Es gibt einen Edeka-Supermarkt in der Stadtmitte, der früher wohl ein Warenhaus mit Lebensmittel im UG war: Auf der EG-Ebene dümpelt er als Mischwaren-Billigkleideranbieter so vor sich hin, unten ist Pischzan Herr oder Frau im Haus. Wie der Name schon vermuten läßt, gibt es ungarische Wurzeln. Welcher Art genau, weiß ich nicht, aber es gibt eine ungarische Ecke mit Spezialitäten, die ich sonst nirgendwo kaufen kann, und alle paar Wochen gibt es ein handgemaltes Schild an der Rolltreppe: Mangalitza wieder frisch eingetroffen!
Ich hab es schon ein-zweimal gekauft, und nicht immer erfolgreich verarbeitet, weil es von einer massiven Fettschicht umhüllt ist. Als ich heute auf der Suche nach etwas Essbarem seit einiger Zeit einmal wieder in diesen Supermarkt ging, gab es ebendieses Schild. Heute haben mir die Handwerker alles ausgeräumt. Ich habe nicht einmal mehr die Kochplatte, und ich wollte nicht schon wieder essen gehen. Der Grill blieb bis jetzt unberührt. Die nette Dame an der Fleischtheke ist extra ins Kühlhaus gegangen, um etwas Grillbares zu holen und kam mit einem Stück Nacken zurück. Ich ließ mir zwei dickere Scheiben geben und bemerkte, daß sie noch durchwachsener als sonst waren. Das aber ist beim indirekten Grillen ein Vorteil.
Um eine lange Geschichte kurz zu machen – ich hab zwar erst gegen 21 Uhr gegessen, aber einen solchen Nacken hatte ich noch nie! Total saftig, das meiste Fett war schon ausgetreten, nur am Rand gab es noch eine Schwarte, die ich weggeschnitten habe. Der Geschmack ist viel intensiver als reguläres Schweinefleisch. Ich hab das Hällisch-Schwäbische zum Vergleich noch nicht auf dem Grill gehabt, muß das aber nachholen. Wer in seiner Gegend Mangalitza Fleisch bekommen kann, sollte es einmal ausprobieren.
Die Spargel hatten noch einen kleinen Biss, was mich aber nicht störte. Der Pfirsich, natürlich auch gegrillt, offenbarte seine natürliche Süße und passte hervorragend zu beiden Elementen.
Und das Beste ist – es gibt noch ein Stück Nacken und ich kann mir aussuchen, ob ich es bei der Arbeit oder im Renovierungschaos geniesse 🙂