Iberico Kotelett Aubergine überbacken Bulgur Oliven


Ich hatte heute Glück, Iberico Koteletts zu finden. Sie sind zwar in einer ganz anderen Preisklasse als reguläre oder gar gute Koteletts, aber ich hatte sie schon, und meiner Meinung nach lohnt es sich.

Dazu machte ich eine Aubergine, die zuerst halbiert, dann gesalzen und deren Fruchtfleisch in Rauten geschnitten wurde. Ich liess sie 20 Minuten ziehen, dann spülte ich sie ab, tupfte sie trocken und gab sie in eine Gußeisenpfanne. Dazu Pelati von Mutti, Knoblauch, Oregano, etwas Olivenöl und etwas Meersalz, kurz püriert und unter und über die Aubergine gegeben. Etwa 40 Minuten im Ofen, bis das Innere weich und die Tomate oben schon fast trocken war. Eine Tomate in Würfel geschnitten, gewürzt und über den Auberginenhälften verteilt, mit Cayenne gewürzt. Jetzt frisch geriebenen Schweizer Emmentaler gemischt mit Parmesan darüber verteilt und etwa 20 Minuten überbacken.

Als Beilage machte ich Bulgur auf die übliche Art (Bulgur:Wasser – 1:2), zu dem ich noch entsteinte Oliven dazugab.

Das Kotelett gab ich zuerst in eine heiße Grillpfanne, um ein schönes Muster zu bekommen, danach kam es in eine andere Pfanne und verbrachte noch ein paar Minuten im Ofen um nachzuziehen.

Das Iberico hat nicht enttäuscht. Es war saftig, sehr geschmackvoll und sogar das Fett schmeckte toll. Sehr lohnenswert!

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Bratwurst Spinat Käse Berglinsen


Ich hatte noch ein paar Sonderbratwürste vom Metzger Zorn in der Tiefkühltruhe. Sie waren Teil der Würste, die er zu Beginn der Bratsaison auflegte. Die Wurst hier hat das klassische Brät einer weissen Bratwurst, aber es sind auch Spinat und Käse eingearbeitet. Um ganz ehrlich zu sein, macht das geschmacklich nicht wirklich viel aus, man könnte sagen „its the thought that counts“.

Trotzdem passen da sehr gut Berglinsen als Beilage dazu. Das sie schon etwas mehr als eine halbe Stunde brauchen, bis sie weich genug zum Verzehr sind, blieb mir Zeit zu überlegen, wie ich sie anpassen könnte. Zuerst briet ich eine Schalotte und 1 Zehe Knoblauch, beide kleingehackt, an. Dann gab ich die Linsen und eine zerkleinerte Tomate für ein paar Minuten mit hinein, bevor ich Wasser etwa einen Finger höher als Linsen in den Topf gab und die Hitze auf die Hälfte reduzierte.

Ich wollte eine Senfnote in die Linsen hineinbringen, weil ich auf den Senf für die Bratwurst verzichten wollte. Ich nahm einen El Senfkörner, eine getrocknete Chilischote und einen halben Tl Kreuzkümmel und gab ihn in meine Kaffee/Gewürzmühle. Nachdem die drei Komponenten pulverisiert waren, gab ich noch etwa einen halben Tl Paprika rosenscharf dazu und gab alles zu den Linsen. Nachdem die Linsen gar waren würzte ich sie noch mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Rotweinessig. Die Gewürze ergaben ein sehr rundes Geschmacksbild, das allerdings mit der Säure des üblichen Senfs wenig zu tun hat. Trotzdem fand ich die Würze interessant und passend. Eine leichte Schärfe hatten die Linsen auch 🙂

Salat Käse Artischocke


Letzten Samstag bekam ich bei Herrn Ruf einen Käse, den er mir anpries, indem er meinte, er sei wie eine frische Ziegenrolle, bestünde aber aus Ziegen-, Schafs-, und Kuhmilch. Den Namen muss ich nachreichen, ich hab ihn vergessen.

Den Käse allerdings nicht, weil ich zumindest einen Abend fleischlos und etwas salatiger unterwegs sein wollte. Da traf es sich gut, dass ich gestern bei meinem Gemüsehändler eine Artischocke zum Abzupfen gekauft hatte.

Den Käse gab ich kurz in den Ofen, den Salat machte ich mit Olivenöl und weissem Balsamico an und die Himbeeren bildeten einen schönen Kontrast zur Säure des Käses.

Heute fand ich dann in einem Supermarkt ein Glas Amora Senf, der die Präferenz von Frau B. ist, wenn es darum geht eine Senfsauce zum Dippen anzurühren. Allerdings hatte der Laden nicht die Auswahl eines Hypermarchés jenseits der Grenze und so war es dann doch nicht ganz der richtige Senf. Ich half mir indem ich den Senf erst mit Rapsöl verrührte, dann etwas weissen Balsamico mit Orangengeschmack dazugab und am Schluss noch einige Dillspitzen mit einrührte. Das Ergebnis war sehr rund, hatte die richtige Konsistenz zum Dippen und schmeckte super!

Ein schönes zweigängiges Essen, und satt bin ich auch 🙂

Mac ’n‘ Cheese


Irgendwann musste es einmal sein. Das amerikanischste Gericht mit der grössten Verbreitung und auch der grössten Akzeptanz unter all den verschiedenen Bevölkerungsgruppen – Mac ’n‘ Cheese, die Abkürzung von Macaroni and Cheese.

Das grosse Problem bisher war, dass ich das Gericht aus meiner Kindheit gut kenne, aber wie Abermillionen Anderer nur aus einer Packung von Kraft oder einer anderen grossen Firma. Da gab es einen Papierbeutel mit den Macaroni und eine andere Tüte mit Käsepulver, den man dann mit Milch anrühren musste. Dann wurden die Nudeln gekocht, mit der Industriekäsemischung vermischt und serviert. Gab es ein bisschen mehr Liebe (=Zeit), wurde umgetopft und alles kam zum Gratinieren in den Ofen. Ich fand es immer ziemlich künstlich und mit Milch angerührte Dinge mochte ich auch nicht besonders.

Aber heute hatte ich zufällig etwas Milch da. Und Käse. Meine Macaroni waren von De Cecco und heissen Sedanini :-), aber der amerikanische Geist hatte sich schon in der Küche festgesetzt. Allerdings waren alle Zutaten europäisch, was irgendwie für mich ein Garant dafür war, dass es nicht ganz schlecht werden kann.

Jedenfalls kochte ich die Sedanini zuerst, bis sie noch nicht ganz al dente waren, dann liess ich sie abgetropfen.

Dazwischen nahm ich etwa 80 g Cheddar, 50 g guten alten Comté und dazu 30 g Parmigiano reggiano und schnitt die verschiedenen Käse in kleine Stücke.

Dann gab ich ein gutes Stück Butter in eine Sauciere, gab 2 El Mehl und ein Lorbeerblatt dazu und vermischte Mehl mit geschmolzener Butter. Dann gab ich nach und nach Milch dazu, bis die Mischung nur leicht angezogen war. Und dann rührte ich den Käse unter. Bei mittlerer Hitze dauerte das ein bisschen länger als 10 Minuten, bis die Sauce glatt war. Dann gab ich noch eine Prise Salz und frischen schwarzen Pfeffer drüber und ab in den Ofen. Nach weiteren 10 Minuten drehte ich den Ofen auf 200 C und bekam so noch ein bisschen Farbe auf die Oberfläche.

Was für mich interessant war: Ich konnte tatsächlich Comté, Cheddar und Parmigiano danach immer noch einzeln herausschmecken. Hätte ich nicht gedacht. Hat das sehr schlonzige Gericht auf jeden Fall aufgewertet.

Ostermenü 2018


Am Ostersonntag hatte ich wieder ein paar Gäste, was inzwischen schon einer kleinen Tradition folgt. Die Gäste waren andere als die Ostern zuvor, aber nichtsdestotrotz Freunde, die ich schon sehr lange kenne.

Wir hatten ausserdem einen Ehrengast, P., der Franzose ist. R. Und ich machten einen Plan, ihn mit dem Menü etwas an seine Heimat zu erinnern 🙂

 

Die Vorspeise wollte ich vegetarisch gestalten und sah mich Samstag auf dem Markt um. Es hatte schönen Spargel und auch frische Erbsen. Bei meinem Gemüsehändler bekam ich auch frischen Kerbel und beim Geflügelmann bekam ich 10 große Eier. Aus einem Supermarkt holte ich insgesamt 500 g Butter, als hätte ich geahnt, dass ich sie noch brauchen würde. Jedenfalls schaute ich mich auf youtube um und entschloss mich eine Hollandaise zu machen und den Weißweinessig durch frischgepressten Orangensaft (eingekocht) und einem Orangenessig (von Hengstenberg) zu ersetzen. Ausserdem hatte ich die Zeste der Orange.

Das erste Mal war der Topf über dem Wasserbad so heiß, daß ich fast sofort Rührei hatte. Also nochmal Butter geschmolzen, 2 Eigelbe in die Schüssel, Essigmischung dazu und dann so kontrolliert aber auch so schnell wie möglich die flüssige Butter dazu. Ich schien schon wieder Pech zu haben und stellte die Schüssel beiseite, schlug sie aber ein paar Minuten später nochmal auf und sah, dass sie da zusammenkam.

Dann gab ich einen Tl der Zeste dazu und servierte die vorher pochierten Spargel und Erbsen mit der Sauce und etwas Kerbel.

Dieser Gang war der Einstand zum Menü und wurde sehr gelobt 🙂

 

 

 

 

Es war mir nach einigem Hin- und her klar, daß ich ein Boeuf Bourgignon machen wollte, weil es erstens sehr gut schmeckt, und zweitens nahezu ohne Arbeit gekocht werden kann. Ich hielt mich mit kleinen Ausnahmen an das klassische Rezept, in dem die Fleischstücke nicht angebraten werden und auch kein Tomatenmark bei der Saucenbindung hilft. Trotzdem gelang nach 4 Stunden langsamen Schmurgelns eine gehaltvolle Sauce. Die Zutaten waren ein gutes Kg Rinderbraten, 350 g kleine Zwiebeln, 250 g braune Champignons, 150 g Speck und eine Flasche Cotes du Rhone. Außerdem ein Bouquet garni, 6 Pfefferkörner, 2 Nelken, eine gehackte Zwiebel und eine Knoblauchzehe.

Der kleinere Teil des Specks wird angebraten, die eine gehackte Zwiebel und der Knoblauch sowie die Kräuter kommen dazu. Ich löschte danach mit Port ab, liess ihn einkochen und gab dann die Flasche Rotwein und ein Glas Rinderfond dazu. Dann gab ich das zerteilte Rindfleisch dazu. Mit angeschrägtem Deckel zog es bei kleinster Flamme etwa vier Stunden vor sich hin. Gegen Ende schmeckte ich es noch ab und dickte die Sauce mit Beurre Manier ein. Dazu machte ich ein Kartoffel Sellerie Püree. Auch dieser Gang kam sehr gut an. P. meinter, zuhause bräuchte er ein Stück Baguette, um die Sauce aufzunehmen.

 

 

 

Zum krönenden Abschluss gab es eine Tarte au Citron, deren Rezept ich interessanterweise auf dem Blog des bekannten amerikanischen Patissiers David Lebovitz fand, der seit einigen Jahren in Paris lebt und von dort berichtet und Bücher schreibt. Die größte Überraschung war das Rezept eines Pate Brise Teigs, den er von einer französischen Patissiere bekommen hatte, das alles auf den Kopf stellte , was er über Teige gelernt hatte. Die Dame hat nämlich alle Zutaten ausser dem Mehl bei 210 C in den Ofen gestellt, bis die Butter anfing braun zu werden. Dann nahm sie die Schüssel heraus, fügte das Mehl hinzu und rührte schnell das Mehl mit einer Silikon Spachtel unter. Das klappte schnell und leicht und ich benutzte den Spachtel auch noch um den Teig in die Form hineinzudrücken.

Den Rest des Rezeptes kann man unter dem Link nachlesen, es sei jetzt schon gesagt, dass auf eine Form von 23 cm 4 ganze Eier, 4 Eigelb und 250 ml Zitronensaft und die Zeste zweier Zitronen kamen. 150 g Zucker auch noch. Das Ergebnis war so, wie ich eine Tarte au Citron aus einer Patisserie in Frankreich erwarten würde. Einfach göttlich!

 

 

Zum Abschluss dieses Menüs durfte ich nochmal eine Auswahl der schönsten Käse von meinem Affineur Herrn Ruf vorstellen, da P. (und die anderen Gäste) auch große Käseliebhaber sind.

Diese Auswahl konnte ihn auch überzeugen, vor allem, weil es dazu auch einen Chateuneuf du Pape gab, der sehr gut mundete.

Die Käseauswahl beinhaltete Neufchatel, Coulommiers, Bleu d’Auvergne, Comté und einem Ziegenkäse aus der Loire, dessen Name mir gerade entfällt.

 

 

 

 

 

 

Eier Schinken Spargel Käse Tortilla Fladen


Ich hatte diese Fladen vor ein paar Wochen gekauft und war noch nicht dazu gekommen, sie auszuprobieren. Dann stellte ich fest, daß sie schon abgelaufen waren. Als ich die Packung aufmachte, war noch alles OK, also nahm ich einen Fladen, um ihn später einzusetzen.

Dann machte ich mich an die Füllung, eine Tortilla (statt ein Omelett), weil ich die Eier auf dem Schinken und den Spargeln im Ofen stocken ließ, ohne sie zu verrühren. Dazu kam noch eine Mischung aus Bergkäse und Grano, etwa eine Handvoll.

Die Spargel hatte ich vorher für mehr Geschmack angebraten, dann etwas Butter in die Pfanne gegeben, 2 Scheiben Schinken hineingelegt, den Spargel drapiert und die Masse von 2 großen Eiern drübergeleert.

Dann kam die Pfanne direkt in den Ofen bei 150 C (etwa 7 Minuten). Danach gab ich die Tortilla auf den aufgewärmten Fladen und rollte ihn zusammen.

Fazit: Der Hauptgrund, das heute so zu probieren, war, um ein Fingerfood daraus zu machen, das ich in die Hand nehmen konnte.

Der Fladen selbst schmeckte etwas pappig, eine echte Maistortilla wäre wahrscheinlich besser gewesen, vielleicht aber auch 3-4 Lagen Filoteig.

Die Füllung ist natürlich ein Klassiker und harmoniert wunderbar zusammen.

 

 

 

 

 

Schnitzel Hawaii Spitzpaprika


Die jüngere Generation kennt möglicherweise nur Pizza Hawaii, wobei das „Hawaii“ auf die Anwesenheit von Ananas deutet. Angefangen hat es aber mit einem Toast Hawaii, einem getoasteten Weissbrot mit Schinken, Ananas und Schmelzkäse. Oft mit süßem Paprika und manchmal mit Maraschinokirsche dekoriert, gab der Toast ein 1955 sehr exotisches Bild ab.

Erfunden 1955 von Clemens Wilmenrod, Deutschlands erstem Fernsehkoch (ein Schauspieler) verbreitete es sich sehr schnell und wurde überall, privat wie öffentlich gerne gegessen.

Ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte, wie ich finde.

Ich bin zwar nicht alt genug, Herrn Wilmenrods Glanzzeit am TV miterleben zu können, wohl aber, um den allgegenwärtigen Toast Hawaii öfters zu feierlichen Gelegenheiten gegessen zu haben, wie auch mitverfolgt zu haben, wie der Toast Hawaii Anfang der 80er Jahre langsam von Speisekarten der Wirtshäuser und Restaurants verschwand.

Allerdings fand ich im letzten Jahr in Pforzheim ein Gasthaus (ein gutes), das den Toast noch, oder wieder auf der Karte hat. Die Köche (Vater/Sohn) dort sind aber möglicherweise Überzeugungstäter, weil es dort auch Fleischsülze, echte Ochsenschwanzsuppe und echtes Wiener Schnitzel (mit Kalb) auf der normalen Karte gibt, alles Menüposten aus längst vergangenen Tagen, quasi ein Anachronismus der lukullischen Art…

Jedenfalls dachte ich kurz an diesen Toast und wollte ein Schnitzel auf diese Art zubereiten. Da es selbst schon aus Schweinefleisch bestand, verzichtete ich auf den Schinken und schnitt mir von einer frischen Ananas zwei dünnere Scheiben ab, entfernte Rand und Mitte, briet das gewürzte Schnitzel auf der einen Seite an, drehte es und gab Ananas und ein paar kleine Scheiben Schweizer Emmentaler darüber. Ich ließ das Schnitzel ein paar Minuten offen brutzeln, dann gab ich einen Deckel drauf, um den Käse schmelzen zu lassen.

 

Daneben gab es einen Spitzpaprika, in Streifen geschnitten und mit Knoblauch langsam weich gebraten.

Was das Schnitzel Hawaii angeht, lag Herr Wilmenrod gar nicht so sehr daneben – der Käse funktioniert erstaunlich gut mit dem Rest, Ananas passt eh gut zu Schwein/Schinken.

Ich gab statt süßem Paprika eine Prise Cayenne auf den Käse, das machte ein paar Bissen etwas pikanter.

Ich würde es wieder tun 🙂

 

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Tartiflette Bohnen Champignons Hack


Vor ein paar Tagen sah ich auf einem abonnierten Blog ein Rezept für Tartiflette, einer Kartoffelspeise aus Savoyen, die mit dem typischen Reblochon-Käse überbacken wird.

Leider weiss ich nicht mehr, von wem der Beitrag war. Ich hab auch 20 Googleseiten nachgeschaut, ob ich den Verfasser wiedererkenne, aber da war er (sie) nicht dabei.

Jedenfalls bin ich bei meiner Suche auf eine Wikiseite gestossen, die meinte, das Rezept sei kein altes, französisches (savoyardisches) und klassisches Rezept, sondern sei 1980 von der Gemeinschaft der Käsebauern aus der Gegend lanciert worden, die den Absatz des Reblochon steigern wollten. Inzwischen gibt es tausende Rezepte, einschliesslich Ableger mit Ziegenkäse und was weiss ich alles. Die Kraft der Werbung eben.

Jedenfalls fiel mir das Rezept am Samstag vor Herrn Ruf’s Käsestand ein und ich fragte nach einem Stück Reblochon. Es war ein Stück von etwa 90 g. Also nicht die volle Breitseite eines Originalrezepts (das da heisst, den großen runden Käse in der Breite zu teilen und so auf die Kartoffeln zu legen und schmelzen zu lassen), sondern die Schmalhansversion – dünne Scheiben über Kartoffeln mit Zwiebeln und Speck schmelzen lassen. Hat super geschmeckt! Speck und Zwiebeln wurden separat angebraten und mit etwas Weisswein abgelöscht und weichgekocht, dann auf die gekochten und geschälten Kartoffeln von 1 cm Dicke gegeben. Darauf kam der Käse, der dann im Ofen überbacken wurde.

Dazu gab es grüne Bohnen, mit Bohnenkraut gekocht und kalt abgeschreckt, dann weiter mit Champignons angebraten und mit weiteren Speckstückchen und Rinderhackfleisch angebraten. Dazu gab es ein paar Zentimeter Tomatenmark und eine Zehe Knoblauch in Stückchen. Ich löschte das auch noch mal mit einem Schluck Weisswein ab und liess es einkochen und servierte dann mit der Tartiflette.

War deftig und gut!

 

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Käsespätzle


Ich hatte eine Idee (wo das Gute liegt so nah!). Da die letzten Beiträge eher fleischlastig waren, fiel die Wahl auf Käsespätzle, die quasi um die Ecke von hier erfunden wurden.

Eigentlich lohnt sich fast nicht, einen Blog darüber zu schreiben, hier kennt sowieso jeder das Rezept. Aber für alle Auswärtigen, die noch nie im „Ländle“ waren, hier die Beschreibung:

Spätzle vom Vortag (oder frisch)

Käse (bei mir Schweizer Emmentaler, geraspelt)

geschmelzte Zwiebeln

Ich hab die Spätzle in einer Pfanne mit etwas Butter leicht angebraten, normalerweise würde man frische abtropfen lassen und mit Käse schichtweise in einen ofenfesten Behälter oder einfach in eine Pfanne geben. Dann hab ich meine Portion in eine Form gegeben, dabei den Käse in 3 Schichten dazugegeben und in den Ofen geschoben.

Dazwischen wurden zwei mittlere Zwiebeln in Streifen geschnitten und langsam angeschmort, bis sie die gewisse Bräune hatten.

Zusammen mit einem grünen Salat serviert, ersetzt es für Schwaben Freitags den Rostbraten (den gibt es dann Samstags) (just kidding 🙂  )

 

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Geburtstagsmenü


Gestern hab ich zum Geburtstagsessen eingeladen – 5 Gäste sollten es sein, einer war im letzten Moment verhindert.

Ich poste nicht alles, weil ich einerseits einmal vergessen habe, Fotos zu machen, und andererseits viel aus meinem Fundus geschöpft habe und die Gerichte schon mal gepostet waren.

Es hat gegeben:

  1. Bruschetta Steinpilz Landschinken Pamesan Olivenöl
  2. Tomatentarte Ziegenkäse
  3. Blade Steak Guacamole
  4. Panna cotta Feigensauce Walnuss
  5. Käseplatte

Das Brot für das Bruschetta war ein gelbmehliges Ciabatta vom Markt, von einem italienischen Bäcker, der original italienisch backt. Da gibt es auch Brote, die fast zwei Meter lang sind und bei Bedarf in kleinere Kanten geschnitten und dann abgewogen werden. Auch vom Markt kamen die Steipilze, 8 relativ große Exemplare. Außerdem kann ich den Markt nicht verlassen ohne Herrn Ruf, meinen Käsehändler aufzusuchen. Dort kaufte ich die Käse für die Platte, aber auch den Ziegenkäse für die Tarte. Beim Metzger (Zorn) gab es feinst aufgeschnittenen Landschinken aus der eigenen Produktion und das Blade Steak.

Das Ciabatta wurde in nicht zu dicke Scheiben geschnitten, die dann getoastet wurden, Darauf kamen ein paar Tropfen Olivenöl. Die vorher geputzten und in Schinken gewickelten Steinpilze wurden langsam in wenig Olivenöl angebraten und im Ofen weich gegart. Danach hab ich sie auf’s Brot drapiert und eine Scheibe Parmesan darauf gelegt.

Bruschetta Steinpilt Landschinken Parmesan Olivenöl

Kritik: Das hab ich schon mal besser gemacht. So gut der Schinken war, so sehr salzig war er auch und dominierte den Steinpilz. Der Parmesan passte zwar, wäre aber gerieben in geringerer Menge besser gewesen. Frau B. sagte noch, ich sollte nicht vergessen das Brot mit Knoblauch einzureiben – prompt vergessen. Aber es hat allen geschmeckt, und der Steinpilz war groß genug, nicht komplett unterzugehen.

Die Tomatentarte hab ich im Sommer gemacht nach einem Rezept von mamangerie. Dortmals hat es richtig toll geschmeckt. Dieses Mal hatte ich einen besseren Ziegenkäse mit viel Geschmack. Dazu kam 1 El Senf, 1 El Honig, 1 Eigelb und Thymianblättchen. Die Masse wurde auf einen Tarteteig aufgetragen (nicht selbst gemacht). Dann wurden die Tomaten (gelbe Cocktail- und rote Kirschtomaten) in Butter mit Zucker (jeweils 25 g) angebraten. Nicht zu lange braten, damit sie nicht platzen, dann in die Form füllen und eine halbe Stunde bei 200 C backen. Ich hab nach 20 Minuten eine Alufolie drüber gemacht. Sie war etwa 1 Stunde vor Eintreffen der Gäste fertig, war aber noch relativ flüssig. Sie wurde dann aber fester.

 

Tomatentarte 2

Kritik: Geschmacklich lecker, war sie fast zu frisch, um zu einer Einheit zu werden. Heute hab ich das letzte Stück zum Abendessen aufgewärmt, und es war viel besser. Nächstes Mal einen Tag vorher machen und kurz aufwärmen. Der Ziegenkäse war eine echte Bereicherung.

 

Das Steak und die Guac haben kein Foto, weil ich vergessen hab eines zu machen. Es war gut, wenn auch nur knapp warm genug (geschuldet der Kerntemperatur von 60 C für rare und 10 Minuten Entspannung in der Alufolie). Die Guacamole gab es für die Koriandergrünhasser auch mit Petersilie. Dieser Gang kam auch gut an, ich hätte mir nur warme Teller gewünscht (Dabei fällt mir ein, daß ich ein Aufwärmteil habe und nicht weiß, wo es ist 🙂  )

 

Die Dessertvariante wurde in Kiel erstmals hergestellt, wobei mein Patissier dort die ehrenvolle Aufgabe hatte, die Panna cotta herzustellen 🙂 Salute M! Jedenfalls hatte er das bessere Rezept. Das macht mich auch ein bißchen ärgerlich, weil mein Rezept aus dem „Silberlöffel“ ist, der definitiven Rezeptsammlung aus Italien. Der Text war auch etwas konfus. Aber genug der Ausreden, es war schlicht nicht genug Gelatine dran. Das Rezept forderte 2 Blätter, 3 wären besser gewesen. Außerdem 475 ml Sahne, 100 ml Milch, 1 Vanilleschote. Milch aufkochen, Gelatine in Wasser auflösen, auswringen und zu aufgekochten Milch geben und einrühren. Sahne aufsetzen, Schote aufschlitzen, dazugeben und aufkochen. Von der Hitze nehmen, Milch/Gelatine unter die Sahne mischen, in Schälchen abfüllen, kalt stellen.

Ich hatte Glück und bekam 8 sehr reife Feigen für 2 Euro. Davon wurden 2 Feigen für die Deko geviertelt, der Rest wurde in kleine Stücke geschnitten. In einer Pfanne wurde Zucker karamellisiert (gerade genug, um den Boden leicht zu bedecken) und anschliessend mit einem Feigenessig abgelöscht und mit einem 1/8 l Rotwein aufgefüllt. Das wurde 5 Minuten mit den restlichen Feigen eingekocht, dann püriert. Wie man sieht, war es schon relativ dick, wie Marmelade, hatte aber einen guten Geschmack. Ich löste ein paar Walnüsse, die der Pfälzer im eigenen Garten hatte, aus und schwenkte die in einem El Honig. Zum Anrichten gab es einen guten Löffel „Sauce“, ein Achtel Feige und eine halbe Walnuss.

 

Panna cotta Feigen Walnüsse

Kritik: Ja wenn die Panna cotta fester gewesen wäre… es hat gut geschmeckt. war aber definitiv zu weich, fast wie eine Creme. Die Beigaben waren alle gut.

 

Der Käsegang wurde sowohl mit Ciabatte und einem – deutschen – Baguette serviert. Das Ciabatta war um Klassen besser.

Es gab die von mir geliebten Standardsorten: St. Nectaire, Neufchatel, Chaource, Brie de Melun?, noch ein Brie :-), Bleu d’Auvergne, Coloummier, und noch einer, den ich vergessen habe.

Sie waren alle auf den Punkt gereift und zeigten sich von ihrer allerbesten Seite. Mein Gast R. suchte nach einem Käseladen im 3x so großen Karlsruhe zum Vergleich und der Ehrenrettung, aber, obwohl ich sehr gerne dort gewohnt habe, kenn ich die Läden dort und es gibt dort keinen vergleichbaren Anbieter (vor allem auch nicht für den Preis!)

Auch hiervon gibt es kein Foto, aber 2 Käseplatten hab ich schon hier eingestellt, die sehr ähnlich sind.

 

Ein nettes Geburtstagsmenü, allerdings mit Schwächen. Das nächste Mal gibt es was anderes.