Heute auf dem Markt hatte ich einen sehr netten Austausch mit dem Chef des Käsestands meiner Wahl, Herrn Ruf. Ich hatte das Glück, von ihm bedient zu werden, und da ich noch einige meiner Lieblinge in ausreichender Menge Zuhause habe,freute ich mich von ihm beraten zu lassen. Er macht das gerne, neue oder frisch oder wieder dazugekommene Sorten zu empfehlen, fast immer auch mit einem Probierstück. Manchmal, wenn mich eine seiner Mitarbeiterinnen bedient, sehe ich, wie er ihnen einen Tipp zuwispert, die sie mir dann prompt anbieten 🙂 Jedenfalls gefällt mir das gut, aber nichts geht über ein Gespräch mit dem Chef, auch wenn es sich nur um Käse und deren Peripherie handelt.
Ich erzählte davon, einen Grill mit indirekter Hitze gekauft zu haben und bekam sogleich eine Hartkäseempfehlung für auf dem Grill gebratenen Spargel mit Käse (versuch ich morgen). Dann wollte ich einen weichen Ziegenkäse (ich esse sie gerne, aber sie sind spezieller als Kuhmilchkäse, und nicht jeder passt zu jeder Anwendung). Diesen allerdings stellte ich mir zu einem Salat vor. Er schlug einen vor, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, der aber auf einem sehr dekorativen Blatt lag. Das Blatt sah nach einem Weinblatt aus. Den nahm ich nach einem Versuchsbissen mit. Er machte auch eine Weinempfehlung und erwähnte, daß er im Vergleich zu früher sehr viel öfter Weißweine trinkt. Mir geht es ebenso. Früher bekam ich oft Sodbrennen auf Weissweine, heute sind mir die Roten zu stark und zu aromaintensiv.
Jedenfalls machte ich ihm auch eine Weinempfehlung, und somit auch hier, wer ihn finden kann: Heitlinger Rose 2014 Trocken, Sunset Twilight, gekauft für € 6,95. Heitlinger betrachtet ihn als Terassenwein, der zu allem Gegrillten passt.
Das Haus Heitlinger liegt im Kraichgau (zwischen Heidelberg und Bruchsal), genauer in Tiefenbach, das zu Östringen gehört. Hier hab ich meine Jugend verbracht. Der ganze Kraichgau ist Weingebiet, aber nur der Heitlinger hat Lagen, die „ausgezeichnet“ sind. Von dort kommen richtig tolle Weine.
Der Rose liegt preislich eher höher als die verschiedenen französischen Roses, seien sie jetzt aus dem Süden oder von anderswo. Einen Vergleich muß er mit keinem von ihnen scheuen: Nicht mit dem Rose d’Anjou oder den Weinen aus der Provence. Es kann natürlich sein, daß die Franzosen die besten Weine Zuhause trinken und den Rest exportieren. Aber dieser hier macht ihnen auf jeden Fall Konkurrenz.
Aber ich schweife ab.
Nachmittags war ich ausser Haus, wußte auch nicht genau, was ich zum Abendessen machen wollte, da fiel mir ein, daß ich diesen Ziegenkäse hatte, außerdem dünnen grünen Spargel und einen Kopf Mini Romanosalat.
Die Spargel hab ich im unteren Viertel geschält (und sie später noch mehr abgelängt, damit sie besser in die Pfanne passen) und mit Olivenöl in einer Pfanne gebraten. So dünn wie sie waren, hat das keine 10 Minuten gedauert. Dann wurde der Ziegenkäse mittig durchgeschnitten und auf die eng liegenden Spargel gelegt. Darauf hab ich einen halben Tl Akazienhonig geträufelt. Den Ofen hatte ich schon auf 200 C Umluft gestellt und den Rost auf die höchste Schublade geschoben. Der Käse blieb knappe 5 Minuten drin und wurde dann zwischen den Salat platziert.
Den Salat habe ich nach dem Waschen mit einem 3/4 El Feigenbalsamico und 2 El Olivenöl und Salz angemacht. Das hat sehr gut zu der süßlich-säuerlichen Käsekomponente gepasst.
Für die Farbe und die größere Vielfalt gab es auch noch ein paar Kirschtomatenhälften dazu.
Hat richtig gut geschmeckt. Ich hab es ohne alles gegessen, aber ein Baguette oder ähnliches wäre bestimmt nicht verkehrt 🙂