Heute war ein aufregender Tag. Ich hab endlich die Zutat gefunden, nach der ich gesucht habe, seit ich das Buch „Jerusalem“ von Ottolenghi gelesen habe. Heute bin ich in der Nachbarschaft etwas ausgefächert und fand einen nahöstlichen Laden mit allerlei Sachen, aber eben auch Lebensmitteln. Ich fand das Objekt meiner Begierde nicht gleich, und fragte den Besitzer. Der fragte nach: ZA-tar? iranisch? Ich sagte kleinlaut nochmal Zatar, wonach er sagte „Ach so, Za-TAR, da haben wir drei verschiedene, grobes, welches aus Jordanien und aus dem Libanon. Ich nahm das aus Jordanien, ein Beutel von 500 g, der nach der Packungsangabe in Richtung Thymian ausgebaut ist.
Anbetracht dessen, daß ich nur Ottolenghi’s Beschreibung hatte, war ich angetan vom Pulver (es ist relativ pudrig), das aus der Tüte kommt. Es ist zwar anders als Maggi, erfüllt aber, glaub ich, eine ähnliche Funktion als universelles Würzmittel. Wenn ich mich recht erinnere, ist Sumach ein Hauptbestandteil, eine Pflanze, die säuerlich wirken soll. Das ist mir allerdings nicht aufgefallen.
Das aber nur nebenbei.
Zuerst ging es auf den Markt, wo Herr Ruf ( vom Käseladen) eine wohlverdiente Woche Urlaub machte. Deshalb ging ich zum Karlsruher Gemüsespezialisten, der auch die selbstgezogenen Chilis hat. Ich liess mir eine Tüte geben und nahm alles mit, das nach Ancho-Chilis aussah, ausserdem zwei Scotch Bonnet-Chilis, weil ich meinen Testessern nochmal das Jerk-Chicken zum Probieren machen will ( der eine Tester war zu der Zeit im Urlaub), und das Rezept im Original mit Scotch Bonnet oder eben mit Habanero Chilis gemacht werden soll.
Vom gleichen Stand nahm ich noch schöne Spitzpaprika mit, die als Beilage zum Jerk Chicken gemacht werden.
Außerdem erstand ich meinen ersten Steinpilz aus der Gegend (nur einen Fuß, aber der Geschmack ist ja überall…) und natürlich einen kleinen Hokkaido-Kürbis.
Die Mirabellen hatte ich letzte Woche auf dem Markt geholt, da waren sie noch fest, aber nach einer Woche in der Tüte waren sie super.
Ich sag’s imer wieder, ich bin ein Freund von süßem oder süß-saurem zu Fleisch, deshalb dachte ich gleich an ein Chutney mit Mirabellen.
Wir hatten früher, als wir ein Haus im Kraichgau bewohnten, einige Obstbäume, darunter einen Mirabellenbaum. Ich erinnere mich an Früchte, die teilweise so süß waren, daß man sie mit Säure verarbeiten mußte, damit etwas harmonisches entstehen konnte. Das war der Grund, an ein Chutney zu denken. Nicht, daß es auch andere Gründe gegeben hätte ( Schärfe, süß-sauer, fruchtiges gepaart mit Zwiebeln und Knoblauch…)
Auf alle Fälle war es eine ganz schnelle Sache: 350 g Mirabellen, entsteint,
2 El Brauner Zucker
3 El Apfelessig
! Knoblauchzehe
2 kleine Schalotten
4 cm Ingwer, geschält
1 Serrano-Chili, ohne Samen oder Häutchen
Knoblauch, Schalotten, Ingwer und Chili in Öl anschwitzen, Zucker, Essig, und Mirabellen dazugeben, etwas eindicken, dann die zerkleinerte Serrano-Chili dazugeben.
Die Lende, die ich bei einem weiteren guten Metzger für gutes Geld erstanden habe, wurde nur klassisch minimal mit Mörser-Pfeffer und-Salz gewürzt.
Dann wurden die Stücke erst scharf, und dann bei schwacher Hitze fertiggegart.
Der Kürbis wurde in Stücke und dann in Scheiben zerlegt.
Ich muß ehrlicherweise dazusagen, daß ich mir ein Rezept von Jamie Oliver ausgesucht habe, weil ich das mal gesehen habe. Ich fand toll, wie er so brachial den Kürbis auseinanderriss, das Olivenöl großzügig verteilte, und die Kräuter mit dem Kürbis vermatschte (übrigens Rosmarin und Salbei, den ich eingefroren hatte 🙂 )
Ich hab nur ein paar Kartoffelspalten dazugegeben. Dann kamen Kürbis und Kartoffeln geölt auf ein Blech, um bei zuerst 180 C und später bei 200 C fertig zu garen und Farbe zu nehmen.
Das dauerte etwa 40 Minuten.
Beim Anrichten hab ich noch eine Prise Zatar dazugegeben (man sieht diesen grünen Hauch auf dem Teller).
Geschmeckt hat es sehr gut- alles auf dem Punkt, mit viel Geschmack.
Ich könnte mich an dieses Zatar gewöhnen, die Gefahr ist aber, es als Würzverstärkungsmittel wie Maggi zu verwenden- ich muß mich mehr damit befassen.


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