Ein Versuchsballon…
Das Original ist die Pekingente, die geshreddert in Mehl/Wasser/Sesamöl-Fladen landet und mit Gurken- und Frühlingszwiebelstreifen, scharfen Chilis und Pflaumensauce und Koriander garniert und gerollt verspeist wird, als dickes Finger Food, quasi.
Alles fing damit an, daß ich letzte Woche auf dem Markt Pflaumen kaufte und ziemlich weiche bekam (selbst schuld- als mich die Marktfrau nach dem Verwendungszweck fragte, sagte ich, daß ich sie für eine Sauce bräuchte). Jetzt hatte ich keine Wahl- also sollte es eine Sauce sein. Ich hatte aber vor kurzem ein Five-Spice-Gewürz gekauft, im Laden gegenüber, das mörsert die Gewürze durch drehen am Deckel, will sagen, das riecht immer sehr intensiv.
Ich wußte auch, das es mit Pflaumen eingesetzt wird für die chinesische Pflaumensauce.
8 Pflaumen, entsteint
3 cm Ingwer, gerieben
1/2 Tl Five-Spice-Gewürz
1 Zimtstange
1/2 Tl Nelken (ganz)
2 Knoblauchzehen, fein gewiegt
1 Schalotte, fein gewiegt
2 gute El brauner Zucker
1/4 Tasse Reisessig oder weißer Essig (Balsamico bei mir)
2 El Öl
Die Zwiebeln und der Knoblauch werden angebraten und die entsteinten Pflaumen werden in das heiße Öl gegeben und angeschmort. Dann kommen ein paar Löffel Wasser drauf- es braucht nicht viel, weil das Obst beim zerfallen Wasser lässt.
Dann den Ingwer dazu und 15 Minuten köcheln, oder bis alles weich ist.
Die Masse im Sieb oder der flotten Lotte passieren.
Dann die Gewürze dazu und etwa eine halbe Stunde köcheln lassen. Nochmal passieren- die Sauce sollte eine cremige Konsistenz haben. Kalt stellen.
Fleisch:
Ich hatte 3 Oberschenkelsteaks (ja, das gibt es! Sind Oberschenkel mit ausgelöstem Knochen), die ich langsam schmoren wollte. Dazu hab ich 4 El Sojasauce in eine Emailschüssel gegeben, dazu etwa 2 gehäufte El braunen Zucker, den ich durch rühren aufgelöst habe. Dazu kamen ein paar Drehungen der Five-Spice-Mühle.
Die Oberschenkel habe ich aufgeklappt eine halbe Stunde in dieser Mischung mariniert. Danach war das Huhn 2 Stunden bei 160 Grad im Ofen, wobei ich es dreimal gewendet habe. Danach hab ich den Ofen kurz auf 250 Grad hochgestellt, um die Hautseite kross und dunkel zu bekommen.
Pfannkuchen: Mein erster Versuch, und noch nicht perfekt.
200 g Mehl
180 ml kochendes Wasser
2 El Sesamöl
Alles kombinieren mit den Knethaken, den Teig abkühlen lassen (30 Minuten), dann eine Wurst formen, Abschnitte von cm abschneiden, die plattieren und 2 übereinander in Fladen von 15 cm ausrollen.
Bei mir war das ausrollen kein Problem, aner ich hab sie einzeln gemacht und dann zusammengefügt, und das gab verschiedene Formen und sie liessen sich nicht gut trennen…
Weil sie nämlich, doppelt ausgerollt wie sie sind, auf beiden Seiten in Sesamöl angebraten werden, und dann, wenn sie aufgehen, auseinandergezogen werden, wobei die Innenfläche geschützt wird und auf einem Teller in den warmen Ofen wandert.
Diese Innenfläche wird später gefüllt.
Meine waren durch das Unorthodoxe Prozedere unwillig, voneinander zu lassen und somit schwierig auseinander zu bekommen. Wenigstens hat es bei 2 Pfannkuchen geklappt.
Die Füllung:
Wenn man keine Ente braten will, kann man auch Huhn benutzen. Dazu wird überall angeraten, längsgestiftete Gurken und dekorativ ziselierte Frühlingszwiebeln zu benutzen. Manche Rezepte haben auch Karottenstifte und angebratene Pilze mit drin, aber das scheint nicht Standard zu sein.
Ich bin zwar kein Freund von Koriandergrün (Cilantro), hab aber auf dem Markt bei einem asiatischen Stand ein Büschel mit Wurzel gekauft, um einen Eindruck vom Gesamtkunstwerk zu bekommen (Koriandergrün ist bei jedem Rezept dabei).
Wenn man vorsichtig dosiert, finde ich geht es. Es gibt sowieso verschiedene Angriffe auf die Geschmacksknospen, weil ja auch ziemlich scharfe Chilis mit dabei sind.
Fazit:
Ich dachte, ich mach das nächste Woche als Vorspeise, aber es ist zu aufwendig und zu sättigend. Trotzdem kann ich mir das vorstellen bei einem Themenabend- wie vernichte ich eine Pekingente in 3 Gängen- oder so ähnlich- zu machen.
Lecker war es sowieso.
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