Fast Food, die 2., oder Amerikanische Woche reloaded!
Heute war ich beim Metzger Zorn und konnte mich nicht entscheiden. Ursprünglich hätte ich Lust gehabt, eine Lammstelze zu machen (geschuldet dem schönen Teller von Ivo Sá Barros hier),
aber es gab auch keine gefrosteten. Stattdessen gab es Lammhüfte, ein Fleisch, das ich sehr gerne zubereite, weil es viel Geschmack hat und butterzart ist. Von der Hüfte kamen 2 Stück mit, außerdem 2 kleinere Scheiben Schweinehals vom Hällisch-Schwäbischen Landschwein… Dann fragte ich nach einem Stück Rind für Hackfleisch.
Die sehr kompetente Fleischfachverkäuferin stellte mir aus einem Behälter von Rindteilen eine nicht zu magere Mischung zusammen und erzählte mir dann, daß ein großer selbstständiger Burgerbrater immer will, daß das Fleisch zweimal gehäckselt wird. Sie meinte noch, daß das bei 40 kg dann etwas länger dauern könne 🙂 .
Sie bot mir diesen Dienst dann auch an, den ich dann ausprobieren wollte.
Zuhause angekommen waren die Burgergedanken schon im Vordergrund, also fror ich die anderen Einkäufe einfach ein.
Aber zuerst wollte ich einen Bohnensalat herstellen. Dank an Volxküchebonn, der hierfür Ideengeber war.
Für meinen Bohnensalat nahm ich eine Handvoll grüne Bohnen, gab sie in stark gesalztes Wasser und kochte sie etwas weicher als bissfest. Dann wurden sie kalt abgeschreckt, abgetropft und beiseitegestellt.
Jetzt wurde eine Schalotte fein gewiegt und zu den Bohnen gegeben. Das Dressing bestand aus 2 El Apfelessig, 3 El Olivenöl, einer Prise Zucker,und einem Löffelchen des Knoblauch-Öl-Gemischs von gestern. Die frischen Kräuter, die ich immer kaufe, vertrocknen in einer Schale, und von dort holte ich mir ein paar Thymianblättchen, die auch noch dazu kamen.
Zum Bohnensalat gab ich noch 3 Kirschtomaten in Vierteln und einen dünnblättrig aufgeschnittenen Champignon, der durch das Dressing schön mariniert wurde.
Der Burger wurde geformt und auf einer Seite mit Sojasauce mager eingepinselt. Die Geschichte hab ich früher schon erzählt: Meine Firma betrieb früher auch Cafeterien (heute nur noch Franchises). Jedenfalls hatte einmal jemand eine gute Idee und schrieb ein wirklich gutes Rezept für einen Burger. Nach weniger als 2 Jahren wurde das Projekt eingestampft – die Idee kam zu spät, um sich gegen den Trend zu stemmen. Aber der Burger war super! Und ganz einfach – es war nur ein wenig Sojasauce auf der einen Seite des Burgers, und auf der anderen Seite gab es ein paar Shakes Gewürzsalz (Paprika, usw.) Dazu wurden die Angestellten geschult, den Burger nur frisch und nicht auf Halde zu machen und auf den Garpunkt zu achten.
Mein Burger fing ganz gut an zu braten, verlor aber nach dem Wenden einen steten Fluß an Flüssigkeit. Ich legte Comté auf, ließ ihn kurz anschmelzen, tröpfelte auch hier ein bißchen der Knoblauch-Öl-Mischung drüber, und gab den Burger auf einen gegrillten English Muffin, wobei ich auch noch Rucola drunterstopfte.
Der Burger war fast komplett durchgegart und leider nicht so saftig, wie ich das mag (normalerweise servier ich ihn medium bis medium-rare). Es ist aber meckern auf hohem Niveau, weil er immer noch sehr gut war.
Der Bohnensalat hatte nur etwa eine halbe Stunde Zeit, durchzuziehen, schmeckte aber super!