Dinner für Freunde II


Am Samstag hatte ich gute Freunde eingeladen. Ich hatte ein paar Tage vorher Geburtstag und wollte das ein wenig feiern. Vor allem ist mir jeder Grund gut genug, Gäste zu bewirten, weil ich das sehr gerne mache.

Ich hab schon am Vortag mit den Vorbereitungen angefangen und bereitete Freitags die Tarte au Citron. Auch bin ich einkaufen gegangen, um alles Samstag morgens schon griffebereit zu haben. Naja, nicht alles – Das Fleisch und den Käse holte ich zeitnah vom Samstagsmarkt. Den Fisch und die Meeresfrüchte (Lachs und große Garnelen) holte ich schon am Freitag, um eine Ausweichmöglichkeit zu haben, sollte es damit einen Engpass geben.4

Samstags hab ich dann eine längere Liste nach und nach abgearbeitet. Es hat länger gedauert als gedacht, auch musste ich mich um die Leinenservietten und das Tafelsilber kümmern, Teller und Gläser mussten auch noch nachpoliert werden. Am Ende war aber alles rechtzeitig fertig und ich konnte sehr entspannt bei meinen Gästen sitzen und mich nur ab und zu um den nächsten Gang kümmern.

Vorspeise: Grapefruit Avocadosalat

  • 2 Avocados
  • 2 Grapefruits
  • 2 El Limettensaft
  • 2 El Worcestershire Sauce
  • 2 Tl Ahornsirup
  • Salz, Pfeffer
  • Chilischote (gemörsert)
  • Koriandergrün oder Petersilie
  • 1 rote Zwiebel in Streifen
  • Wichtig ist, den Grapefruitsaft, der austritt, wenn man die Filets aus der Frucht heraustrennt, nicht in die Vinaigrette zu geben, es würde sie zu sehr vedünnen – also eher als Vitamin Shot gleich trinken.

Vorspeise: Lachsküchlein

  • 2 gehäufte El Maiskörner aus der Dose
  • 1/2 Spitzpaprika in Brunoise Grösse
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 El Butter
  • 270 g Lachs
  • 2 Riesengarnelen (etwa 100 g)
  • 4 Stiele Petersilie
  • 1 Bio Ei
  • 1 Bio Eigelb
  • 65 g Panko (für die Fülle)
  • 50 g Panko zum Panieren
  • 2 El Cajun Gewürz (1/2 Tl Pfeffer, bei mir ein Kubeben Pfeffer, jeweils 3/4 Tl Cayenne, Ancho, Birdeye, 1 Tl Oregano, 1 Tl Thymian, 1 Tl getrocknete Zwiebel, 1 Tl getrockneter Knoblauch, alles mörsern oder in der Kaffeemühle kleinshreddern)

Die Vorbereitung betrifft den Lachs und die Garnelen: Der Lachs wird in sehr wenig Öl auf unterster Stude gegart, bis er auf der einen Seite durchgezogen ist, dann wird er gewendet. Jetzt kommt die geschälte und entdarmte Garnele in Stücken dazu. Die Zubereitung ist denkbar einfach: Man kombiniert alle Zutaten in einer Küchenmaschine mit Schlagmesser, schlägt sie aber nur lange genug, um eine Bindung zu bekommen. Es soll keine homogene Masse ergeben! Jetzt (nach einem Aufenthalt im Kühlschrank) kann die erkaltete Masse in Kügelchen geformt werden, die dann platt gedrückt ohne weitere Zutaten im restlichen Panko gewendet und in etwa 5 cm Rapsöl ausgebacken und abgetropft werden. Die Lachstaler werden natürlich neben dem Grapefruit Avocado Salat serviert 🙂

Lachsküchlein Grapefruit Avocadosalat

Hauptspeise: Hähnchenbrust Parmaschinken Salbei Kartoffelgratin Hokkaidokürbis

  • Hähnchenbrust ohne Haut
  • Parmaschinken
  • Salbei
  • Kartoffeln vorwiegend festkochend in feinen Scheiben und vorgekocht
  • 1/2 l Milch
  • Butter
  • Mehl
  • Muskat
  • 120 g Gruyere
  • 1/2 Hokkaido Kürbis in Scheiben von 2 cm
  • Baharat Gewürz (Koriander, Paprika, Kreuzkümmel, Chili, schwarzer Pfeffer, Muskatnuss, Nelken, Kardamom, Zimt)
  • Suppengrün
  • Tomatenmark
  • Hähnchenfond
  • Sherry
  • Weisswein

Der Saucenansatz wird mit dem kleingeschnittenen Gemüse gemacht, die scharf angebraten werden und zu der Tomatenmark gegeben und angebraten wird. Abgelöscht wird mit Sherry, der wird eingekocht, dann kommt 1/8 Weisswein hinein. Dann noch etwas Wasser dazu und einkochen. Die Sauce habe ich nicht abgebunden, weil ich kein zu fettes Gericht servieren wollte, aber man kann mit Butter etc, arbeiten. Die Hähnchenbrust wird gewürzt und mit einem Salbeiblatt belegt, dann mit einer Scheibe Parmaschinken ummantelt. In eine ofenfeste Pfanne gelegt, blieb sie 35 Minuten im Ofen bei 180 C. Vom Saucenansatz gab ich 2 cm in das Behältnis, um sie im Ofen zu verdichten. Die Kartoffeln wurden vorkekocht in eine ofenfeste Terrine gegeben, gesalzen, gepfeffert und mit Muskat gewürzt. Ein halber Liter Milch wurde aufgekocht und 5 g getrocknete Steinpilze kamen in meine Gewürz Kaffee Maschine, wo sie pulverisiert wurden. Nachdem die Milch aufgekocht war, gab ich das Steinpilzpulver dazu und liess sie abkühlen. Dann gab ich in einen zweiten Topf 2El Butter, einen gehäuften El Mehl und liess es angehen, um es dann mit der Milchmischung abzulöschen. Rühren, damit es keine Klumpen bildet, und über die Kartoffeln geben. Dann die 120 g Gruyere mit leichter Hand verteilen. Den Kürbis putzen, in 2 cm Scheiben schneiden, auf ein Backpapier verteilen, salzen, pfeffern und mit Baharat Gewürz bestreuen. Dann träufelte ich Olivenöl rüber und buk ihn bei 180 etwa 25 Minuten. Ich musste nur noch anrichten und gab den Sud der Terrine über die Hähnchenbrust. Fertig!

Hähnchenbrust Parma Salbei Gratin Hokkaido

Dessert: Tart Au Citron

  • 65 g Butter
  • 45 g Puderzucker
  • 120 g Mehl
  • 15 g gemahlene Mandeln
  • 1 Eigelb
  • Prise Salz
  • 1/4 Vanilleschote ausgekratzt
  • 125 g Zitronensaft
  • 125 g Zucker
  • 3 Eier
  • 150 g Butter
  • 2 Tl Zitronenschalenabrieb

Die ersten 7 Zutaten ergeben den Pate sûcree – Butter wird geschlagen (mit dem Handmixer), bis sie weich ist, dann den Puderzucker durch ein Sieb dazugeben und die Vanilleschote auch dazu. Dann Mehl, Mandeln, Salz und Eigelb dazu. Es bleibt körnig, aber kommt in der Hand zusammen. Zu einer Kugel formen und in Cellophan einwickeln und zu einer Scheibe von 2 cm Höhe pressen. 2 Stunden kaltstellen, dann mit einem Nudelholz in die richtige Form bringen. Teig reicht für eine Form von 22 cm.

Für die Füllung Zitronensaft, Zucker, den Abrieb und die 3 Eier über mittlerer Hitze miteinander verkleppern und intensiv rühren. Ich habe mit einem Thermometer dabei gemessen, weil die Maximaltemperatur 80 C beträgt und diese Hitze schnell erreicht ist. Dann wird die Creme, die schon vorher fest wird, durch ein Sieb in eine Schüssel gegeben. Wenn die Creme auf 40 C abgekühlt ist, die Butter einrühren, dann in die vorgebacken Form füllen und über Nacht kalt stellen.

Tarte Au Citron

Die Unebenheit in der Mitte der Tarte geschah beim Versuch, sie mit Cellophan abzudecken, um sie vor den Gerüchen des Fischs und des Käses zu schützen. Ich hab mich geärgert, aber es lässt sich nicht mehr ändern.

Full disclosure – Das Rezept hab ich original von dem tollen Blog La Pâticesse, die phantastische Kuchen, Tarts und alles was süss ist und vieles andere mehr höchst professionell darbietet. Es war das beste Rezept für eine klassische Tarte Au Citron, das ich je gegessen habe.

Meine eigene Erfahrung beinhaltet Füllungen mit Speisestärke (amerikanisch) und auch ein Versuch einer Fülle von Ducasse (5 Eier – zu eilastig)

Insgesamt ein sehr gelungener Abend mit sehr zufriedenen Gästen und vielen guten Gesprächen. Ein Hoch auf die Freundschaft!

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Perlhuhn Supreme Hokkaido Pfifferlinge Apfel Cranberry


Heute sah ich, dass Metzger Zorn Supremes von Elsässer Perlhühnern im Angebot hatte. Als ich dort ankam gab es keine einzelnen Perlhuhnbrüste, sondern sie waren zu viert verpackt. Eigentlich wollte ich nicht so viele kaufen, aber ich vergewisserte mich, dass ich sie einfrieren könnte und nahm sie trotzdem mit.

Ich hatte verschiedene Ideen und auch genügend Zeit sie umzusetzen. Meine eine Sorge war, dass die verschiedenen Aromen vielleicht nicht ganz zueinander passen würden.

Um dem Ergebnis vorzugreifen: Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen, es hat alles super geschmeckt.

Hokkaido Kürbis

Ich schnitt einen Teil des Kürbisses ab und schnitt ihn in Scheiben, die ich auf Backpapier legte. Gewürzt wurde mit Baharat, ein Gewürz aus dem arabischen Raum, das aus Koriander, Paprika, Kreuzkümmel, Chili, schwarzem Pfeffer, Muskat, Nelken, Kardamom und Zimt besteht. Es hat einen angenehmen floralen und süsslichen Duft und passte gut zu dem ambivalenten Kürbis, der sowohl süss als auch pikant zubereitet werden kann. Dazu gab ich Salz, Pfeffer aus der Mühle und ein paar Spritzer Olivenöl. Im Ofen brauchten die Tranchen etwa 20 Minuten um gar zu werden.

Apfel Cranberries

Diese Idee hatte ich, weil es Herbst ist und Thanksgiving quasi vor der Tür steht. Eigentlich ist es ganz einfach: 2 El Zucker im Topf schmelzen lassen, eine kleine Handvoll frische Cranberries dazu geben und sofort ein Glas Wasser. Nachdem sich der Karamell gelöst hat, etwas reduzieren und die Apfelstückchen auch dazu geben. Etwa fünf Minuten mitgaren, dann sind sie weich.  Die Konsistenz ist nicht ganz wie ein Kompott. Das fruchtige dieser Mischung passte sowohl zur Perlhuhn Supreme wie auch zum Kürbis. Eine gelungene Ost West Annäherung.

Der Elefant im Raum: die Sauce

Eine Karotte, ein Stück Selleriewurzel, eine Zwiebel, etwas Petersilie, ein Stück Lauch anbraten, etwas Tomatenmark dazu, anrösten, mit Port (1/8 l) ablöschen, reduzieren, mit Rotwein auffüllen (1/8 l), reduzieren und mit Wasser auffüllen (1/4 l). Langsam einkochen, ein paar Spritzer Apfelessig dazu, weiter reduzieren. Abseihen und mit Butter montieren-die Sauce darf dabei nicht mehr köcheln, also zum Schluss machen. Die Sauce hatte durch den Port süssliche und durch den Apfelessig saure Komponenten, die aber schön in der Balance waren. Eine Prise Salz gab ihr Tiefe. Passte gut zu Perlhuhn, Kürbis und sogar zu Apfel und Cranberry.

Perlhuhn und Pfifferlinge

In einer Pfanne Butter und Rapsöl erhitzen, die Supreme würzen und von beiden Seiten anbraten, dann die geputzten Pfifferlinge dazugeben und durchschwenken. In den Herd geben bei 160 C. Meine Supreme dauerte etwa 5 Minuten länger, als ich veranschlagt hatte, und in dieser Zeit sind die Pfifferlinge sagen wir ausgetrocknet 🙂  Der Effekt war aber interessant-sie waren fast crunchy, ohne zu dunkel geworden zu sein und bildeten einen angenehmen Kontrast in der Textur, vom intensiven Geschmack ganz abgesehen.

Die Konsistenz ist nicht ganz wie ein Kompott

Hähnchenbrust Kürbis Kartoffeln Salat


Beim Metzger meines Vertrauens fand ich eine sehr schöne Hähnchenbrust, ein schön schweres Exemplar.  Anderswo nahm ich noch Salatherzen und einen Hokkaido mit, die Jahreszeit dazu ist ja jetzt schon. Zuerst kümmerte ich mich um die Grundlage: Bratkartoffeln. Ich schälte zwei Kartoffeln, schnitt sie in nicht zu dünne Scheiben und briet sie langsam bei mittlerer Hitze.

Dann nahm ich dem Kürbis ein Eck ab, schnitt das in dünne Scheiben und gab das auf eine Backform mit Olivenöl. Darauf kam zerstossener Koriander, Knoblauch, Salz und Pfeffer. Bei 180 C garte der, bis er weich war.

Die Hähnchenbrust war so dick, daß ich mich entschloss sie im Ofen fertigzustellen. Zuerst aber würzte ich sie mit Rosenpaprika, Salz und Pfeffer von beiden Seiten. Danach briet ich sie an, achtete aber darauf, sie früh genug zu wenden, damit der Paprika nicht verbrennt. Nachdem die andere Seite auch angebraten war, gab ich einen kleinen Schluck Sherry und danach ein bißchen Weisswein hinein. Ich ließ es etwas einkochen um dann eine halbe Tasse Hühnerfond dazuzugeben. Die Pfanne kam so in den Ofen. Nach etwa 15 Minuten stellte ich die Pfanne auf den Herd und band die Flüssigkeit mit ein wenig Kartoffelstärke ab. Als letztes nahm ich den gewaschenen Salat, gab ihn in die Pfanne mit den Kartoffeln und briet ihn auf allen Seiten an und servierte.

Bodenständig, aber sehr gut!

 

 

 

 

 

Hähnchen Bete Kartoffeln Karotten Kürbis


Gestern ging ich eher aus Zufall auf die Webseite vom Metzger Zorn und sah, daß er diese Woche Label Rouge Hähnchen im Angebot hat(te).

Also ging ich heute Morgen erst auf den Markt und holte etwas Käse und ein paar andere Sachen. Unter anderem waren eine gelbe und eine weiß-rosa Beteknolle dabei, ausserdem Karotten und Kartoffeln. Einen halben Hokkaido-Kürbis hatte ich noch im Kühlschrank.

Beim Pfälzer gab es noch ein paar frische Kräuter, Rosmarin und Thymian.

Zum Kochbeginn gab ich das Wurzelgemüse, den Kürbis und die Kartoffeln zuerst in einen großen Tonbehälter. Die Karotten waren geschält, der Rest nicht. Bei 200 C blieben die 20 Minuten unter sich. 1/4 l englischen Cider gab ich dazu. Den Cider gab es neu in einem Rewe in der Nähe, und ich wollte ihn ausprobieren. Er heisst Bulmer Original, ist etwas zu süß und hat eine Menge Zeug das nicht hineingehört. Im Gemüse hat er sich eigentlich auch nicht bemerkbar gemacht.

Danach kamen die gewürzten Hähnchenhälften dazu. Vorher hatte ich das Huhn in zwei Teile geteilt, das Rückgrat und die Flügel abgeschnitten und in einen Topf mit Wasser gegeben und frisches Suppengrün dazu geschnippelt. Deckel drauf und aufgekocht.

Nach 30 Minuten gab ich von der Brühe 3 Löffel in den Tonbehälter.

Die Hähnchenhälften blieben 40 Minuten drin, danach nahm ich die Beten heraus und schälte sie. Meine Enttäuschung war groß als ich sah, daß die sehr aparte weisse Bete mit den rosa Ringen gar keine Ringe mehr hatte. Ich wußte nicht, daß kochen die Farbe verfliegen lässt. Schade. Auch die gelbe war nur noch sehr hellgelb. Geschmacklich waren sie aber gut, wie auch der Kürbis von der Brühe (und etwas Za’atar) profitiert hatte.

Hähnchen war gut wie immer, mit festem, geschmackvollem Fleisch.

Insgesamt ein herbstlicher Topf nach Art eines Sommergerichts gemacht.

Die andere Hälfte hab ich tutti completti eingefroren, das gibt ein „Geschäftsessen“ 🙂

 

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Schweinelende Kürbisspalten Kartoffeln Mirabellenchutney Zatar


Heute war ein aufregender Tag. Ich hab endlich die Zutat gefunden, nach der ich gesucht habe, seit ich das Buch „Jerusalem“ von Ottolenghi gelesen habe. Heute bin ich in der Nachbarschaft etwas ausgefächert und fand einen nahöstlichen Laden mit allerlei Sachen, aber eben auch Lebensmitteln. Ich fand das Objekt meiner Begierde nicht gleich, und fragte den Besitzer. Der fragte nach: ZA-tar? iranisch? Ich sagte kleinlaut nochmal Zatar, wonach er sagte „Ach so, Za-TAR, da haben wir drei verschiedene, grobes, welches aus Jordanien und aus dem Libanon. Ich nahm das aus Jordanien, ein Beutel von 500 g, der nach der Packungsangabe in Richtung Thymian ausgebaut ist.

Anbetracht dessen, daß ich nur Ottolenghi’s Beschreibung hatte, war ich angetan vom Pulver (es ist relativ pudrig), das aus der Tüte kommt. Es ist zwar anders als Maggi, erfüllt aber, glaub ich, eine ähnliche Funktion als universelles Würzmittel. Wenn ich mich recht erinnere, ist Sumach ein Hauptbestandteil, eine Pflanze, die säuerlich wirken soll. Das ist mir allerdings nicht aufgefallen.

Das aber nur nebenbei.

Zuerst ging es auf den Markt, wo Herr Ruf ( vom Käseladen) eine wohlverdiente Woche Urlaub machte. Deshalb ging ich zum Karlsruher Gemüsespezialisten, der auch die selbstgezogenen Chilis hat. Ich liess mir eine Tüte geben und nahm alles mit, das nach Ancho-Chilis aussah, ausserdem zwei Scotch Bonnet-Chilis, weil ich meinen Testessern nochmal das Jerk-Chicken zum Probieren machen will ( der eine Tester war zu der Zeit im Urlaub), und das Rezept im Original mit Scotch Bonnet oder eben mit Habanero Chilis gemacht werden soll.

Vom gleichen Stand nahm ich noch schöne Spitzpaprika mit, die als Beilage zum Jerk Chicken gemacht werden.

Außerdem erstand ich meinen ersten Steinpilz aus der Gegend (nur einen Fuß, aber der Geschmack ist ja überall…) und natürlich einen kleinen Hokkaido-Kürbis.

Die Mirabellen hatte ich letzte Woche auf dem Markt geholt, da waren sie noch fest, aber nach einer Woche in der Tüte waren sie super.

Ich sag’s imer wieder, ich bin ein Freund von süßem oder süß-saurem zu Fleisch, deshalb dachte ich gleich an ein Chutney mit Mirabellen.

Wir hatten früher, als wir ein Haus im Kraichgau bewohnten, einige Obstbäume, darunter einen Mirabellenbaum. Ich erinnere mich an Früchte, die teilweise so süß waren, daß man sie mit Säure verarbeiten mußte, damit etwas harmonisches entstehen konnte. Das war der Grund, an ein Chutney zu denken. Nicht, daß es auch andere Gründe gegeben hätte ( Schärfe, süß-sauer, fruchtiges gepaart mit Zwiebeln und Knoblauch…)

Auf alle Fälle war es eine ganz schnelle Sache: 350 g Mirabellen, entsteint,

2 El Brauner Zucker

3 El Apfelessig

! Knoblauchzehe

2 kleine Schalotten

4 cm Ingwer, geschält

1 Serrano-Chili, ohne Samen oder Häutchen

Knoblauch, Schalotten, Ingwer und Chili in Öl anschwitzen, Zucker, Essig, und Mirabellen dazugeben, etwas eindicken, dann die zerkleinerte Serrano-Chili dazugeben.

 

Die Lende, die ich bei einem weiteren guten Metzger für gutes Geld erstanden habe, wurde nur klassisch minimal mit Mörser-Pfeffer und-Salz gewürzt.

Dann wurden die Stücke erst scharf, und dann bei schwacher Hitze fertiggegart.

Der Kürbis wurde in Stücke und dann in Scheiben zerlegt.

Ich muß ehrlicherweise dazusagen, daß ich mir ein Rezept von Jamie Oliver ausgesucht habe, weil ich das mal gesehen habe. Ich fand toll, wie er so brachial den Kürbis auseinanderriss, das Olivenöl großzügig verteilte, und die Kräuter mit dem Kürbis vermatschte (übrigens Rosmarin und Salbei, den ich eingefroren hatte 🙂 )

Ich hab nur ein paar Kartoffelspalten dazugegeben. Dann kamen Kürbis und Kartoffeln geölt auf ein Blech, um bei zuerst 180 C und später bei 200 C fertig zu garen und Farbe zu nehmen.

Das dauerte etwa 40 Minuten.

 

Beim Anrichten hab ich noch eine Prise Zatar dazugegeben (man sieht diesen grünen Hauch auf dem Teller).

Geschmeckt hat es sehr gut- alles auf dem Punkt, mit viel Geschmack.

Ich könnte mich an dieses Zatar gewöhnen, die Gefahr ist aber, es als Würzverstärkungsmittel wie Maggi zu verwenden- ich muß mich mehr damit befassen.

 

 

 

Schweinelende Kürbis Kartoffel Zatar Mirabellenchutney 4

 

 

 

Schweinelende Kürbis Kartoffel Zatar Mirabellenchutney 6

Schweinelende Zwetschgensauce Kürbisrisotto


Schweinelende-Kürbisrisotto-PflaumensauceEs war wieder ein Gast angesagt, ein Esser, der ‚alles‘ isst. Das sind mir die liebsten, weil ich dann keine Scheuklappen aufziehen muß.

Ich war offen beim Fleisch, wollte aber bei Zorn einkaufen und Hällisch-Schwäbisches Schwein ausprobieren.

Ich fuhr kurz vor deren Feierabend noch dorthin und bekam noch eine Schweinelende.

Beim Gemüsehändler gegenüber gab es Bühler Zwetschgen und einen kleinen Hokkaido Kürbis.

Die Zwetschgensauce war:

1 Zwiebel, angeschwitzt

5 Zwetschgen, kleingeschnitten

1 Schluck Sherry

1 Glas Wildfond

1 Zimtstange

2 Sternanis (ich hab kleine aus Frankreich)

Salz, Pfeffer

Die Sauce muß aufgekocht, gargezogen und püriert oder durch ein Sieb gestrichen werden. Ich hab sie püriert.

Sie passt echt gut zum Schwein- mit etwas Sojasauce wird sie vollends asiatisch.

Das Kürbisrisotto ist auch ganz leicht:

Einen kleinen Hokkaido halbieren, das Innere entfernen, die andere Hälfte für Suppe aufheben.

den Hokkaido in mundgroße Würfel schneiden.

Das Risotto wie üblich ansetzen, Schalotte, Kürbis und Reis etwa in 10 Minuten bei milder Hitze glasig garen, dann ein Achtel Weißwein dazu, einkochen lassen. Immer wieder selbstgekochte Gemüsebrühe nachschöpfen, bis der Reis bissfest ist.

Danach 50 g Butter einrühren, anschließend 50 g Parmesan, geraspelt. Im Originalrezept waren auch Walnüsse dabei, die hab ich aber nicht bekommen, Stattdessen gab es Pecannüsse, die hab ich aber dann vergessen. Hat trotzdem sehr gut geschmeckt.

Die Schweinelende wurde in dicke Scheiben zerteilt, in Salz und Pfeffer gewendet und mit Rosmarin- und Thymianstrauch in der Pfanne ruhig gegart.

Die fruchtige Sauce hat sehr gut zur Lende gepasst und wa ein schöner Kontrast zum erdigen Geschmack des Kürbis. Die Lende hat sehr gut geschmeckt.

Rehgulasch Hokkaidoschnitte


Ich hatte noch ein Pfund Rehhüfte im Froster, das fortmußte. Außerdem hatte ich meinem treuen Testesser Mr.T schon seit längerem genau dieses Gulasch versprochen. Unter der Woche war es dann so weit. Schön langsam aufgetaut und am nächsten Abend angesetzt, mit allem was an Wild gehört- Wacholder, Lorbeerblatt, Zimt, Piment, aber auch etwas Ingwer.

Dazu 10 cm Tomatenmark angeschwitzt, mit einer halben Flasche Spätburgunder abgelöscht und langsam köcheln lassen, bis es zart war-etwa eine Stunde.

Danach hab ich das Fleisch herausgenommen und die Sauce gut reduziert. Am Schluß wurde sie noch gesalzen und gepfeffert.

Dazu gab es Spalten vom Hokkaidokürbis, die ich mit Olivenöl, Koriandersamen und Kardamom einmassiert habe.

Dazu gab es frische Rosmarinnadeln. Das ganze hab ich 40 Minuten in den Ofen geschoben. Die Spalten waren karamellisiert und hatten ziemlich viel Geschmack entwickelt, einschließlich einer Süße, die sie sonst nicht haben.

Ich fand, das hat sich gelohnt und würde es auch wieder machen.