen Mengen auskommen.

Nach etwa 25 Minuten war das Risotto noch bissfest aber schon sehr schlotzig. Ich weiss von früher, daß zum Finish Butter und Parmesan gehört. Da ich 200 g Reis genommen hatte, gab es von der Butter und vom Parmesan jeweils 50 g. Dazu rührte ich die Erbsen unter und besprenkelte das Risotto mit Petersilie.

Die Fleischbällchen waren kurz zuvor fertig geworden und wurden verteilt.

Es hat gut geschmeckt!

Und im Gegensatz zu Manchen, die ein Risotto mit einem Risibisi verwechseln – es gehört fliessend. Man kann es 5 Minuten stehen lassen und zuschauen, wie es anzieht. Es muß also so sein, sonst ist es einfach zu trocken.

Also Mut mit Butter und Parmesan!

Knödel Halb und Halb Pfifferling Speck Sauce


Gestern früh auf dem Markt sah ich Pfifferlinge, die im Moment Saison haben, zu einem guten Preis (etwa €2.00/100 g) und nahm gleich ein halbes Pfund mit. Auch gab es Zwetschgen, die nahm ich auch mit. obwohl sie bei diesem Rezept keine Rolle spielen. Aus ihnen machte ich mit einem Hefeteig zusammen einen Zwetschgen Blechkuchen, den ich morgen der hungrigen Lagerbelegschaft spende 🙂

Für die Knödel Halb und Halb verwendete ich einen gekauften Teig. Ich hab sie schon einige Male selbst gemacht, finde sie aber nicht besser als das gekaufte Produkt. Sie werden geformt, es kommen ein paar getoastete Würfel Brot hinein (bei mir waren es Stückchen eines English Muffin), danach kommen sie ins kochende Wasser, das sofort auf kleinste Stufe gestellt wird. Bei mir brauchten sie 20 Minuten, um aufzutauchen und sich zu akklimatisieren.

Für die Sauce briet ich 100 g kleine Speckstückchen in etwas Rapsöl an, gab dann fein geschnittene Zwiebel- und Knoblauchstückchen dazu und liess sie angehen, bis sie glasig waren. Dann gab ich 2/3 der kleingeschnittenen und geputzten Pfifferlinge dazu. Anschliessend gab es einen Schluck Sherry dazu. Nachdem der fast verdunstet war gab es eine kleine Menge Weißwein und dann einen Viertelliter Kalbsfond dazu. Alles einkochen, am Schluss 2 El Creme fraiche mit etwas Speisestärke verrühren und in den Saucenansatz geben. Die größeren Pfifferlinge in Butter anbraten und als Highlight über Knödel und Sauce drapieren. Sauce abschmecken, etwas Petersilie hacken und anrichten.

Sehr lecker!