Über die Feiertage bin ich anderswo, aber zur Feier des Tages wollte ich noch etwas festliches/leckeres geniessen. Ich hatte kurz vorher ein paar Scheiben Oberschale vom Kalb gekauft, und wollte sie als Geschnetzeltes a la blanquette servieren.
Zuerst wusch ich eine halbe Tasse Basmati Reis, bis das Wasser klar blieb. Danach bereitete ich den Reis für seinen Kochvorgang vor: 2 Teile Wasser zum einen Teil Reis, den Reis ohne Deckel aufkochen, eine Minute köcheln, dann auf geringste Hitze stellen und mit Deckel 20 Minuten köcheln.
Als nächstes köchelte ich Spargel (deutscher Spargel, gestern gekauft und geschält eingefroren) in Stücken in wenig Wasser ohne Salz. Nachdem sie knapp gar waren, kamen sie auf die Seite und eine fein gehackte Schalotte wurde in einem guten Stück Butter langsam glasig gegart. Danach gab ich das Kalbsgeschnetzelte dazu. Nachdem es ohne Farbe langsam gar war, gab ich erst die braunen Champignons und später einen Schluck Noilly Prat, einen Schluck Weisswein und noch später etwas Mehlstaub und dann 2 Schluck Sahne dazu. Dazwischen wurde die Flüssigkeit immer wieder reduziert und am Schluss noch einmal abgeschmeckt.
Zu einer klassischen Blanquette fehlt das Bouquet garni, die Karotten, die Creme fraiche, und vielleicht auch die Bindung durch ein Eigelb.
Heute brauchte es für mich nicht so puristisch sein, der Geschmack war sehr gut und auch harmonisch. Der große Vorteil lag an der Zeitersparnis: Ich fing um 19:00 mit den Vorbereitungen an und genoss mein Gericht nach 40 Minuten 🙂
Es hat tatsächlich bis Anfang Juli gedauert, um Gäste (2) einladen zu können. Was lange währt…
Ich machte mir einige Gedanken, und entschied mich dann für eine Art von „Best of“ Menü, also lauter Leckerbissen, die ich gerne esse und auch serviere, in kleinen Portionen (bis auf die Hauptspeise) serviert.
Es waren 6 Gänge geplant, die habe ich auch gemacht, aber irgendwie vergaßen wir die letzten 2 Gänge abzulichten, was aber nicht so schlimm ist, weil ich als Dessert nur eine kleine und einfache Aprikosentarte anbot, und es dann noch einige sehr gute Käsestücke gab.
Amuse: Gefüllte Champignons auf Cajun Art
12 braune Champignons, Stiele entfernt und geputzt
30 g Butter
2 Frühlingszwiebel fein gehackt
glatte Petersilie
2 Knoblauchzehen
2 Scheiben kalt geräucherter Schinken in sehr kleinen Würfeln
1/2 grüne Paprika ganz fein gehackt
1 Schnapsglas Sherry
Zitronensaft
Pfeffer, Salz
Panko oder andere Semmelbrösel
Cayenne (1/2 Tl)
Parmesan zum Bestreuen
Alle Zutaten außer dem Parmesan vermischen, in die Champignons füllen, den Parmesan drüber reiben und backen. In meinem Monster Ofen war das in 5 Minuten passiert, andere Öfen werden etwas länger brauchen, weil sonst die Champignons nicht durchgegart sind – also 8 – 12 Minuten im vorgeheizten Ofen.
Meine Gäste mochten diese kleine Speise zu Anfang 🙂
Gang: Pulposalat
Einen halben, schon gekochten Pulpo hatte ich im Froster. Er musste nur noch auftauen, damit ich ihn klein schneiden und marinieren könnte.
Die Zutaten:
Zitronensaft
Olivenöl
Tomaten
Selleriestange
Fenchel
Rote Zwiebel
Petersilie
Saft einer Zitrone und die gleiche Menge an Olivenöl vermischen und unter die Pulpostücke heben und eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. In der Zwischenzeit Selleriestange und Fenchelknolle in dünne Scheiben schneiden und zum Pulpo geben. Die roten Zwiebeln ebenfalls dünn schneiden und zusammen mit Petersilie und Kirschtomaten dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer Prise Zucker abschmecken und anrichten.
Zwischengang: Spaghetti alla puttanesca
Für 3 Personen 180 g Spaghetti abwiegen und kochen.
1 Schalotte fein
2 Zehen Knoblauch
1 Chilischote nicht zu scharf
3 Sardellenfilets
6 Kirschtomaten
1Tl Oregano (frisch ist besser)
2 Tl Kapern
1 kleine Handvoll Oliven mit Stein
Weißwein
Schalotte ohne Farbe in Olivenöl anschwitzen, dann alle anderen Zutaten dazugeben, dabei die Tomaten vierteln. Ein Achtel Weisswein dazugeben und den Deckel drauf damit die Tomaten schnell schmelzen. Darauf achten, daß immer Flüssigkeit im Topf ist. Wenn die Spaghetti fast fertig sind, etwas vom Kochwasser abnehmen und zur Sauce geben, dann Sauce und Spaghetti und Sauce vermählen. Mit Parmesan anrichten.
Schade, daß der Parmesan im Bild alles verdeckt. Sie schmeckten besser als sie aussehen 🙂
Hauptgang: Entrecote Chimichurri Lauch
Die freundliche Fleischfachverkäuferin meinte es sehr gut mit mir und meinen Gästen: Sie hatte mir 3 Steaks zwischen 310 und 330 g eingeschweißt. Ich briet sie zusammen in einer großen Edelstahlpfanne etwa 8 Minuten, wobei jede Seite zweimal in die Hitze kam. Die Steaks wurden optimal, durchweg rosa ohne Blut und sehr zart.
Dazu gab es eine Chimichurri, eine argentinische pikante Sauce mit hohem Petersilienanteil.
Chimichurri:
1 Tasse kleingehackte Petersilie, die dicht gepackt sein soll – ganz schön viel Petersilie!
3 große Knoblauchzehen
2 Frühlingszwiebeln, alles davon
3 zerkrümelte Lorbeerblätter
1/2 Tl Paprika rosenscharf
1/4 Tl Pul Biber oder Piment d’Espelette
1/3 Tasse Rotweinessig
1/3 Tasse Wasser
1/3 Tasse Olivenöl
1/4 Tl gemahlenes Cumin
1 Tl grobes Meersalz
Alles im Standmixer oder dem Zauberstab pürieren. Meins ist etwas zu fein geraten, es soll etwas stückiger sein. Anfangs ist es suppig, aber es zieht im Lauf von ein paar Stunden und entwickelt Körper. Auch mischen sich die einzelnen Komponenten geschmacklich schön, wenn sie eine Weile ziehen dürfen.
Dazu gab es Lauch, den ich in Gemüsebrühe im Ofen (und mit Alufolie abgedeckt) etwa 35 Miuten drin liess – solange, bis ein Messer ganz leicht durch ging. Dann habe ich ihn mit einem Bunsenbrenner noch abgeflämmt, aber das war nur eine Spielerei 🙂
Das Menü kam gut an und wir tagten eine ganze Weile, was mir sehr gut gefiel.
Beim Einkauf war ich offen für Ideen und Inspiration, aber ich hatte auch ein Handicap – seit zwei, drei Jahren bin ich einer derer, die Gichtanfälle bekommt. Man kann leicht sagen, daß es eine Krankheit des Überflusses ist (zuviel Fleisch, Alkohol, etc.), aber das ist nur die halbe Wahrheit. Nur ein Teil der Bevölkerung ist anfällig für Gichtattacken, weil es eigentlich eine genetische Aberration ist. Das Drittel, das darauf achten muss, was es ist, erfährt schmerzhaft die Konsequenzen bestimmten Genusses. Bei mir war das letzte Woche ein Schweinebauch, den ich erst abends, und dann am nächsten Tag als Mittagessen genoss. Am nächsten Morgen wachte ich auf und konnte nicht auftreten. Nach einem Krankentag und viel Ibuflam 600 konnte ich wieder gehen…
Jedenfalls war die Entscheidung, das Ossobucco zu machen, wohlüberlegt. Die zwei letzten Tage habe ich Spaghetti vegetarisch und käsige Sachen gegessen und alles fleischige weit von mir gewiesen. Auch morgen gibt es statt Fleisch Fisch. Wenn das etwas wird, poste ich es vielleicht auch 🙂
Die Kalbsbeinscheiben salzte und pfefferte ich, bevor ich sie in etwas Mehl wälzte und dann abklopfte, damit sie nicht zuviel Mehl hatten.
Sie wurden dann in Olivenöl angebraten, um etwas Kruste zu bekommen. Danach nahm ich sie aus der Pfanne und gab Gemüse, das ich Brunoise geschnitten hatte, hinein. Es handelte sich um Karotten, Selleriewurzel, Knoblauch und Lauch. Das Gemüse briet ich, bis es etwas Farbe nahm, gab dann 5 cm Tomatenmark dazu, mischte es und löschte es mit einem kleinen Schluck Sherry fino ab. Das liess ich einkochen und gab etwa Weisswein dazu. Auch das reduzierte, wonach ich eine Kalbsbrühe dazu gab (etwa 1/4). Danach garte ich die Kalbsbeinscheiben in der Pfanne mit dem Deckel, wobei ich den Deckel immer wieder auf die Seite zog. Sie, die Beinscheiben, brauchten fast genau 90 Minuten.
Die Gremolata, eine würzige Beigabe, konnte ich schon vorher zubereiten, aus Knoblauch, Petersilie und Zitronenabrieb. Ich hatte nochmal bei Google nachgeschaut. Früher hab ich das auch schon einmal gemacht, da war die Gremolata mit Orangenschale parfümiert, was auch besser schmeckte. Aber egal, mit Zitrone war es auch OK.
Für das Risotto schnitt ich erst eine Schalotte ganz klein, briet sie langsam in Olivenöl an, gab dann den Arborio Reis dazu und anschliessend den Schuss Weisswein und den Safran. Danach gab ich immer wieder Hühnerbrühe dazu. Nachdem der Reis zwar noch Biss hatte, aber sonst weich war, gab ich etwa 40 g Butter und die gleiche Menge geraspelten Parmesan dazu. Danach musste ich schnell servieren, weil Risotto keinen Aufschub duldet… Übrigens, sollte das Risotto nicht fliessen, hat es nicht die richtige Konsistenz (man sieht es auf dem Foto ganz gut 🙂 )
Dazu machte ich einen Feldsalat mit einer Kartoffel Essig Vinaigrette mit Senf und Speckwürfeln. Die Kartoffel wird zerdrückt und als Dickmacher für die Sauce benutzt.
Gestern sah ich eine Barbarie Entenbrust, die ich kaufte, um sie heute zu machen. Dazu holte ich noch frische rote Bete, Karotten und einen kleinen Hokkaido Kürbis. Daheim hatte ich noch kleine Kartoffeln, Rosenkohl und ein paar Orangen. Ein Glas Entenfond nahm ich auch noch mit.
Ich hatte vor das Gemüse in einer Hülle aus Backpapier im Ofen zu garen, musste aber die Bete schon vorher in den Ofen geben, weil sie durch ihre Größe länger braucht, um gar zu werden. Das restliche Gemüse wurde geputzt, geschält und mit grobem Salz und einem Schuss Olivenöl in das Backpapier eingeschlagen und in den Ofen geschoben.
Als nächstes bereitete ich die Orangensauce vor. Dazu presste ich zuerst 3 Orangen aus, dann schnitt ich eine kleine Schalotte in ganz kleine Würfelchen, um sie danach in etwas Rapsöl anzusautieren. Bevor sie Farbe nahmen gab ich einen Schluck Sherry hinein, liess die Flüssigkeit herunterkochen und gab den Orangensaft und die Hälfte des Entenfonds dazu. Das durfte langsam einkochen. Ich verknetete etwas Mehl mit Butter und mischte das unter die Sauce, um sie anzudicken. Ganz zum Schluss nahm ich die Sauce von der Hitze und gab ein paar kalte Butterflocken dazu, die ich mit einem Schneebesen unterhob.
Die Haut der Ente wurde mit einem scharfen Messer rautenformig eingeritzt, in eine kalte Pfanne auf die Hautseite gelegt und so gebraten, bis die Haut schön rösch war, dann drehte ich die Brust um und schob die Pfanne für 9 Minuten in den Ofen mit den Gemüsen. Danach liess ich die Brust auf einem Teller ein paar Minuten ruhen, bevor ich sie aufschnitt und anrichtete. Das Gemüse wurde ausgepackt, die Bete geschält und die Ente mit der Sauce napiert. Ziemlich lecker und durch die Orange sehr frisch.
Eben hab ich nachgeschaut – das letzte Risotto gab es im Juli 2017, also vor etwas mehr als 3 Jahren. Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich Risotto satt hatte, es waren doch ein paar zuviel gewesen.
Ganz anders gestern, als ich in einem Lebensmittelgeschäft frische Erbsen sah und sofort daran dachte, mit ihnen und getrockneten Steinpilzen ein sehr aromatisches Risotto zu machen.
Dazu machte ich ganz kleine Fleischbällchen aus einer Fenchelsalsiccia, die ich von unserem italienischen Supermarkt (bzw. seiner Wurst- und Käsetheke) bekam. Die Salsiccia ihrerseits kommt einmal die Woche frisch aus Italien, und zwar in 3 Geschmacksrichtungen: Normal, Scharf und mit Fenchel. Mir hat es fast immer die Fenchelsalsiccia angetan, so auch heute.
Das Risotto wird auf die übliche Weise gemacht. Zuerst eine klein gehackte Schalotte und eine Knoblauchzehe in Olivenöl anschwitzen, den Arborioreis dazugeben, glasig dünsten und mit einem Achtel Weisswein (Riesling) ablöschen. Bei unterer/mittlerer Hitze ab und zu umrühren und ab und zu Flüssigkeit dazugeben. Dazu boten sich Wasser, Einweichwasser für die Steinpilze und ein gekaufter Kalbsfond an.
Daneben palte ich die Erbsen und köchelte sie langsam, um sie immer wieder zu probieren. Frische Erbsen haben einen kurzen idealen Garpunkt. Wenn dieser unter- oder überschritten ist schmecken die Erbsen fester und mehlig. Wenn sie genau richtig sind schmecken sie toll! Als sie soweit waren goss ich sie ab und kühlte sie mit kaltem Wasser, um den Garpunkt zu fixieren.
Die gewässerten Steinpilze (etwa 4 Gramm Trockengewicht) schnitt ich in kleine Stücke und gab sie nach der Hälfte der Garzeit zum Risotto. Die getrockneten Pilze sind viel aromatischer als die frischen Steinpilze, deshalb kann man mit kleinen Mengen auskommen.
Nach etwa 25 Minuten war das Risotto noch bissfest aber schon sehr schlotzig. Ich weiss von früher, daß zum Finish Butter und Parmesan gehört. Da ich 200 g Reis genommen hatte, gab es von der Butter und vom Parmesan jeweils 50 g. Dazu rührte ich die Erbsen unter und besprenkelte das Risotto mit Petersilie.
Die Fleischbällchen waren kurz zuvor fertig geworden und wurden verteilt.
Es hat gut geschmeckt!
Und im Gegensatz zu Manchen, die ein Risotto mit einem Risibisi verwechseln – es gehört fliessend. Man kann es 5 Minuten stehen lassen und zuschauen, wie es anzieht. Es muß also so sein, sonst ist es einfach zu trocken.
Mittwoch war ich im Real und lief an mehreren großen Schildern vorbei, auf denen stand, daß man sich besser schon vorher eindecken sollte, weil Gründonnerstag und Ostersamstag möglicherweise große Schlangen vor der Türe entstehen könnten. Da das Gleiche im Moment in meinem Geschäft auch passiert, nahm ich ein paar Sachen mit, um unabhängiger zu sein. Zuhause angekommen, machte ich noch einen kurzen Abstecher zu meinem Gemüsehändler über die Straße, um Spargel, frische Erbsen, Dill und ein paar Bohnen und Karotten einzukaufen.
So hatte ich gestern Ruhe vom Einkaufen (naja, Weinvorräte mussten aufgefüllt werden, aber dort gibt es keinen Massenverkehr 🙂 .
Heute hatte ich die Qual der Wahl und entschied mich für eine Entenbrust aus Frankreich mit etwas Spargel, einer Handvoll Erbsen, Reis und einer Orangensauce. Sehr lecker!
Den Reis setzte ich zuerst auf, mit 2 Teilen Wasser zu einem Teil Reis. Ohne Deckel aufkochen lassen, Deckel drauf und bei kleinster Einstellung mit Deckel 20 Minuten garen lassen, dann ausdämpfen lassen.
Für die Orangensauce nahm ich die Zeste einer halben Bio Orange ab, presste die Orange dann aus und schnitt eine Schalotte in feine Würfel. Diese wurden langsam angeschwitzt, um dann mit einem Schluck Port abgelöscht zu werden. Nachdem der heruntergekocht war gab es einem kleinen Schluck Weißwein dazu. Danach dann der Orangensaft, die Zeste und ein halbes Glas Geflügelfond. Später, nachdem alles stark eingekocht war, gab ich die zweite Hälfte des Geflügelfonds dazu. Am Schluss mit Mehlbutter eindicken.
Um Spargel und Erbsen in einem Gebinde machen zu können, nahm ich eine Edelstahlpfanne mit ein paar Zentimetern Wasser, zu dem ich eine Prise Salz und Zucker gegeben hatte, und gab den geschälten und abgelängten Spargel hinein. Nach 10 Minuten gab ich die gepalten Erbsen dazu. nach weiteren 10 Minuten waren beide Gemüse perfekt.
Zum Anrichten benutzte ich einen Edelstahlring für den Reis, und gab das Gemüse um den Reis herum. Die Entenbrust, die 5 Minuten auf der Hautseite und 3 Minuten auf der Fleischseite in der Pfanne auf dem Herd gelegen hatte, verbrachte jetzt 10 weitere Minuten im Ofen (in der gleichen Pfanne, auf der gleichen Fleischseite), danach noch 7 Minuten auf einem kalten Teller außerhalb des Ofens.
Beim Anschneiden gab die Brust dann ihren Saft ab, der sofort in die Sauce kam 🙂
Zuletzt gab ich die Sauce dazu und streute großzügig frischen Dill drüber. Super!
Seit ein paar Tagen schwirrt mir das Wiener Schnitzel im Kopf herum. Donnerstag versuchte ich das erste Mal bei dem Metzger meines Vertrauens anzuhalten, sah aber schon von weitem sechs Personen vor der Tür warten. Der Verkaufsraum ist klein und die neuen Regeln gestatten immer nur zwei Kunden gleichzeitig Zutritt. Also fuhr ich vorbei. Gestern war es ähnlich, also fuhr ich in einen Rewe, in der Hoffnung ein Kalbsschnitzel zu bekommen. Der Metzger vertröstete mich auf heute, weil die neue Lieferung erst dann käme.
Wieder nix! Heute fuhr ich nochmal den Berg hoch und stand dann eben an. Eigentlich war es nicht schlimm, weil sich jeder kurz fasste und man schnell dran kam.
Beim Gemüsehändler gegenüber wollte ich wieder Spargel kaufen, aber auch dort müssen die Leute inzwischen anstehen, also ging ich zuerst woanders hin. Als ich zurückkam waren alle Käufer weg und ich konnte normal hinein.
In der Zwischenzeit hatte ich mit überlegt, was ich dazu servieren wollte und kaufte kleine Kartoffeln, Kerbel und zwei Bio Orangen ein.
Heute Abend panierte ich das Kalbsschnitzel, nachdem ich es plattiert hatte, erst mit Mehl, dann wendete ich es in Ei, um es schliesslich durch Panko Brösel zu ziehen.
Dazu reichte ich den Spargel mit einer Sauce Bearnaise, die ich leicht variiert habe. Dazu werden eine Schalotte in einem El Weissweinessig und 50 ml Weisswein gekocht. Bei mir war da noch der Saft einer Bio Orange mit drin. Im Original werden Pfefferkörner und trockene Estragonblätter mitgekocht und später abgeseiht, das habe ich nicht gemacht. Später habe ich 2 Eigelbe in einen Mixbecher gegeben und eine kleine Handvoll Kerbel gehackt und die Orangenzeste dazugelegt. Dann schmolz ich etwa eine halbe Butter, also 125 g, kochte sie 5 Minuten auf und konnte die Molke dann leicht mit einem Schaumlöffel entfernen.
Jetzt gab ich den noch warmen Essig/Weinsud auf die Eier und verrührte das Gemisch vielleicht zwei Minuten. Dann gab ich Kerbel, Orangenzeste, Salz und Zucker dazu. Die geklärte Butter war auch noch schön warm und wurde erst langsam, dann in größeren Mengen zur Mischung gegeben und durchgemixt. Nach ein paar Minuten ergab das eine Sauce, die floss, aber nicht zu dick war, Man sieht schön, wie sie auf dem Spargel liegt 🙂
Due Sauce schmeckte toll zum Spargel, die Orangennote war da, und die leichte Süße (von einem Tl Zucker) machte die Sauce noch anschmiegsamer. Sie schmeckte auch gut zu Schnitzel wie zu den Kartoffeln.
Zum Schnitzel gab ich jedenfalls auch frischen Zitronensaft, das schmeckt mit immer sehr gut.
Es hat ausgezeichnet geschmeckt und die Sauce ist zum Nachmachen gut 🙂
Das Wetter heute war schon wieder durchwachsen und ich hatte keine Lust schon wieder einkaufen zu gehen. Da ich noch ein paar Wiener zu Hause hatte, fielen mir sogleich die Linsen aus dem Schwarzwald ein, von einem Bauernhof, der sie selbst anbaut.
Ein paar Karotten hatte ich auch noch, wie auch eine schöne Kartoffel, um dem Linsengreicht auch eine badisch-schwäbische Note zu geben. Zum Komplettbild fehlten aber ein paar Spätzle, die hatte ich aber leider nicht im Haus (also nicht ganz schwäbisch…)
Zuerst schwitzte ich 2 Knoblauchzehen und eine Schalotte langsam an, gab dann die Linsen (1/2 Tasse) und danach die Kartoffel in Stücken dazu. Dann gab ich eine Tasse Wasser dazu. Jetzt liess ich alles langsam einköcheln. Zur Würze gab ich zwei Lorbeerblätter und einen Thymianstängel dazu. Auch Pfeffer und Salz, aber erst nachdem die Linsen schon fast essbereit waren.
Um das Essen zu komplettieren, gab ich einen Schluck Weissweinessig zum Schluss in die Linsen, um sie säuerlich abzuschmecken. In einem zweiten Topf erwärmte ich ein paar Wiener (hier in der Gegend auch Seiten genannt).
Danach wurde nur noch angerichtet und genossen 🙂
Die Schwarzwaldlinsen sind, wie ich eben gerade auf der Webseite erfuhr, eigentlich Puy Linsen, also die berühmten geschützten Linsen aus Frankreich. Sie sind schnell gar (etwa 30 Minuten) und schmecken würzig und cremig. Man kann sie online beziehen, auf der Webseite: www.hof-steinwand.de
Ich kenne den Hof nicht, und bekomme nichts für die Empfehlung, aber sie lohnen sich für Linsenliebhaber und sind auch nicht teuer 🙂
Ich bekam eine Entenbrust von 250 g und überlegte, was ich dazu machen sollte. Eine Packung Bulgur hatte ich vor ein paar Wochen gekauft, die sollte zum Einsatz kommen. Als ich sie aufmachte, waren 2 Beutel drin. Ich hatte das übersehen, aber machte den Bulgur trotzdem nach Packungs-beschreibung. Das Gemüse, das ich vorher fein in Brunoise geschnitten hatte, wurde daneben in einer anderen Pfanne angebraten. Dazu gehörten Karotten, Selleriewurzel, Petersilie, Schalotte, Knoblauch und Paprika.
Nachdem der Bulgur gar war, mischte ich ihn unter das Röstgemüse und schmeckte ihn noch mit Salz, Pfeffer, Thymian und Zitronensaft ab.
Die Haut der Entenbrust wurde eingeritzt, dann würzte ich sie auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer. .Danach wurde sie zuerst auf der Hautseite in Öl angebraten, danach kurz gewendet und zuerst mit Port und dann mit einem Schluck Triple Sec abgelöscht und in den Ofen geschoben. Später gab ich noch einen kleinen Schluck Weisswein dazu.
Nach 10 Minuten bei 170 C nahm ich die Brust heraus und wickelte sie 10 Minuten in Folie. Danach gab ich den ausgetretenen Entensaft zur Sauce und band sie mit etwas Mondamin ab.
Was nicht in den Bildern auftaucht, ist ein Endiviensalat mit Gurken und Tomaten, mit einer Salatsauce aus Olivenöl, französischem Weissweinessig und Senf.
Es war zwar ein Rezept, das nicht neue Hürden der Kreativität übersprungen hätte, aber lecker war es trotzdem 🙂
Gestern bei Metzger Zorn hatte ich noch ein mir unbekanntes Stück Rind mitgenommen: Ein Bugbraten, der aus der Schulter kommt. Ich erkundigte mich nach den Verarbeitungsformen und entschloss mich heute das Bratenstück im Dutch Oven auf dem Herd mit viel Flüssigkeit und Deckel zu garen.
Ich hatte ein Stück von etwa 400 g, das ich an allen Seiten anbriet. Dann kamen die kleingeschnittenen Gemüse (Selleriewurzel, Lauch, Petersilienwurzel, Karotte, Schalotte, Knoblauch), die 5 cm Tomatenmark, die als nächstes angebraten wurden. Jetzt löschte ich mit Port ab, kochte ihn ein, gab ein Achtel Rotwein dazu, kochte den auch ein und verlängerte mit einem Glas Bratenfond. Jetzt gab ich das Fleisch zurück in den Topf und gab den Deckel drauf. Ich musste die Hitze nach unten regulieren, damit der Braten nicht zu sehr kocht, aber dann überliess ich allem dem Topf und der Zeit – insgesamt 1 3/4 Stunden. Am Ende nahm ich das Fleisch heraus und drehte den Ofen noch einmal auf das Maximum, um die Sauce einzudicken.Dieses Mal benutzte ich aber keine Dickungsmittel, was zwar nicht so gut aussah, aber super schmeckte.
Dazu machte ich wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben Schwarzwurzel. Eigentlich bin ich kein Fan, weil es in meiner Kindheit Gegebenheiten gab, in denen es keinen Ausweg gab, die Wurzeln zu vermeiden (Kinderhort). Wie man sich vorstellen kann, wurden sie in einer Mehlschwitze angeboten, die aber keine Rafinesse hatte. Als ich sie heute im Laden sah, dachte ich sie seien ein Zeichen für mich über meinen Schatten zu springen und so tat ich das. Aber ich wollte keine Mehlschwitze. Ich las mich in das Thema ein und entschloss mich die vorgegarten Schwarzwurzeln in Olivenöl anzuschwitzen und am Ende in Orangensaft und Zeste zu schwenken.
Wer noch nie Schwarzwurzeln bearbeitet hat: Gummihandschuhe sind notwendig. Zuerst wäscht man die Stiele unter kaltem Wasser und entfernt die Erdklumpen. Dann schält man die Stangen mit Gummihandschuhen. Die Stangen sondern eine milchige klebrige Flüssigkeit ab, die klebt und verfärbt. Dann kommen sie in Wasser mit Zitrone, damit sie sich nicht verfärben. Dann wurden sie in Salzwasser 20 Minuten gekocht und anschliessend in Orangensaft und Zeste gekocht und geschwenkt. Etwas Petersilie gab es zum Schluss noch zu den Stangen.
Dazu gab es Kartoffeln, die ich schon oft so zubereitet habe: Zuerst werden festkochende Kartoffeln geschält und auf gleiche Grösse beschnitten. Dann werden die Kartoffeln in Salzwasser gar gekocht. Danach kamen sie in die Bratpfanne mit etwas Rapsöl und wurden langsam kross angebraten.
Zusammen schmeckte alles toll. Der Braten hatte etwas Biss, war aber in Bissrichtung schön zart und saftig. Was die Schwarzwurzeln anging, musste ich mein Vorurteil (gottseidank!) revidieren. Sie sind ein leckeres Gemüse und ich würde gerne wissen, wer damals immer diese säuerliche Note mit hineingebracht hat 🙂 .
Die Sauce war auch genügend eingekocht, um richtig Geschmack zu entwickeln.