Türkische Paprika Dillmayonnaise


Es gab noch einen halben Beutel dieser langen, schlanken und weichen Paprika, die man am ehesten beim türkischen Gemüsehändler findet.

Als Schmorgemüse in Ringe geschnitten schmeckte es ziemlich gut. Aber es erinnerte mich an ein Gericht mit Peperoni, das früher eine Muss beim Lieblingsgriechen war.

Dort gab es pikante Peperoni vom Grill, die mit einer Mayo serviert wurden. Es hat ewig gebraucht bis wir identifizieren konnten, was da so toll schmeckte.

Ich glaube wir haben sogar nachgefragt, was der Geschmack war. Jedenfalls kam die Frau des Chefs (die Köchin) und erklärte mir, was sie da gemacht hatte.

Heute wollte ich versuchen, die Sauce mit diesen Paprika zu paaren.

Die Paprika wurden gewaschen und in einer Grillpfanne angebraten, dabei immer wieder gewendet.

Für die Mayo hab ich ein Ei getrennt, das Eigelb in eine Schüssel gegeben und langsam mit Rapsöl aufgeschlagen. Das Öl anfangs nur tröpfenweise dazugeben.

Als Aromaten kamen dazu: eine Prise Salz, Prise Zucker, Saft einer Viertel Zitrone und eine kleine Handvoll kleingehackten frischen Dill.

Das alles wird dann zusammen angerichtet.

Fazit: Die Paprika schmecken auch gegrillt gut, aber irgendwie ist es nicht das Gleiche als wenn man die Peperoni nimmt, die auch ein wenig Schärfe mitbringen. Ich weiß nicht, welche Peperoni die Griechen benutzten, aber früher hab ich das Gericht ein paar Mal nachgekocht und auf eingelegte Peperoni zurückgegriffen. Und das hat immer sehr ähnlich geschmeckt.

 

tuerkische-paprika-dillmayonnaise-1

 

tuerkische-paprika-dillmayonnaise-2

 

tuerkische-paprika-dillmayonnaise-3

 

Werbung

Spaghetti Paprika Oliven


Heute war ich mir wieder unschlüssig, was ich denn kochen sollte. Ich hab eine Menge verschiedener Sachen, die ich machen könnte, aber der Bauch sagt:“Lass mich entscheiden!“

Also schaute ich mir erst meine mails an, das kann aber dauern, weil inzwischen zwischen 60 und 80 am Tag. Ich schaue mir alles kurz an, beantworte und lösche in einem Rhythmus, das sehe ich Emmi’s Cookin‘. Und wußte, das gibt es heute bei dir auch.

Spaghetti mit Paprika und Oliven a la Emmi

80 g Spaghetti

1 rote Paprika, fein gewürfelt

4 Kirschomaten, fein gewürfelt

10 grüne Oliven, Manzanilla, entsteint und gewürfelt

2 Knoblauchzehen, gewürfelt

1 Schalotte, gewürfelt

5 cm Tomatenmark

2 EL Olivenöl

Salz, Pfeffer

Das Spaghettiwasser wird großzügig gesalzen und erhitzt, wenn es kocht kommen die Spaghetti hinein.

Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, dann Paprika dazu, dann die Tomaten und das Mark. Das Mark verdickt die Sache etwas, also nehm ich ein Achtel Weisswein (darf auch Rotwein sein)

und gebe ihn als Kochhilfe dazu. Jetzt lösen sich die Tomaten und das Mark leichter auf und bekommen noch etwas Säure. Jetzt gebe ich die inRinge geschnittene Oliven dazu und lass es etwas einkochen. Wenn die Spaghetti gar sind, mische ich die Sauce mit der Pasta und gebe sie in einen tiefen Teller. Dazu kommt Parmesan und Basilikum.

Der Grund, warum die Farben des ersten Bildes so schrecklich sind, war, den Zwischenzustand beim bearbeiten zu speichern und nicht mehr umkehrbar zu machen.

Die beiden letzten Bilder konnte ich vor diesem grausamen Schicksal bewahren 🙂

Emmi, Danke für die Inspiration! 🙂

Das Gericht ist mit dem Parmesan vegetarisch, ohne sogar vegan.

 

Spaghetti Paprika Oliven 1

 

Spaghetti Paprika Oliven 2

 

Spaghetti Paprika Oliven 3

Pimientos de Padrón


Im Laden heute Nachmittag sah ich eine Packung Pimientos de Padrón. Das erinnerte mich an eine Zeit vor vielleicht 10 Jahren, als sie sehr angesagt waren und ich sie öfter auf dem Karlsruher Gutenbergplatz kaufte. Damals konnte man davon ausgehen, daß ein paar der Pimientos scharf waren, und ein Teil des Spaßes war die Ungewissheit, die Lotterie 🙂

Die heutigen Pimientos bargen leider keine Überraschungen, schmeckten aber auch ohne Schärfe gut, zumal grobes Meersalz, Knoblauch und Olivenöl für Geschmack sorgten.

Ich hab die Pimientos gewaschen, dann mittelscharf in Olivenöl angebraten, bis sie etwas Farbe nahmen. Banach wurden sie gesalzen und am Schluß kam der Knoblauch dazu, damit er nicht verbrennt.

Vielleicht find ich mal wieder welche, die nicht glattgebügelt sind… aber auf dem Markt in Pforzheim hab ich leider noch keine gesehen.

 

Pimiento de padron 1

 

Pimiento de padron 2

Omelette Kerbel Spargel Champignons


Ein Omelette ist für mich normalerweise eine der leichtesten Übungen. Als Kind und Jugendlicher hab ich mehrmals die Woche Omelettes zum Frühstück gemacht, in denen alles drin war außer „the kitchen sink“, wie man im Englischen zu sagen pflegt. Ich habe genügend Übung, eine Le Creuset Pfanne mit genau der richtigen Größe und alle Zutaten vorbereitet.

ABER ich habe Induktion als neue Spielart und bin noch nicht richtig daran gewöhnt.

Zuerst hab ich die geschnittenen Champignons in die heisse Pfanne gegeben, ohne Fett. Normalerweise geben die dann sofort ihr Wasser ab. Nicht so heute, sie pappen die Pfanne zu. Also geb ich ein Stück Butter dazu, und die Situation entspannt sich. Die Spargel hatte ich vorher mit einem scharfen Gemüsemesser geschält, weil der Sparschäler irgendwo unerreichbar rumliegt. Dann hab ich sie in Salz- und Zuckerwasser gekocht und anschließend abgegossen und beiseite gestellt.

Nachdem die Champignons gar waren, wurden sie zwischengeparkt und die Pfanne erst wieder im Bad gespült. Jetzt dachte ich, ich mach was Kluges und stell die Temperatur tiefer als gewöhnlich und hab vielleicht auch ein bißchen an der Butter gespart. Aber wenn die Butter heiss genug ist, wird sie zum Schutzfilm, damit sich das Ei nicht mit der Pfanne verbinden kann. Dafür war die Pfanne aber nicht heiss genug. Ich hatte 2 Bio-Eier aufgeschlagen, verquirlt und eine Menge Kerbel gehackt und untergeschlagen. Als ich die Eimasse in die Pfanne von 800 W gab, sah ich schon, was sich abzeichnete.Ich hab dann versucht, die Eimasse mit einem Wender hin- und herzuschieben, in der Hoffnung, daß die größere Hitze doch noch den Anti-Hafteffekt auslöst, aber wenn einmal der Wurm drin ist… Dafür war jetzt die Pfanne so heiss, daß das Omelette Gefahr lief zu verbrennen. Also ganz schnell erst die Champignons einbetten, die Spargel dazu und versuchen das Omelette zu klappen. Perfekt war es nicht, aber besser als ich erwartet habe.

Dafür hat es sehr gut geschmeckt.

Noch eine Anmerkung zu Omelettes: Wenn man in den 60er Jahren in Deutschland in einem besseren Restaurant oder Hotel, oder gar in Frankreich ein Omelette bestellt hat, sah das ganz anders aus als meins. Ich hab das mal nachgelesen. Es gibt wohl eine Technik, die Eimasse bei sehr niedriger Hitze zu stocken und immer wieder leicht gegen den Stiel zu schlagen, damit das Ei sich ganz leicht in Falten legt. Ebenso ist es verpönt, wenn das Omelette Farbe nimmt. Und es darf innen nicht ganz trocken sein, sondern einen feuchten Kern (was ich zum Beispiel bei Rührei auch immer mache, weil die Eier dadurch viel mehr Geschmack und Körper haben). Unter diesen Gesichtspunkten ist dieses Omelette kein Standardomelette aus der Hotelfachschule, aber ein gutes gefülltes Omelette mit inneren Werten. Der Kerbel passt ausgezeichnet zu Ei, Champignons und Spargel und bildet einen lieblichen Kontrast zu der rustikalen Bräune 🙂

 

Omelette Kerbel Spargel Champignons 1

 

Omelette Kerbel Spargel Champignons 2

Penne Bärlauchpesto Paprika Chili


Nach gestern wollte ich eigentlich nur mein Pesto verwenden (nicht, daß es mir schlecht wird äh, das Pesto natürlich!).

Und ich hatte die Fissematenten von gestern noch dicke, also entschloss ich mich Pasta zu machen, die leichteste Übung.

Wasser wurde aufgesetzt, mit reichlich Salz, als es kochte kamen die 80 g Penne dazu.

Pesto stand schon bereit, es waren vielleicht noch 7 Minuten Zeit, bis die Pasta soweit war, da sah ich einen unverbrauchten Spitzpaprika herumliegen.

Mein inneres Auge sah sofort das potentielle Gericht vor sich – hellgrün gefärbte Pasta mit grellroter Haube. Da rot und grün komplementär sind, gefiel mir das schon vom Optischen her, und ich beeilte mich, die Pfanne so schnell wie möglich heiss zu bekommen. Währenddessen schnitt ich die Paprika in feine Streifen, gab noch eine in feine Scheiben geschnittene Knoblauchzehe und eine gemörserte Thai-Chili dazu und briet alles bei starker Hitze unter schnellem rühren an. Das dauerte vielleicht 4 Minuten. Man kann auf den Fotos sehen, daß die Knoblauchscheibchen schön angeröstet wurden. Die waren herrlich – knackig mit schönem Röstaroma. Nachdem die Penne gar waren, goss ich sie erst ab, gab sie aber mit dem Sieb mit noch etwas Kochwasser zurück in den Topf, gab dann 2 El (gehäuft) Pesto dazu und rührte alles unter. Ich drehte die Hitze nochmal auf, damit die Sauce nicht zu nass und nicht zu trocken würde.

Dann kam die Pasta auf den Teller und die Paprikamischung obendrüber.

Es hat echt gut geschmeckt, ich hab ein gutes (Kalorien)gewissen trotz Pasta, und die Fotos gefallen mir auch wieder 🙂

 

Penne Bärlauchpesto rote Spitzpaprika Röstknoblauch Chilischote 1

 

Penne Bärlauchpesto rote Spitzpaprika Röstknoblauch Chilischote 2

Rösti Ei Karotten Erbsen Frühlingszwiebel Shitake Bärlauchpesto


Heute hab ich mich ausnahmsweise wieder geärgert. Samstags fand ich den ersten Bärlauch, pflegte ihn, auf dem Heimweg kam ein Plan für ein Abendessen zusammen, vegetarisch. Angekommen ging ich gleich rüber zum teuren Russen, holte dort extra 2 Urkarotten, gelb und violett, dann ein paar ganz frische junge Erbsen in der Schote, tolle Frühlingszwiebel mit großer Knolle und eine Handvoll kleiner Shitakepilze. Ich wollte als Unterlage eine Art Rösti machen. Ich konnte es schon vor meinem geistigen Auge sehen. Dazu sollte es dann zerte Tupfer Bärlauchpesto geben.

Gesagt, getan: Als erstes das Pesto –

ein halber Bund Bärlauch, kleingehackt

30 g Pinienkerne (ich hab vergessen, sie anzurösten)

1 nicht zu kleines Häufchen Parmesan, frisch gerieben

ein paar Löffel Olivenöl nach Gefühl – es muß fliessen können

eine Prise Salz

 

Jetzt schälte ich zwei mittelgroße vorwiegend festkochende Kartoffeln und rieb sie auf einer groben Reibe. Die geriebenen Kartoffeln kamen mit etwa 2 Esslöffeln Mehl und einer guten Prise Salz in eine Schüssel, wo ich die Zutaten mit einer Gabel vermengte. Meine kleine Le Creuset Emaille/Gusseisenpfanne wurde mit Rapsöl erhitzt, ein Edelstahlkochring von 8 cm Durchmesser wurde in die Mitte gesetzt und die Kartoffelmasse in den Ring gegeben. Er war bis zum Rand voll. Jetzt stellte ich den Ofen an, wenigstens dachte ich das, und stellte die Pfanne in den Ofen, nachdem ich den Ring nach ein paar Minuten gewendet hatte.

 

Danach wurden die Erbsen in leicht gesalzenem Wasser ein paar Minuten blanchiert und wieder herausgenommen.

Jetzt kamen die der Länge nach geviertelten Karotten ins Wasser und wurden ein paar Minuten weicher gekocht und auch wieder entfernt und beiseite gestellt.

Die Frühlingszwiebel halbierte ich der Länge nach und briet sie langsam in Olivenöl an. Zu diesen gesellte sich eine in Streifen geschnittene Paprika.

Jetzt kamen auch die fast garen Karotten und die Erbsen dazu.

Ich stellte das Wasser für das weichgekochte Ei auf und holte ein Bio-Ei aus dem Kühlschrank.

Als das Wasser fast kochte, wollte ich nach dem Rösti schauen, weil es ja in die Endgerade ging. Der Ofen war kalt, der Temperaturregler stand auf 190 C, der Regler für die Heizart auf 0.

Mist! Wasser ausschalten, 30 Minuten länger einplanen Regler auf Ober- und Unterhitze, Fernsehschauen-Das perfekte Dinner.

30 Minuten später Wasser wieder anschalten, Ei bei kochendem Wasser 4 1/2 Minuten hineingeben. Das Rösti aus der heissen Form schneiden mit Topflappen und scharfem Messer.

In der Zwischenzeit den Teller anrichten. Die Karotten verschwinden fast im Teller, das Rösti ist kaum noch zu sehen, ach Mist, ich muß die Shitake noch anbraten. Die Eieruhr klingelt, Ei ist fertig, abschrecken, Shitake in die heisse Pfanne, versuchen das Ei zu pellen. Geht nicht, es reisst auseinander. Ich versuche ein bisschen davon aufs Rösti zu retten, überall klebt das blöde Eiweiss an der Schale. So’n Mist aber auch! Die Shitake kleben in der Pfanne. Ich fluche und drohe Ei und Pilzen mit Rauswurf. Die Pilze lösen sich endlich, ich klatsche sie wie sie sind auf den Teller, man kann eh‘ nichts mehr richtig erkennen. Jetzt nehm ich mein tolles Pesto und will es elegant drapieren, aber es plumpst hin, wo es will.

Oh Mann! An diesen Tagen sollte man gar nicht aufstehen.

Das allerblödeste dabei ist, daß es ziemlich gut geschmeckt hat, das aber auf den Fotos überhaupt nicht zum Ausdruck kommt. Schon ein Grund, sich zu ärgern, wie ich finde.

 

Rösti Ei Karotten Erbsen Bärlauchpesto 1

 

Rösti Ei Karotten Erbsen Bärlauchpesto 2

 

Rösti Ei Karotten Erbsen Bärlauchpesto 3

Steinpilzravioli Salbei Braune Butter


Auf dem Markt gibt es die ersten Steinpilze aus Deutschland. Ich kann bei denen nur vorbeigehen, wenn sie preislich mit einem Kleinwagen vergleichbar sind. Heute aber nahm ich zwei mittlere halbe Pilze mit, zusammen 58 g und bezahlte etwa €1.60. Das geht für mein Empfinden. Zuhause angekommen hab ich erst ein Rezept gegoogelt (völlig überflüssig, ich hab den Silberlöffel hier rumstehen, die italienische Kochbibel), aber ich will immer wieder etwas anderes sehen.

Und tatsächlich, ein Rezept in der Süddeutschen Zeitung von Christina Metallinos von der „Kochnische“, einem Foodblog der Zeitung. Das Rezept machte Sinn, Salbei hatte ich von gestern auch frischen da, also ging ich nur noch schnell zum italienischen Supermarkt um mir Weizenmehl Typ 00 und Semolina di Grano duro, italienischen Hartweizengriess für Pasta, sehr fein gemahlen, zu holen. Ganz frische Bio-Eier vom Markt hatte ich auch schon, also konnte ich loslegen.

Das Rezept für den Nudelteig ist besser als alle, die ich bisher probiert habe, trotzdem, daß ich statt mittelgroßer Eier XL Eier genommen habe (ein Unterschied bei 4 Eiern von 40-60 g Flüssigkeit).

Also: 200 g Mehl 00

200 g Semolina di Grano duro (beides im italienischen Fachgeschäft bzw. hier hat es auch das Kaufland)

1 Tl Salz

1 El Olivenöl

4 Eier mittlerer Größe

Es wird empfohlen, die Eier erst mit der Gabel im Mehl zu verrühren, und dann die Hand für 10 Minuten zu nehmen, aber seit ich weiß, daß Robert von Lamiacucina seinen Teig von der großen Kenwood verarbeiten lässt, hab ich diesbezüglich auch keine Hemmungen mehr. Meine kleine Bosch und ihr Teighaken kamen 10 Minuten zum Einsatz, danach glänzte der Teig und wurde in Cellophan luftdich eingewickelt. Das Rezept geht jetzt auch abseits üblicher Pfade: Frau Metallinos empfiehlt den Teig 30 – 60 Minuten bei Zimmertemperatur liegen zu lassen. Bisher waren alle Empfehlungen so, daß der Teig im Kühlschrank ruhen sollte. Ich ließ ihn draussen, wartete aber die vollen 60 Minuten ab.

Was soll ich sagen, ich hab nur die Arbeitsfläche dünn mit dem feinen Hartweizengriess bestäubt, das hat schon gereicht (bei anderen Rezepten hatte ich das Gefühl, nochmal ein Viertel an Mehl dazuzugeben). Der Teig riss auch nicht, wie früher so oft bei den kleineren Einstellungen, wobei ich aber auch nicht auf die dünnste Stellung (1) sondern auf die (2) ging.

Für die Füllung bin ich dann schon etwas vom Original abgewichen, weil die gute Frau bei der SZ wohl ein größeres Budget hat, um leckere Sachen herzustellen: Sie wollte mit 300 g Steinpilzen arbeiten, aber der Zug war schon durch, ich war ja schon wieder vom Markt zurück. Stattdessen hatte ich noch getrocknete Steinpilze, etwa 15 g, die hab ich noch eingeweicht, die sind ja eh viel intensiver als frische. Die frischen und die eingeweichten Steinpilze wurden in kleine Würfel geschnitten und langsam in Olivenöl angebraten, bis sie weich waren. Dann wurden sie mit 200 g Ricotta (auch vom Italiener, Superqualität!) und 8 EL Parmesan mit dem Zauberstab püriert.

Beim Bahnen walzen hab ich das betreffende Teigstück bei Dicke 4 in zwei Hälften geteilt, dann die erste auf Dicke 2 ausgewalzt, hingelegt, Ricottamasse verteilt, die zweite Hälfte Teig auf Dicke 2 ausgewalzt, darübergelegt und mit meinem Cookie-Ausstecher ausgestochen. Das hat sehr gut geklappt – ich hatte in etwa 15 Minuten 40 Ravioli und keine Fülle mehr, wohl aber noch Teig.

 

Steinpilzravioli 1

 

Steinpilzravioli 2

Morgen mach ich vielleicht noch welche mit Ricotta-Walnussfüllung.

Die Ravioli kamen 4 Minuten in kochendes gesalzenes Wasser, danach tropften sie ab. Daneben wurde eine Pfanne mit Butter erhitzt (im Rezept 70 g, aber man braucht viel weniger) in der der Salbei knusprig brät. Darin werden die Ravioli, wenn die Butter braun geworden ist, geschwenkt.

Eine leckere, wenn auch relativ fette Angelegenheit. Ich hab schon eine andere Pfanne genommen und nur einen Teil der Butter benutzt. Auch ist mir aufgefallen, daß der ausgebackene Salbei schön knuspert, der Geschmack von frischem aber viel intensiver ist.

Jedenfalls konnte ich drei Portionen einfrieren, also hat sich das Ganze sehr gelohnt. Und ich bin gespannt, was meine Testesser davon halten 🙂

 

Steinpilzravioli 4

 

Steinpilzravioli 5

 

 

Bete Meerrettich Dill Fleur de Sel


Tolles kann so einfach sein!

Auf dem Markt heute war ich zuerst beim Pfälzer. Ich holte ein paar Kräuter, unter anderem Dill (ich friere inzwischen frische übrigbleibende Kräuter ein, zum einen ‚because I can‘ und andererseits, weil sie intensiver sind als getrocknete), und sah, daß er eine weiße Masse in kleinen Tütchen verknotet hatte. Ich frgte ihn, ob das Meerrettich sei, was er bejahte. Ich bin ein Freund alles scharfen, und frischer Meerrettich ist was tolles, weil er durch die ätherischen Öle noch einige andere Komponenten außer Schärfe hat. Ich nahm ihm ein Tütchen ab und schaute mich nach einer passenden Zutat um. Er hatte frische Bete aus dem eigenen Garten, längliche Rüben mit grober Haut. Zwei hab ich mitgenommen.

Die Bete wurden etwa 45 Minuten sanft geköchelt (nicht vorher schälen, und wenn das Grün noch dran ist, einen Teil davon stehen lassen, damit die Rübe nicht ausblutet. Danach ließ ich sie etwa 10 Minuten auskühlen, bevor ich sie in dünne Scheiben zum Carpaccio geschnitten habe. Dazu ein paar Ästchen Dill, Pfeffer und Fleur de Sel. Man kann auch noch einen Olivenölspiegel anlegen, aber den hab ich vergessen, und gebraucht hat es ihn auch nicht.

Saulecker!

Bete-Meerrettich-Dill-Fleur-de-Sel-1

Bete-Meerrettich-Dill-Fleur-de-Sel-2

Spargel Knoblauch Tomate Parmesan Zitronenzeste


Heute hatte ich nur Lust auf Spargel, mit einer italienischen Note.

Nix besonderes, ich weiss, aber es schmeckt sehr gut, man braucht sonst nichts dazu (gelogen… eine Stunde später hab ich mir noch ein Brot runtergeschnitten und sehr leckere kleine Käsespezialitäten dazu gegessen- Chaource, St. Agur, Comté und einen Brie de Meaux)

Die Zitronenzeste gibt mit dem Olivenöl und dem Knoblauch…alles zusammen gibt den Geschmackskick!

 

Spargel Knoblauch Tomate Parmesan Zitronenzeste

  • Portionen: 1
  • Drucken

350 g grüner Spargel, zu einem Drittel schälen, bei Bedarf kürzen

4 Kirschtomaten, halbiert

2 El Olivenöl

Abrieb von einer Achtel Zitrone

Ein wenig Parmesan, gerieben (siehe Foto)

1 Knoblauchzehe, feingehackt

Weisswein zum Ablöschen

 

Spargel schälen, in einer Pfanne im Olivenöl kräftig, aber nicht zu heiß anbraten, immer wieder schwenken

Kirschtomaten dazugeben, anschmelzen

1/2 Glas Weißwein dazugeben, Deckel auf die Pfanne, nach 3 Minuten nachsehen,

eventuell verdampften Wein mit etwas Wasser nachfüllen, Garpunkt überprüfen

wenn Spargel fast gar sind, Deckel entfernen, Knoblauch dazugeben, schwenken, salzen, pfeffern

Zeste drüberreiben, danach den Parmesan

Dieses Gericht ist vegetarisch, wenn man den Parmesan wegläßt (Schade drum!), sogar vegan.

Servieren

Grüner-Spargel-Tomate-Knoblauch-Zitronenzeste-Grano-Padano

 

Dinner for One – Schwarzer Heilbutt Garnelen Kartoffelgratin Bete Apfel Salat


Manchmal muß es eben sein – man hat niemanden, den man bekochen könnte, aber Lust zu kochen. Dann ist der Fischhändler gerade 50 Meter entfernt, und der tolle Gemüsemann nebenan. Und es ist Freitag…

Aber eigentlich wollte ich ganz profan Bar-Food machen, nämlich Chicken Wings aus dem Ofen mit selbstgemachter Sauce, Pommes ohne Öl aus dem Ofen und Heim-Krautsalat (Coleslaw).

Aber es hat nicht sollen sein, ich bekam ohne Verrenkungen keine Wings und hab kurzerhand umdisponiert. Kartoffeln und schon vorgekochte Bete hatte ich gerade eingekauft, da ging ich einfach die paar Meter zurück in die besagten Geschäfte.

Der Fischhändler ist immer für eine Überraschung gut, weil sein Angebot täglich wechselt. Aber heute hatte er ein paar schöne Filets vom schwarzen Heilbutt. Darunter eines mit gerade Mal 100g – das nahm ich, und dazu 4 ausgenommene Garnelen, mehr als genug für einen Esser. Im Laden nebenan gab es einen Boskop, Estragon und eine Kelle vorgeschnittenes Gemüse (ein Service für die betagtere Kundschaft, die hier gern einkauft und dadurch weniger Arbeit hat). Halbfeste Kartoffeln hatte ich schon vorher geholt.

Ich hatte viel Zeit, stellte den Fernseher an und schnippelte mich gemächlich zum Abendessen. Es hat richtig gut geschmeckt.

Rote Bete Salat

3 kleine Beten in Stiften, vorgekocht

1 Boskop in Stiften, geschält

2 El Weißweinessig

Saft einer knappen halben Zitrone

ca. 2 El Honig

1 cm Ingwer, gerieben

Salz

Pfeffer

5 Stengel Petersilie kleingehackt

1 Zweig Thymian, angedrückt

 

Vermischen, abschmecken – für mich muß die Süße der Bete einen säuerlichen Ausgleich haben. Sehr erfrischend, trotzdem erdig und durch den Apfel auch knackig.

Dieser Salat ist vegan, wenn man den Honig mit Agavendicksaft oder einem anderen Zucker ersetzt. Ansonsten ist er vegetarisch.

Rote-Bete-Apfel-Salat

Das Kartoffelgratin hab ich als erstes zubereitet, da es eine knappe Stunde im Ofen braucht.

 

Kartoffelgratin

Schale mit Butter und Knoblauch einreiben

Kartoffeln (2 mittlere) in 3mm Scheiben schneiden oder reiben (Mandoline)

6 Flocken Butter

Muskat

Salz

Pfeffer

1/3 Becher Sahne

Mein Förmchen hat einen Deckel, der blieb 40 Minuten drauf, danach hab ich die Hitze von 180 auf 200 Grad erhöht und den Deckel entfernt.

Das Gratin war auch sehr gut und schmeckte nach vielen Kalorien 😉

Diese Beilage war vegetarisch.

Kartoffelgratin

Den Heilbutt hab ich mit Vanillesalz gewürzt ( ein Geschenk der beiden Köche aus dem Pomodoro in Karlsruhe), auch mit Pfeffer, dann hab ich ihn in Butter und Olivenöl bei mittlerer Hitze gegart. Die Garnelen kamen gleichzeitig mit hineien. Pro Seite etwa 3 Minuten. Das Gemüse hab ich auch kurz in Butter geschwenkt.

Die Sauce

400 ml Fischfond aus dem Glas

mit einer Schalotte

2 Nelken

4 Wacholderbeeren

5 Pfefferkörnern

einem Lorbeerblatt

1/3 Topf Sahne

einem Spritzer (Schluck, Karin 😉 ) Noilly Prat

reduzieren, bis noch knapp 100 ml übrig sind.

Diese mit Butter aufmontieren und mit gehacktem Estragon anreichern.

Alles für’s Auge gefällig anrichten, schöne Musik auflegen, vielleicht ’ne Kerze anzünden, und nicht zu schnell essen.

 

Könnte auch mal was für Gäste sein.

Schwarzer-Heilbutt-Estragon-Sahne-Sauce-Garnelen