Ich war ein paar Tage weg/offline/incommunicado aber doch in der Nähe. Am Ende meines Exils bekam ich Informationen über einen Fischbetrieb im Eyachtal, einem Zufluss zur Enz im Schwarzwald.
Dort fuhr ich heute morgen vorbei, um eine Forelle fangfrisch einzukaufen. Die bekam ich auch. Danach schlenderte ich zwischen den verschiedenen Teichen, um zu sehen, was da noch geboten war. Ich erkannte Hechte und war irritiert ob der Fische, die aussahen wie kleine Katzenhaie. Auch gab es andere Fische, die etwas 1 m lang waren, aber keine Barsche und auch keine Welse waren. Es gab noch vier andere Becken, deren Inhalt ich nicht erkunden konnte. Dann gab es natürlich die Forellen und ein separates Becken für Goldforellen, einer Abart von Regenbogenforellen.
Der Betrieb hat nicht nur den Verkauf der Fische, sondern auch eine Räucherei, eine Restauration und ein Angebot für Kinder.
Ich war etwa um 9:00 morgens dort, um einen Fisch zu kaufen. Ein netter Mensch zeigte mir den Weg zum Fenster, wo man frisch geschlachtete Fische kaufen konnte. Dort konnte ich angeben, wie schwer mein Fisch sein sollte, danach wurde er schön verpackt. Übrigens: 500 g/ 5 € ein sehr korrekter Preis, wie ich finde.
Ich wollte die Forelle klassisch zubereiten, so wie ich sie in den 60ern mit meiner Mutter in deutschen Wirtshäusern und Gaststätten bekam, und zwar als Forelle blau. Dazu genügt Wasser und etwa ein 1/4 l Weissweinessig, besser ist aber ein Suppengrün, das die Gelegenheit hat, seinen Geschmack zu entfalten.
Dazu nahm ich Teile eines Suppengrüns, schnitt es in mundgerechte Stücke und briet es in etwas Rapsöl an. Dann löschte ich es mit einem 1/4 l Weisswein ab. Dazu gab ich einen Liter Wasser und einen weiteren 1/4 l Weissweinesig, dazu ein paar Lorbeerblätter.
Das Ganze köchelte etwa 10 Minuten, dann gab ich die gesäuberte Forelle in den Sud, gab den Deckel darauf und reduzierte die Hitze auf das Minimum.
Nach 5 Minuten wendete ich den Fisch und gab ihm weitere 5 Minuten.
Die Kartoffeln hatte ich schon vorher in Salzwasser gegeben (die brauchte gerade mal 17 Minuten).
Dazu machte ich eine kleine Salatvariante aus Tomaten und Gurken.
Alles ganz klassisch 🙂
Zum Geschmack:
Ich hab in den letzten Jahren selten Forellen gegessen, obwohl ich síe sehr liebe, und es bei uns zuhause auch eine Tradition dazu gab.
Diese Forelle erinnerte mich an eine Forelle, die wir (meine Familie) in den 60ern im Schwarzwald genossen, in einer Gastwirtschaft am Bach, die die Forellen frisch aus dem Bach holten, nach Bedarf. Meine Forelle heute konnte ich ausklappen und hatte kaum Gräten. Der Geschmack war superfrisch, selten so gut gegessen.
Es gibt Menschen, die kritisch gegenüber Fischzuchten sind, und das hat auch seine Berechtigung. Ich bin zwar kein Experte, aber ich habe schon Teiche gesehen, in denen die Fische sich kaum bewegen konnten. Das war hier ganz anders: Viel Platz, vielleicht 7-8 Fische pro qm3, also sehr wenige. Ich fand das sehr gut.
Die Zeit davor war ich leider nicht Herr über meine Nahrung, umso mehr war ich froh, mit der Forelle einen Schlusspunkt zu setzen 🙂



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