Bevor ich auf den Markt ging, hab ich mich nochmal vom Kochbuch „Mezze“ von GU inspirieren lassen. Da gibt es im neuen Teil (neu erfundene Leckereien) etliche Geflügelrezepte, die einen nahöstlichen Einschlag haben und sehr reizvoll sind. Dabei sind Huhn, Wachtel, Taube und ich glaub auch noch ein Stubenküken. Aber der Markt hatte zwar Wachteln, aber nur im 4er Pack, und das war für mich zuviel. Stattdessen lachte mich eine nicht zu große Entenbrust (350g) an, die ich halbierte, um den Rest ein anderes Mal zu essen.
Die anderen Zutaten auf meinem Einkaufszettel gab es heute auch nicht (Koriandergrün, Minze, Limetten, Mandeln), daß ich alles umgeworfen habe und stattdessen Rhabarber, grünen Spargel und Bärlauch mitgenommen habe.
Zuhause hatte ich noch 4 kleine getrocknete Feigen. Ich wollte ausprobieren, ob ein Chutney mit Rhabarber und Feigen schmecken könnte.
Chutney:
1 Rhabarberstange, Fäden entfernt, in 2 cm Stücke geschnitten
4 Feigen (die sind nicht trocken wie Trockenobst, sondern weich aber haltbar, mit ein wenig Puderzucker außenrum), in Scheiben geschnitten. Hab ich von einer persischen Händlerin für Trockenobst bekommen, wo ich auch die Berberitzen herhabe.
1 rote Zwiebel in Würfeln
etwa 100 ml Rotweinessig
1 Chili (bei mir eine kleine, scharfe Thai-Chili), kleingehackt
etwa 2 flache El Zucker oder Honig
Wasser
In einem Topf etwas Olivenöl geben, erhitzen, Zwiebeln und Chili dazu, angehen lassen, Feigen und Rhabarber dazu, Essig dazu, mit Deckel etwas einkochen lassen – weniger als 10 Minuten – dann abschmecken und jetzt dan Zucker einsetzen. Nicht zuviel, es soll ja auch eine sauere Komponente haben.
Couscous:
Das Couscous wird im Verhältnis 1 Teil Couscous+2 Teile Wasser aufgekocht und mit Deckel sofort auf die Seite gezogen und 5 Minuten stehen gelassen. Dann gibt man eine Nuss Butter und einen kleinen Spritzer Olivenöl dazu und schmeckt mit Salz ab. Ich hab noch gemahlenen Koriander dazugegeben, etwas Zitronenabrieb (1/2 Tl), kleingehackte Petersilie und 2 gehäufte El in warmem Wasser eingeweichte Berberitzen. Diese kleinen säuerlichen Beeren sind eine Bereicherung für ein sonst ziemlich fades Couscous. Kein Wunder wird es im arabisch/Nordafrikanischen Raum ordentlich gepimpt. Anschließend hab ich es (weil es Gefahr lief, zu kalt zu sein) in einen Kochring gegeben und in der gleichen Pfanne wie die Spargel nochmal angebraten, was noch eine rösche Oberfläche ergeben hat, die lecker war.
Spargel:
Gewaschen, Enden 1 cm abgelängt, das letzte Drittel geschält, in Olivenöl angebraten, leicht gesalzen, am Schluß zerkleinerte Bärlauchblätter mit in die Pfanne gegeben zusammenfallen lassen und darübergelegt.
Ente:
Haut rautenförmig eingeschnitten, mit Salz und Pfeffer auf beiden Seiten gewürzt, Pfanne ohne Fett heiß gemacht, Ofen auf 180 C vorgeheizt, Fleisch auf der Hautseite hineingegeben und ausgelassen, gewendet, eine Minute weitergebraten, dann Pfanne in den Ofen. Knappe 10 Minuten, dann herausnehmen und ein paar Minuten stehen lassen, bei mir waren es vielleicht 3-5 Minuten, mehr nicht.
Teller anrichten, ganz am Schluß Fleisch anschneiden, auf den Teller geben, Foto und fertig.
Das Chutney hat ziemlich gut geschmeckt, man konnte sogar noch Rhabarber und Feige herausschmecken. Interessanterweise hab ich einen Großteil mit dem Couscous gegessen was es richtig aufgewertet hat. Aber auch zur Entenbrust hat es gut gepasst.
Die Spargel waren super, ich bin ein großer Freund davon, die grünen Stangen anzubraten, weil sie einen deutlicheren Geschmack entwickeln. Der Bärlauch passt natürlich jetzt voll in die Jahreszeit. Da fällt mir ein, ich hab noch etwas Bärlauchpesto von letzter Woche im Kühlschrank…


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