Ich habe schon eine Weile keinen Spiess mehr gemacht, und hatte Lust, ihn rustikal zu gestalten und griechische Elemente dazuzugeben, also den guten Feta und verschiedene Oliven mit Stein. Als Saucenersatz machte ich eine aromatische Mischung aus Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Zucker, Oregano, Olivenöl und weissem Balsamico, die ich langsam anschmorte. Durch die Zutaten wurde sie süsslich/sauer und sehr appetitanregend.
Die Spiesse bestanden aus gleichmässigen Stücken Fleisch aus der Schweinelende, die sich mit Zwiebelstücken und Paprika abwechselten. Durch die eher flachere Form des Fleisch konnte ich sie leicht in der Pfanne anbraten und ersparte mir den längeren Aufenthalt im Ofen.
Feta und Oliven hatte ich vom Samstagsmarkt, von einem Stand, dessen Betreiber ich jetzt schon eine Weile nicht mehr gesehen habe. Der Stand wird jetzt von einer Familie betrieben, die wohl noch die gleiche Qualität bezieht. Und wenn ich mich richtig erinnere, stammten Feta und Oliven nicht aus Griechenland, sondern aus Frankreich (oder wurden dort gehandelt und erworben). Jedenfalls eine gute Qualität der typisch griechischen Zutaten.
Das Besondere an diesem Gericht war aber diese Zwiebel Tomatenmischung. Zuerst wurden beide Zutaten klein gewürfelt und bei langsamer Hitze angeschmort. Dazu kamen auch einige der übrigen Paprikastückchen, ein Schluck Weisswein, Oregano, etwas Kalbsfond, ein flacher Tl Oregano (mexikanischer!), ein halber Tl Zucker und vielleicht ein El weissen Balsamico. Die überschüssige Flüssigkeit konzentrierte ich und bekam dadurch einen schön konzentrierten Geschmack.
Da Schweinelende nicht unbedingt das geschmackvollste Schweiefleisch ist, passte diese Unterlage sehr gut dazu. Ich bin ein Freund von Bratkartoffeln, und diese wurden erst fast gar vorgekocht und dann ganz langsam angebraten. Für ein bodenständiges Gericht kenn ich kaum was Besseres!
Auch gut dazu pasten die pikant scharfen Pepperoni, die ich auch mit angebraten hatte.
Ich wusste nichts von Varianten der Kürbissuppe, die Tomaten beinhalteten, bis ich heute nachschaute.
Früher gab es bei mir verschiedene Prägungen der Kürbissuppe: Standard, mit Ingwer, mit Ingwer und Curry, Mit Kokosmilch und Curry usw. Und die sind auch alle gut. Aber heute dachte ich über den schrägen Hokkaido Kürbis nach, den ich gerade gekauft hatte, und dachte an meine Tomaten, die schon daheim herumlagen.
Ich liess mich nicht abbringen:
Etwa 3/4 l Gemüsefond, selbst angesetzt mit Karotte, Lauch, Sellerie, Petersilie, Zwiebel und einer Zehe Knoblauch. Anschwitzen und mit einem 1/4 l Weisswein ablöschen. Ich hatte für die Hauptspeise drei Scheiben Kürbis beiseite gelegt, damit ergab der Rest etwas mehr als ein Pfund geschälte und zerkleinerte Stücke des Kürbis. Die Suppe kam ohne grosses TamTam aus, wenn nötig, könnte man immer noch um die Ecke huschen und für Notfälle einkaufen…
Stattdessen gab ich noch zwei kleingeschnittene Tomaten dazu und dann mit in die Suppe. Nachdem alles zu köcheln begann, pürierte ich die Suppe nach und nach. Dann schmeckte ich sie ab und servierte sie mit etwas Pfeffer und Selleriesalz ab.
Ich hätte irgendwie nicht geglaubt, dass die tomatige Variante funktionieren würde, eben bis ich sie ausprobierte, aber sie ist super! Ich hab übrigens (nicht in die ganze Suppe, sondern in den Teller) einen Viertel Tl Habanerosauce (selbstgemacht) dazugegeben. Dadurch wurde die Suppe sehr viel fruchtiger, aber auch etwas feuriger.
Wenn man den Klecks Creme Fraiche weglässt oder mit einem entsprechenden Produkt ersetzt, ist die Suppe vegan.
Es hat tatsächlich bis Anfang Juli gedauert, um Gäste (2) einladen zu können. Was lange währt…
Ich machte mir einige Gedanken, und entschied mich dann für eine Art von „Best of“ Menü, also lauter Leckerbissen, die ich gerne esse und auch serviere, in kleinen Portionen (bis auf die Hauptspeise) serviert.
Es waren 6 Gänge geplant, die habe ich auch gemacht, aber irgendwie vergaßen wir die letzten 2 Gänge abzulichten, was aber nicht so schlimm ist, weil ich als Dessert nur eine kleine und einfache Aprikosentarte anbot, und es dann noch einige sehr gute Käsestücke gab.
Amuse: Gefüllte Champignons auf Cajun Art
12 braune Champignons, Stiele entfernt und geputzt
30 g Butter
2 Frühlingszwiebel fein gehackt
glatte Petersilie
2 Knoblauchzehen
2 Scheiben kalt geräucherter Schinken in sehr kleinen Würfeln
1/2 grüne Paprika ganz fein gehackt
1 Schnapsglas Sherry
Zitronensaft
Pfeffer, Salz
Panko oder andere Semmelbrösel
Cayenne (1/2 Tl)
Parmesan zum Bestreuen
Alle Zutaten außer dem Parmesan vermischen, in die Champignons füllen, den Parmesan drüber reiben und backen. In meinem Monster Ofen war das in 5 Minuten passiert, andere Öfen werden etwas länger brauchen, weil sonst die Champignons nicht durchgegart sind – also 8 – 12 Minuten im vorgeheizten Ofen.
Meine Gäste mochten diese kleine Speise zu Anfang 🙂
Gang: Pulposalat
Einen halben, schon gekochten Pulpo hatte ich im Froster. Er musste nur noch auftauen, damit ich ihn klein schneiden und marinieren könnte.
Die Zutaten:
Zitronensaft
Olivenöl
Tomaten
Selleriestange
Fenchel
Rote Zwiebel
Petersilie
Saft einer Zitrone und die gleiche Menge an Olivenöl vermischen und unter die Pulpostücke heben und eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. In der Zwischenzeit Selleriestange und Fenchelknolle in dünne Scheiben schneiden und zum Pulpo geben. Die roten Zwiebeln ebenfalls dünn schneiden und zusammen mit Petersilie und Kirschtomaten dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer Prise Zucker abschmecken und anrichten.
Zwischengang: Spaghetti alla puttanesca
Für 3 Personen 180 g Spaghetti abwiegen und kochen.
1 Schalotte fein
2 Zehen Knoblauch
1 Chilischote nicht zu scharf
3 Sardellenfilets
6 Kirschtomaten
1Tl Oregano (frisch ist besser)
2 Tl Kapern
1 kleine Handvoll Oliven mit Stein
Weißwein
Schalotte ohne Farbe in Olivenöl anschwitzen, dann alle anderen Zutaten dazugeben, dabei die Tomaten vierteln. Ein Achtel Weisswein dazugeben und den Deckel drauf damit die Tomaten schnell schmelzen. Darauf achten, daß immer Flüssigkeit im Topf ist. Wenn die Spaghetti fast fertig sind, etwas vom Kochwasser abnehmen und zur Sauce geben, dann Sauce und Spaghetti und Sauce vermählen. Mit Parmesan anrichten.
Schade, daß der Parmesan im Bild alles verdeckt. Sie schmeckten besser als sie aussehen 🙂
Hauptgang: Entrecote Chimichurri Lauch
Die freundliche Fleischfachverkäuferin meinte es sehr gut mit mir und meinen Gästen: Sie hatte mir 3 Steaks zwischen 310 und 330 g eingeschweißt. Ich briet sie zusammen in einer großen Edelstahlpfanne etwa 8 Minuten, wobei jede Seite zweimal in die Hitze kam. Die Steaks wurden optimal, durchweg rosa ohne Blut und sehr zart.
Dazu gab es eine Chimichurri, eine argentinische pikante Sauce mit hohem Petersilienanteil.
Chimichurri:
1 Tasse kleingehackte Petersilie, die dicht gepackt sein soll – ganz schön viel Petersilie!
3 große Knoblauchzehen
2 Frühlingszwiebeln, alles davon
3 zerkrümelte Lorbeerblätter
1/2 Tl Paprika rosenscharf
1/4 Tl Pul Biber oder Piment d’Espelette
1/3 Tasse Rotweinessig
1/3 Tasse Wasser
1/3 Tasse Olivenöl
1/4 Tl gemahlenes Cumin
1 Tl grobes Meersalz
Alles im Standmixer oder dem Zauberstab pürieren. Meins ist etwas zu fein geraten, es soll etwas stückiger sein. Anfangs ist es suppig, aber es zieht im Lauf von ein paar Stunden und entwickelt Körper. Auch mischen sich die einzelnen Komponenten geschmacklich schön, wenn sie eine Weile ziehen dürfen.
Dazu gab es Lauch, den ich in Gemüsebrühe im Ofen (und mit Alufolie abgedeckt) etwa 35 Miuten drin liess – solange, bis ein Messer ganz leicht durch ging. Dann habe ich ihn mit einem Bunsenbrenner noch abgeflämmt, aber das war nur eine Spielerei 🙂
Das Menü kam gut an und wir tagten eine ganze Weile, was mir sehr gut gefiel.
Heute hatte ich Lust, endlich den Grill einzuweihen, es wird ja auch langsam Zeit. Gestern hatte ich bei Zorn Hähnchenschenkel „Label Rouge“ mitgenommen und wollte sie grillen. Gestern hatte ich für ein anderes Fleisch eine Chimichurri hergestellt, eine argentinische Petersiliensauce, die besonders gern zu Steaks serviert wird. Das Rezept war gut, aber ich habe wohl nicht genug Petersilie dazugegeben und die Sauce war etwas zu dünn.
Das gab mir aber die Idee die Chimichurri als Marinade zu verwenden. Also machte ich ein paar Schnitte in die Schenkel und gab sie zusammen mit der Marinade in einen Plastikbeutel, um alles ein paar Stunden einziehen zu lassen.
Später kochte ich die neuen festkochenden Kartoffeln (1kg) in der Schale, liess sie danach eine Viertelstunde ausdampfen, bevor ich sie schälte. Dann gab ich eine mittlere rote Zwiebel darüber und salzte, bevor ich 180 ml Rindfleischbrühe mit 2 El Rapsöl und 3 El Weissweinessig, Salz und Pfeffer mischte und unter die inzwischen in Scheibchen geschnittenen Kartoffeln hob. Ich gab noch eine Handvoll gehackter Petersilie dazu und liess den Kartoffelsalat eine Stunde durchziehen. Das Rezept hatte ich aus dem Kochbuch „Die echte badische Küche im Jahreslauf“ und besser ist er mir noch nie gelungen.
Dazu machte ich einen Salat aus Romanoherzen und Tomaten, wobei das Dressing wie kürzlich wieder mit süßem Senf angerührt wurde. Das hat was – süß und trotzdem die Säure des Weißweinessigs.
Nachdem die Beilagen soweit fertig waren, legte ich die Schenkel auf den vorbereiteten Holzkohlegrill. Zuert hatte ich die Schenkel auf einer Aluschale bei indirekter Hitze, aber da nahmen die Schenkel keine Farbe. Also legte ich sie ohne Schale direkt über die Kohle und erzielte ein befriedigerendes Ergebnis. Insgesamt brauchten die Schenkel 40 Minuten. Und wie man sehen kann legte ich auch noch Aprikosenhälften dazu.
Ach ja noch das Rezept für die Chimichurri (kommt aus „Lobel’s Meat Bible“ ein Rezeptbuch der Familie Lobel, prominente Metzger aus New York City, die eine der besten Adressen für gutes Fleisch in der Stadt sind). Ich habe schon einige Rezepte nachgekocht und muß sagen, daß sie sehr authentisch sind.
1 Cup dicht gepackte Petersilienblätter
3 große Knoblauchzehen, grob zerhackt
2 Frühlingszwiebel, grob zerhackt
3 Lorbeerblätter, zerkleinert
1/2 Tl süsses Paprikapulver
1/4 Tl zerkleinerte Paprikaflocken (bei mir das türkische Pul Biber)
Heute war ich das erste Mal seit mindestens 2 Monaten auf dem Samstagsmarkt am Turnplatz. Eigentlich wollte ich mein Fahrrad nehmen, aber die Aussentemperatur betrug -7 C, und das war mir dann doch zu schattig. Also bin ich mit dem Auto los und suchte dann erst einmal einen Parkplatz. Deshalb fahr ich auch lieber mit dem Rad hin. Ich fand dann einen der zwar ein paar Meter weg lag, aber ich hatte Glück im Unglück 🙂
Der Markt war relativ gut besucht für einen kalten Morgen, es war 10:00. Zuerst ging ich zu dem Stand mit den guten Gemüseangeboten und dem mediterranen Einschlag. Dort fand ich, wie erwartet, die kleineren länglichen Artischocken und nahm 3 davon mit (€1,20/Stück). Dann ging ich Richtung Käsestand, wo die Schlange fast über den halben Platz stand. Den Abstand abgerechnet standen da etwa 8 Kunden. Weil die Schlange am Hähnchen- und Eierstand daneben erheblich kürzer war, ging ich erst dorthin, um 10 frische Bio-Eier und ein gutes Perlhuhn zu kaufen. Dann ergab ich mich meinem Schicksal und stellte mich in die Schlange vor dem Käsestand.
Es ist gar nicht so schlimm, wenn man sich der Beobachtung anderer hingibt 🙂 . Ich sah 2 verschiedene Kundinnen (nebenan), die von einer Schlange in die andere wechseln wollten und das nicht durften (weil sie sonst vor anderen Menschen in der anderen Schlange drangekommen wären). Beide Kundinnen regten sich auf, und sagten dann, daß sie auf keinen Fall noch einmal in einer Schlange stünden – bevor sie dann abzogen.
Ich denke, es ist dem Lagerkoller zuzuschreiben. Und die unterschwellige Aggression bricht sich dann spontan Bahn.
Zuhause richtete ich meine Einkäufe und schaute nach, was ich sonst noch da hatte. Es gab noch frische grüne Bohnen, braune Champignons, Knoblauch, Kartoffeln, Petersilie, ein Glas Hühnerfond, etwas Weisswein und vier kleine Tomaten, die auch mitspielen wollten.
Zuerst schnitt ich das Perlhuhn der Länge nach auseinander, um es dann in eine ovale Form zu legen, in die ich eine gehackte Knoblauchzehe gegeben hatte. Dann salzte und pfefferte ich das Perlhuhn innen wie aussen, um dann die Hautseite zuerst nach oben zu legen. Jetzt gab ich noch ein halbes Glas des Hühnerfonds dazu, wie auch ein paar Schluck Weisswein.
Mein Ofen hat nur eine Temperatur=Scheissheiss, also musste ich aufpassen. Nach etwa 20 Minuten drehte ich das Perlhuhn mit der Innenseite nach oben und liess es 15 Minuten so. Danach drehte ich es noch einmal um, ölte die Haut ein und liess es noch einmal braten. Nach weiteren 10 Minuten nahm ich es heraus.
Daneben hatte ich die Kartoffeln in der Schale im Ofen gemacht, und auf dem Herd kochte ich die parierten und geviertelten Artischocken in einem Topf zusammen mit einer halben Zitrone, die grünen Bohnen mit etwas Bohnenkraut in einem zweiten Topf. Nachdem die fast gar waren, briet ich die Champignons, die Bohnen, die Artischocken, Knoblauch und die Tomaten in Butter und Olivenöl an. Dazu gab ich am Schluss Petersilie.
Das halbe Perlhuhn kam auf den Teller, dann die halbierten Kartoffeln, und schliesslich das Gemüsegemisch.
Sehr lecker und gar nicht winterlich. Und das Beste ist, dass es noch eine Perlhuhnhälfte gibt, das war nämlich saftig und saulecker!
Beim Einkauf war ich offen für Ideen und Inspiration, aber ich hatte auch ein Handicap – seit zwei, drei Jahren bin ich einer derer, die Gichtanfälle bekommt. Man kann leicht sagen, daß es eine Krankheit des Überflusses ist (zuviel Fleisch, Alkohol, etc.), aber das ist nur die halbe Wahrheit. Nur ein Teil der Bevölkerung ist anfällig für Gichtattacken, weil es eigentlich eine genetische Aberration ist. Das Drittel, das darauf achten muss, was es ist, erfährt schmerzhaft die Konsequenzen bestimmten Genusses. Bei mir war das letzte Woche ein Schweinebauch, den ich erst abends, und dann am nächsten Tag als Mittagessen genoss. Am nächsten Morgen wachte ich auf und konnte nicht auftreten. Nach einem Krankentag und viel Ibuflam 600 konnte ich wieder gehen…
Jedenfalls war die Entscheidung, das Ossobucco zu machen, wohlüberlegt. Die zwei letzten Tage habe ich Spaghetti vegetarisch und käsige Sachen gegessen und alles fleischige weit von mir gewiesen. Auch morgen gibt es statt Fleisch Fisch. Wenn das etwas wird, poste ich es vielleicht auch 🙂
Die Kalbsbeinscheiben salzte und pfefferte ich, bevor ich sie in etwas Mehl wälzte und dann abklopfte, damit sie nicht zuviel Mehl hatten.
Sie wurden dann in Olivenöl angebraten, um etwas Kruste zu bekommen. Danach nahm ich sie aus der Pfanne und gab Gemüse, das ich Brunoise geschnitten hatte, hinein. Es handelte sich um Karotten, Selleriewurzel, Knoblauch und Lauch. Das Gemüse briet ich, bis es etwas Farbe nahm, gab dann 5 cm Tomatenmark dazu, mischte es und löschte es mit einem kleinen Schluck Sherry fino ab. Das liess ich einkochen und gab etwa Weisswein dazu. Auch das reduzierte, wonach ich eine Kalbsbrühe dazu gab (etwa 1/4). Danach garte ich die Kalbsbeinscheiben in der Pfanne mit dem Deckel, wobei ich den Deckel immer wieder auf die Seite zog. Sie, die Beinscheiben, brauchten fast genau 90 Minuten.
Die Gremolata, eine würzige Beigabe, konnte ich schon vorher zubereiten, aus Knoblauch, Petersilie und Zitronenabrieb. Ich hatte nochmal bei Google nachgeschaut. Früher hab ich das auch schon einmal gemacht, da war die Gremolata mit Orangenschale parfümiert, was auch besser schmeckte. Aber egal, mit Zitrone war es auch OK.
Für das Risotto schnitt ich erst eine Schalotte ganz klein, briet sie langsam in Olivenöl an, gab dann den Arborio Reis dazu und anschliessend den Schuss Weisswein und den Safran. Danach gab ich immer wieder Hühnerbrühe dazu. Nachdem der Reis zwar noch Biss hatte, aber sonst weich war, gab ich etwa 40 g Butter und die gleiche Menge geraspelten Parmesan dazu. Danach musste ich schnell servieren, weil Risotto keinen Aufschub duldet… Übrigens, sollte das Risotto nicht fliessen, hat es nicht die richtige Konsistenz (man sieht es auf dem Foto ganz gut 🙂 )
Dazu machte ich einen Feldsalat mit einer Kartoffel Essig Vinaigrette mit Senf und Speckwürfeln. Die Kartoffel wird zerdrückt und als Dickmacher für die Sauce benutzt.
Da ich in letzter Zeit sehr wenige Posts geschrieben habe, aber Lust auf etwas aus dem Meer hatte, wollte ich unbedingt vor 18:00 Uhr daheim sein, weil dann nämlich das Fischgeschäft gegenüber langsam schliesst.
Es gab aber einen Stau, den ich auf Landstraßen umfuhr, bis ich dann doch noch einmal auf die Autobahn musste und vielleicht 10 Minuten zusätzlich brauchte.
Die Zeit wurde knapp und ich kam etwa um 5 vor 6 an. Ohne zuerst meinen Einkauf hinein zu bringen, ging ich zum Fischhändler. Der war noch offen, hatte aber alles schon in Styroporcontainer gegeben, um sie wie üblich an andere italienische Restaurants zu verteilen (verkaufen).
Ich fragte gleich ob er noch etwas hätte und ich meinte ich sei nicht wählerisch, aber vielleicht Sepia. Er kramte und zog ein schönes Tier aus einem der Container. Ich war gleich einverstanden.
Ich zahlte €4.80 für 2 Mahlzeiten. Zuhause angekommen, nahm ich ihn auseinander und schnitt vor allem den Körper in dünne Streifen und nahm ihm die Arme ab.
Um die Mahlzeit zusammenzustellen setzte ich stark gesalzenes Wasser für die Pasta auf, schnitt von einem Fenchel dünne Scheiben von beiden flachen Seiten ab, schnitt die gekauften eingelegten Artischocken in Scheiben und legte die Taggiasca Oliven bereit. Dann schnitt ich 2 normal große Tomaten in kleine Würfel.
Zuerst zerkleinerte ich zwei Knoblauchzehen und den Abrieb einer halben Zitrone. Aber die Sepiastücke wurden zuerst scharf angebraten. Dann gab ich Knoblauch und Zitronenzeste dazu. Nachdem die Sepia Farbe genommen hatte nahm ich sie heraus und löschte den Topf mit Noilly Prat ab. Nachdem der ein wenig eingekocht war, gab ich noch ein Achtel Riesling dazu, danach die kleinen Tomatenstücke und etwas Mark.
Nachdem ich die Flüssigkeit etwas eingekocht hatte, schmeckte ich sie ab und gab die Fenchel Sepia Mischung zurück in den Topf, um sie etwas nachzuschmoren.
Während die Spaghetti langsam gar wurden, gab ich die sehr leckeren Öliven und die in Scheiben geschnittenen kleinen Artischocken mit in den Topf. Langsam verdampfte die Flüssigkeit und der Geschmack wurde immer intensiver.
Nachdem die Spaghetti al dente waren, mischte ich einen Teil der Sepie mit der Pasta. Es war zuviel für eine Portion, also werde ich morgen eine kleine Vorspeise daraus machen.
Die Mischung aus Sepia, Tomate, Zitronenzeste, Knoblauch und Fenchel war sehr aromatisch 🙂 Die stark eingekochte Sauce tat ihr Übriges, eine starke Sauce zu bilden die sehr gut zu der Meeresfrucht und den Gemüsen passte.
Ein sehr stimmiger Teller Spaghetti mit schlank geschnittenen Streifen des Sepia Körpers. Die Sauce ist der Kitt, der alles zusammenhält 🙂
Heute auf dem Markt kaufte ich Kaninchenläufe und Bio Eier am Stand mit den guten Hähnchen. Dann machte ich einen Stop bei Herrn Ruf und suchte mir ein paar schöne Käse aus. Bei verschiedenen Gemüsehändlern gab es Aubergine, frische Erbsen, Pfifferlinge und Spargel. An Kräutern holte ich frischen Thymian und Rosmarin. Zuletzt holte ich beim Händler mit dem mediterranen Produkteinschlag ein schönes Stück Feta und einen kleinen Beutel gemischte Oliven mit Stein.
Da ich nicht alle Lebensmittel gleichzeitig servieren kann, entschied ich mich für heute für die Aubergine. Tomaten hatte ich noch zuhause.
Zuerst briet ich die Kaninchenläufe an und stellte sie anschliessend bei mittlerer Hitze in den Ofen. Dort blieben sie etwa 45 Minuten. Dazwischen schnitt ich die Auberginen in etwa 5mm dicke Scheiben und salzte sie beidseitig. Sie zogen Wasser, und nach einigen Minuten spülte ich die Scheiben ab und tupfte sie trocken. Danach briet ich die Scheiben bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten an.
Dann schichtete ich die Auberginen in einer Terrine, gab Thymian und Rosmarin dazu, dann eine Schicht dünner Tomatenscheiben, dann wieder eine Schicht Auberginenscheiben, wieder Kräuter und wieder Tomaten. Darüber gab ich dann Fetawürfel und Oliven.
Auch diese Terrine kam in den Ofen, etwa 5 Minuten kürzer als das Kaninchen.
Als Beilage, die zu diesem Gericht gut passt, machte ich die griechischen Nudeln, die wie Reiskörner aussehen, die Kritharaki. Sie werden einfach mit Wasser und Salz gekocht, bis sie gar sind, und dann abgegossen und abgespült. Ich gab ihnen noch eine Flocke Butter dazu.
Etwa nach der halben Bratzeit wendete ich die Kaninchen und löschte die Pfanne mit etwas Noilly Prat ab. Am Ende war daraus eine leichte Fleischbrühe geworden, die ich über das Kaninchen und die Nudeln gab.
Bei Zorn gab es Label Rouge Hähnchen aus dem Elsaß. Die gibt es etwa 4 mal im Jahr im Angebot. Wenn es sie gibt, bin ich dabei.
Ursprünglich wollte ich das Hähnchen draussen grillen, aber der Nachmittag entwickelte sich unsicher, und ich änderte meinen Plan.
Es waren einige Gemüse da (rote Paprika, grüner Spargel, Tomaten, Salat,), daß ich die Qual der Wahl hatte. Ich wollte unbedingt ein „ear of corn“, also Mais am Kolben, etwas was ich nur in warmem Wetter mag und was auch toll vom Grill schmeckt.
Da ich die letzten Posts mehr Bulgur und Reis gemacht habe, kamen heute wieder kleine neue Kartoffeln dran, die ich mit dem Hähnchen im Ofen garte.
Das Hähnchen selbst wurde gesalzen und mit meinem Rub eingerieben. Ich hab es anderswo genau aufgezählt, aber es hat 4 verschiedene mexikanische Chilis (Pasilla, Serrano, Arbol und Ancho geräuchert), brauner Zucker, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Cumin, Oregano, Pimenton de la Vera. Je nach Stimmung werfe ich auch noch anderes hinein. Der Rub hat eine gewisse Schärfe, aber es ist nicht übertrieben. Dann kam es in eine ovale Keramikform, zusammen mit etwas Wasser, einem Schluck Wein und zwei Knoblauchzehen. Das Hähnchen blieb 80 Minuten im Ofen, wobei es zweimal gewendet wurde.
Der Mais braucht 20 Minuten in kochendem Wasser, das Wasser sollte ungesalzen sein.
Für die Kartoffeln schnitt ich frischen Salbei in feine Streifen, den ich vor dem Servieren mit Butter auf die Kartoffeln gab.
Der Maiskolben wurde großzügig mit Butter und Salz behandelt.
Das Hähnchen war sehr saftig und die Haut schön knusprig und hatte einen wunderbaren Geschmack!
Eigentlich hatte ich Lust, einen Adana Kebap selbst zu machen. Wie sich herausstellen sollte, hätte ich schon am Tag vorher beginnen müssen. Dadurch verringerten sich meine Möglichkeiten und ich steuerte um. Statt Grill (hätte sich nicht gelohnt), gab es jetzt alles aus Pfanne und Ofen.
Köfte: Die Hackbällchen machte ich aus Lammhack. Dazu gab es Salz, Harissa, Thymian und Oregano, Paprika, Zwiebel, Knoblauch, Petersilie, zerzupftes Toastbrot und ein Ei. Alles schön durchgemengt und Kugeln daraus gedreht, dann auf beiden Seiten angebraten, aufgespiesst und die Ränder langsam gebräunt.
Zwiebelsalat: Eine Gemüsezwiebel halbieren, quer zur Mitte in dünne Streifen schneiden, zwei Tomaten assymetrisch aufschneiden, eine Handvoll Petersilie fein hacken, Salz und Sumach dazugeben, alles mit den Händen mischen, ziehen lassen.
Bulgur: Bulgur/Wasser 1:2 mischen, salzen, aufkochen, auf kleinste Flamme drehen und 7 Minuten mit Deckel köcheln.
Peperoni auf einer Alu Schale im Ofen anbraten.
Griechischen Joghurt mit zerriebenem Knoblauch und Zitronensaft vermischen, ziehen lassen.
Ich bin sicher, das Gericht in einem guten Türkischen Lokal besser zu bekommen. Ebenso sicher bin ich aber, daß ich heute sehr leckeren Salat, Fleisch und Beilagen gegessen habe. Die verschiedenen Gewürze machten das Essen zu einem (Urlaubs)genuss 🙂