Kraft-Bewegung-Geometrie


Hier ist ein kleineres Bild, in Mischtechnik gemalt. Der Hauptanteil ist aber Aquarellfarbe. Dazu hat es Schraffuren vom Bleistift.

 

Ich weiß nicht, was mich motiviert hat eine mechanische Anordnung auf diese Art aufzuzeichnen, aber ich assoziiere eine stationäre Dampfmaschine, die viele meiner Freunde hatten, als wir Kinder/Buben waren. Sie wurde mit Esbitwürfeln befeuert und konnte über Metallräder und Schlingen andere Sachen in Bewegung bringen. Man lernte dabei einfaches physikalisches Verständnis und hatte immer etwas zu schauen.

Die Machine, die ich meine, gab es übrigens von Wilesco, es gab aber auch andere.

Auf dem Bild ist alles in Bewegung: die Räder, die Pumpe, die Übertragungskabel, aber auch die farbigen Dreiecke drehen sich, die Vierecke stehen mal hochkant, mal liegen sie flach. Die Farbigkeit unterstützt diesen Eindruck und schafft eine gewisse Fröhlichkeit. Der Titel stellt sicher, daß das Augenmerk auf die Physik geheftet bleibt. Wäre im Titel zum Beispiel der ebenfalls physikalisch relevante Terminus „Arbeit“ verwendet worden, wäre durch Assoziation unweigerlich eine soziologisch-politische Komponente hinzugefügt worden.

Für heute und für diese Arbeit darf die Fröhlichkeit unbeschwert bleiben.

Das Maß beträgt 30×14 cm. Unterschrieben, aber nicht datiert.

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Dorflandschaft


Dieses Bild reiht sich ein in die linear (auf)gebrochenen Bilder, die ich immer mal wieder gerne mache. Hier ist das Besondere das Papier, das selbst eingefärbt ist.

Es ist Ingres Papier, das normalerweise für Kreide-Pastelle benutzt wird. Der Grund hierfür ist, daß das Papier relativ leicht ist (100g/qm) und deshalb empfindlich auf Nässe reagiert.

Bei Kreide-Pastellen sind das natürlich sehr gute Bedingungen, weil die trocken sind und bleiben. Der gemeinsame Reiz ist, mit dem Grundton des Papiers zu arbeiten.

Dadurch gibt es ganz reizvolle Farb- und Gedankenspiele.

 

 

Die Farbflächen greifen grob ineinander, zeigen gemeinsame Linien auf, die sich zu landschaftlichen Skizzen wandeln und so ein Dorf inmitten einer Pastorale offenbaren. Diverse Türme und Gebäude sind angedeutet, hier in der Gegend wären das jeweils die evangelische und die katholische Kirche und dann noch vielleicht das Gemeindehaus 🙂 …

Die Arbeit hat eine Größe von 29×22,5 cm, das Papier ist ein Ingres-Papier, die Farben sind mit Malmittel verdünnte Acrylfarben.

Das Entstehungsjahr war 1990.

Flash


Hier ist ein Bild, das sich dafür interessiert, die Dynamik eines Lichtblitzes mit zeichnerischen Mitteln darzustellen.

Ich weiß nicht, wie ich darauf kam. Ich saß wahrscheinlich abends zwischen meinen Farbtiegeln und Papieren und experimentierte mit verschiedenen Medien herum.

 

Das Bild wurde auf ein Papier gezeichnet/gemalt, das mixed media Ansprüchen genügt. Der erste Farbauftrag war das Rosa und das Orange, das man am rechten Bildrand sieht.

Dann kam der erste Schwung Weiss von der Mitte heraus. Nachdem der trocken war, wurde er von aussen kommend mit schwarzem Acryl und Bleistift moduliert.

Darüber kam eine weitere Schicht Weiss, die wieder angepasst wurde, bis es mir gefiel. Mir gefällt besonders gut die leichte Drehung im Flash, die der Form Bewegung und Dynamik gibt.

Ich finde auch, daß die Bleistiftstriche sich sehr gut in die Acrylfarben einbringen und das Bild zu einer grafischen Arbeit machen.

Die Größe ist 21,5x 32 cm. Es ist ein mixed media Bild bestehend aus Gesso, Deckweiss, Schwarz, Rot, Gelb und Bleistift. Es entstand um 2014.

Squid to the stars – Pulpo per aspera ad astra


Es gibt noch einen Nachzügler unter den Squids. Das Bild entstand gleichzeitig mit den anderen Squids, also etwa zwischen 2013 und 2014.

 

Das Papier ist eine Art von Bütten, das wieder mit Gesso grundiert wurde. Man sieht gut die Struktur des Blattes durch die Grundierung durch. Man kann aber auch die Bürstenstriche der Grundierung erkennen, die wie ein wehender Wind durchs Blatt weht. Darauf zerschmelzen die „Sterne“ im Raum. Das Licht hat verschiedene Quellen, aber sie scheinen von unten zu kommen, was dafür spricht, daß der Squid einen neuen Bereich erschlossen hat. Eine neue Gemarkung – a new frontier?

 

 

 

Semmelknödel Pfifferlinge Kalbsleber Äpfel Heidelbeeren


Ich könnte mich ärgern –  ich lag heute morgen um 7:00 im Bett und erträumte mir mein schönes Essen für den Abend. Da ich gestern eine halbe Packung Pfifferlinge verbraucht hatte, wollte ich den Rest hinterhermachen, nicht, daß die etwa übrigbleiben. Also dachte ich, die Creme-Variante mit Schmand und Speckstückchen wäre schön.

Unterwegs fällt mir ein, daß es schon ewig kein Kalbslebergeschnetzeltes gegeben hat, und das Semmelknödel super dazu passen.

Auf dem Markt gibt es keinen Innereien-Anbieter, aber ich weiß, wo es welche gibt.

Dafür sehe ich eine Box Heidelbeeren und assoziiere sofort Kalbsleber/Zwiebeln/Apfel/Heidelbeeren/… ich bin begeistert, das hatte ich noch nicht!

Den halben Tag suche ich nach verschiedenen Zutaten (Milch, Butter, usw., weil ich morgen aus dem Rest der Heidelbeeren Blueberry Muffins backen will)

Endlich in der Küche bereite ich erst ein ordentliches mis-en-place vor, mache dann den Knödelteig, der verspricht richtig gut zu werden und schneide und wasche Pfifferlinge, die Zwiebeln, eine Knoblauchzehe und Petersilie. Ich vergesse nicht mit Pfeffer, Salz und Muskat zu würzen.

Der Topf mit dem Wasser für die Knödel kocht fast. Ich dreh ihn herunter, damit er nicht mehr köchelt und gebe 3 Knödel hinein. Sie bleiben 20 Minuten drin, fallen gottseidank nicht auseinander, sehen aber anämischer aus als vor dem Bade.

Die Pfifferlinge werden in Butter gebraten, solange, bis ihr Wasser verdampft ist. Dann gibt es einen halben Becher Schmand, und, um es nicht zu trocken zu machen, 1/4 Glas Kalbsfond. Das stellte ich jetzt bei halber Hitze auf die Seite und liess es langsam einköcheln.

In weiterer Butter wurden die Kalbsleberstreifen angebraten, vorher hatte ich sie noch kurz mehliert und gewürzt. Dazu gab es wieder kleine Zwiebeln, aber als Streifen, und Apfelscheiben, die in der Butter langsam karamellisierten. Gegen Ende gab ich noch eine Handvoll Heidelbeeren dazu.

Heidelbeeren, Apfel und Kalbsleber ergibt eine wunderbar fruchtige Kombination! Kann ich nur empfehlen denjenigen, die Frucht und Fleisch zusammen mögen.

Was ich nicht empfehlen kann, ist verschiedene Hauptpersonen am Start zu haben, die um den Platz an der Sonne buhlen und sich gegenseitig kleiner machen, als sie sind.

Ich hätte mich entscheiden sollen für die eine oder die andere Variante. Beide auf dem gleichen Teller sind zu „busy“ und nicht einmal der Knödel sieht gut aus!

Ich weiss diese Dinge eigentlich. Aber dann will ich, weil ich die ganze Woche nicht konnte…

Der Trost lag wie so oft im Geschmack. Beide Varianten gut, heute hatte ich mehr Lust auf Leber. Die Heidelbeeren und der Apfel haben super gepasst!

 

Semmelknödel Kalbsleber Apfel Heidelbeere Pfifferlinge Schmand 1

 

Semmelknödel Kalbsleber Apfel Heidelbeere Pfifferlinge Schmand 3

 

Semmelknödel Kalbsleber Apfel Heidelbeere Pfifferlinge Schmand 2

Pollo fino Cordon bleu Pfifferlinge


Heute wurde mir die Zeit nach der Arbeit ein bisschen knapp für den Einkauf, weil irgeneiner genau am Nadelöhr in Pforzheim seinen Wagen geschrottet hatte und alle ganz diszipliniert daran vorbei mussten, nicht ohne genau zu schauen, was genau da passiert war. Ich hasse diese Gaffer!

Jedenfalls kam ich 10 Minuten vor 18:00 bei Metzger Zorn an und sah, daß er Pollo fino da hatte. Von den entbeinten Hähnchenoberkeulen nahm ich 2 Stück mit, dazu einen eigenen Schinken und einen Emmentaler-Käse. Im REWE nahm ich ein paar Spitzpaprika und eine Zucchini mit. Als ich alles kleinschnitt, wollte ich noch Knoblauch drangeben, stellte aber fest, daß meiner schlecht geworden war. Keine Ahnung, warum. Er war feucht und faulte von innen. Also weg damit. Eine kleine Zehe fand sich noch, die mußte reichen.

Jetzt gab ich ein paar Drillinge in kaltes Wasser und kochte die Kartoffeln gar.

Die Pollo fino klappte ich auf, gab jeweils eine halbe gefaltete Scheibe Schinken und eine kleine Scheibe Käse dazu, verschloss alles mehr schlecht als recht mit zwei Zahnstochern.

Danach wurden sie auf beiden Seiten kurz angebraten und anschliessend bei 190 C 10 Minuten in den Ofen geschoben. Die Pfifferlinge putzte ich mit einem kleinen Messer und briet sie dann in etwas Butter an. Ich nahm das Fett nur, weil ich danach Paprika, Zucchini und Kartoffeln dazugab. Nachdem alles gar war gab es noch einen Klecks Schmand dazu. Das reichte auch. Das zweite Stück gibt es entweder morgen am Mittag, oder ich frer es ein. Für heute waren zwei zuviel 🙂

Es hat sehr lecker geschmeckt, und die Pfifferlinge haben sehr gut zu den restlichen Gemüsen gepasst.

 

 

Pollo fino cordon bleu Pfifferlinge Zucchini Paprika Schmand 1

 

Pollo fino cordon bleu Pfifferlinge Zucchini Paprika Schmand 2

 

Pollo fino cordon bleu Pfifferlinge Zucchini Paprika Schmand 3

Saxophon grau in grau


Es hat schon eine Weile kein Saxophonbild mehr gegeben. Dieses hier war eines jener Bilder, die sich mit einem Bildausschnitt beschäftigten. Die Stifte, die ich benutzte, waren Kreidepastelle.

Ich war einige Zeit vorher immer wieder in Geschäfte des Kunsthandels gegangen und hatte mich mit allem möglichen eingedeckt, was Kreidepastelle waren. Es gibt da wirklich eine große Auswahl: Es fängt an mit den verschiedenen schwarzen, dunkelbraunen, mittel- und hellbraunen Varianten, dann die ganzen rotbraunen Stifte, über die graue Palette bis zu den knalligen vollfarbigen Pastellen. Wunderbar!

Was so schön ist bei den Pastellen, ist die Möglichkeit, in Schichten zu malen. Trotz der grauen Töne bekommt die Zeichnung etwas fleischiges, und vieles zwischen Vorder-, Mittel-, und Hintergrund verbleibt im Ungefähren. <neben dem deutlichen Horn mit Klappen links gibt es eine Anordnung vertikaler Linien weiter rechts. Diese Linien haben keine eindeutige Zuordnung.

 

 

Die Arbeit hat eine Größe von 14,5x22cm. Das Passepartout ist 40×50 cm groß. Das Entstehungsjahr ist 1989.

Flammende Köpfe


Das folgende Bild ist in Mischtechnik entstanden. Die Grundlage ist die unterliegende Bleistiftzeichnung, die zwischen Strichelclustern und intensiv straffierten Punkten (Augen, Mund) changiert.

Da herum und herüber gleiten ebenso nervös wie der Bleistift die Ölpastelle, die weichen, sinnlichen stubbeligen Pigmente, die nur eine dünne Kartontülle haben, an der man sie festhalten kann.

Ich hab schon mal erwähnt, daß man diese Farben wunderbar mit Terpentin oder einem anderen Lösungsmittel vermalen kann. Das habe ich hier auch getan, aber relativ subtil, weil ich keinen Einheitsbrei wollte, sondern, daß einzelne Farben ihre volle Strahlkraft erhalten. Die weiße Teilübermalung des Kopfes wurde etwas verdünnt und löst dann auch den Bleistift an, Teile des Hintergrunds sind angelöst, nicht aber die Flammen (oder das flammende Haar).

Das Thema des Bildes ist ambivalent. Es könnte ein Feuer sein, das die 2 Köpfe zu übermannen droht, es könnte aber ebenso möglich sein, eine freie Interpretation zweier Punks zu sehen. Die Zeit, in der dieses Bild entstand, wäre für diese Interpretation plausibel.

Nichtsdestotrotz sind die Köpfe mit ihrer weißen Bemalung schon ein bisschen gespenstisch. Aber mir hat es gefallen, wie das Bild am Ende dann zusammenkam.

 

Die Arbeit hat ein Maß von 21.5 x 32 cm und wurde 1987 fertiggestellt.

Kinderlied


Ich hab schon öfters beschrieben, wie ich oft da saß und einfach zeichnete und ohne etwas zu erwarten, schaute, was es denn werden würde. Manchmal sind da auch echt abstruse Assoziationen dabei.

Die Zeichnung hier war eine, die erst grob gezeichnet und dann mit Canson Kreidestiften ausgemalt wurden. Es ist das Gleiche wie Kreidepastelle ohne Hülle, nur ist die Kreide hier in einem Bleistifttubus und kann feiner eingesetzt werden.

 

Eine Mutter singt ihr Kind ein Lied. Es sieht so aus, als würde sie kräftig intonieren und der/die Kleine hebt den Arm zur Abwehr. Genug! Sonst plärr ich los.

Die Figuren sind relativ schräg gezeichnet, die Mutter hat keine Arme, aber trotzdem ganz offensichtlich eine Verbindung zu ihrem Kind. Ihre Haare (Hut?) sind mit Musiknoten geschmückt.

Das Kind hat ein Gewand ohne Beinfreiheit an, eine Art Sack, in den er hineinschlüpfen musste. Diese Figur ist eine Variante der Figur Swee‘ Pea aus den Popeye Comics. Swee‘ Pea ist Popeye’s Adoptivsohn.

Als Kind hab ich viele Popeye Hefte gelesen und muß diese Figur verinnerlicht haben. In den Comics hat sie auch nie etwas gesagt, sondern ist höchstens mal weggerobbt.

Die Arbeit hat ein Maß von 32×21,5 cm und ist mit Pastellkreiden gezeichnet worden. Sie stammt aus dem Jahr 1988.

Maske


Die Entstehung dieser Bleistiftzeichnung erklärt sich so: Meine Schwester zeigte mir vor vielen Jahren die Technik, Masken zu machen, indem man die mit Gips angereicherten Mullbinden in nicht zu lange Stücke  schneidet, kurz in Wasser eintaucht und über ein Gesicht, das vorher mit Vaseline eingecremt worden ist, zu legen. Nicht vergessen die Nasenlöcher freizuhalten! Es dauert nur ein paar Minuten, bis der Gips abbindet, danach sollte man sie durchtrocknen lassen und kann sie dann bemalen oder irgendwie bearbeiten. Ich fand sie aber schön, wie sie war und hab sie so abgezeichnet.

Mich erinnert das ein wenig an die Totenmasken, die man früher Verstorbenen (gerade wenn sie bekannt gewesen waren) während der Aufbahrung abgenommen hat. Der Vorgang hat für mich etwas respektvolles, weil der Wunsch dahintersteht, des Menschen Anlitz nicht zu vergessen, weil das Gesicht irgendwie auch ein Fenster in die Seele ist.

 

 

Die Arbeit ist 21,5x 31 cm groß, ist aber weder signiert noch datiert. Es ist aber schon eine Weile her 🙂