Menü für Freunde Gang 1: Ciabatta Steinpilz


Gestern hatte ich 4 Gäste, die ich insgesamt etwas über 120 Jahre kenne. Erschreckend, nicht?

Ich freute mich sehr auf den Abend und überlegte mir die ganze Woche, was es denn geben sollte. Wir haben Herbst, eine der beiden Jahreszeiten, die ich liebe, also mußte auch ein bißchen Herbst auf den Teller. Komplett neue Sachen hab ich nicht gemacht, sondern eher ein paar gute Sachen wiederholt und verbessert.

Erster Gang: Steinpilzbruschetta mit grünem Salat

1 Scheibe Ciabatta pro Person, im Ofen kurz gegrillt

2 kleine dicke Steinpilze pro Person, geputzt, gesalzen und gegrillt

1 Scheibe Parmaschinken pro Person, im Ofen zu Bacon werden lassen bei 140 C. Auf Krepp abtropfen lassen.

2 dünne Scheiben Parmesan pro Person.

Petersilie zur Deko

Knoblauchzehe

Olivenöl

 

Die gegrillte Ciabattascheibe aus dem Ofen nehmen und Knoblauch auf dem Brot zerreiben. Ein paar Tropfen Olivenöl draufgeben. Parmaschinkenscheiben auf Backpapier geben und im Ofen backen bei 140 C. Steinpilze mit Olivenöl einpinseln, mit Fleur de Sel bestreuen und im Ofen 6 Minuten grillen bei 180 C.

Aufbau: Brot, Parmaschinken, Steinpilze, Parmesan. Nochmal zum Überbacken kurz grillen.

Dazu ein grüner Salat.

Dressing aus 2 El Weissweinessig 6 El Olivenöl, Salz, Zucker, Senf, Knoblauch.

Es war ein super Auftakt, und ich kann es nicht besser. Aber es beweist: guter Geschmack beginnt mit der Qualität des Produkts.

 

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Geburtstagsmenü


Gestern hab ich zum Geburtstagsessen eingeladen – 5 Gäste sollten es sein, einer war im letzten Moment verhindert.

Ich poste nicht alles, weil ich einerseits einmal vergessen habe, Fotos zu machen, und andererseits viel aus meinem Fundus geschöpft habe und die Gerichte schon mal gepostet waren.

Es hat gegeben:

  1. Bruschetta Steinpilz Landschinken Pamesan Olivenöl
  2. Tomatentarte Ziegenkäse
  3. Blade Steak Guacamole
  4. Panna cotta Feigensauce Walnuss
  5. Käseplatte

Das Brot für das Bruschetta war ein gelbmehliges Ciabatta vom Markt, von einem italienischen Bäcker, der original italienisch backt. Da gibt es auch Brote, die fast zwei Meter lang sind und bei Bedarf in kleinere Kanten geschnitten und dann abgewogen werden. Auch vom Markt kamen die Steipilze, 8 relativ große Exemplare. Außerdem kann ich den Markt nicht verlassen ohne Herrn Ruf, meinen Käsehändler aufzusuchen. Dort kaufte ich die Käse für die Platte, aber auch den Ziegenkäse für die Tarte. Beim Metzger (Zorn) gab es feinst aufgeschnittenen Landschinken aus der eigenen Produktion und das Blade Steak.

Das Ciabatta wurde in nicht zu dicke Scheiben geschnitten, die dann getoastet wurden, Darauf kamen ein paar Tropfen Olivenöl. Die vorher geputzten und in Schinken gewickelten Steinpilze wurden langsam in wenig Olivenöl angebraten und im Ofen weich gegart. Danach hab ich sie auf’s Brot drapiert und eine Scheibe Parmesan darauf gelegt.

Bruschetta Steinpilt Landschinken Parmesan Olivenöl

Kritik: Das hab ich schon mal besser gemacht. So gut der Schinken war, so sehr salzig war er auch und dominierte den Steinpilz. Der Parmesan passte zwar, wäre aber gerieben in geringerer Menge besser gewesen. Frau B. sagte noch, ich sollte nicht vergessen das Brot mit Knoblauch einzureiben – prompt vergessen. Aber es hat allen geschmeckt, und der Steinpilz war groß genug, nicht komplett unterzugehen.

Die Tomatentarte hab ich im Sommer gemacht nach einem Rezept von mamangerie. Dortmals hat es richtig toll geschmeckt. Dieses Mal hatte ich einen besseren Ziegenkäse mit viel Geschmack. Dazu kam 1 El Senf, 1 El Honig, 1 Eigelb und Thymianblättchen. Die Masse wurde auf einen Tarteteig aufgetragen (nicht selbst gemacht). Dann wurden die Tomaten (gelbe Cocktail- und rote Kirschtomaten) in Butter mit Zucker (jeweils 25 g) angebraten. Nicht zu lange braten, damit sie nicht platzen, dann in die Form füllen und eine halbe Stunde bei 200 C backen. Ich hab nach 20 Minuten eine Alufolie drüber gemacht. Sie war etwa 1 Stunde vor Eintreffen der Gäste fertig, war aber noch relativ flüssig. Sie wurde dann aber fester.

 

Tomatentarte 2

Kritik: Geschmacklich lecker, war sie fast zu frisch, um zu einer Einheit zu werden. Heute hab ich das letzte Stück zum Abendessen aufgewärmt, und es war viel besser. Nächstes Mal einen Tag vorher machen und kurz aufwärmen. Der Ziegenkäse war eine echte Bereicherung.

 

Das Steak und die Guac haben kein Foto, weil ich vergessen hab eines zu machen. Es war gut, wenn auch nur knapp warm genug (geschuldet der Kerntemperatur von 60 C für rare und 10 Minuten Entspannung in der Alufolie). Die Guacamole gab es für die Koriandergrünhasser auch mit Petersilie. Dieser Gang kam auch gut an, ich hätte mir nur warme Teller gewünscht (Dabei fällt mir ein, daß ich ein Aufwärmteil habe und nicht weiß, wo es ist 🙂  )

 

Die Dessertvariante wurde in Kiel erstmals hergestellt, wobei mein Patissier dort die ehrenvolle Aufgabe hatte, die Panna cotta herzustellen 🙂 Salute M! Jedenfalls hatte er das bessere Rezept. Das macht mich auch ein bißchen ärgerlich, weil mein Rezept aus dem „Silberlöffel“ ist, der definitiven Rezeptsammlung aus Italien. Der Text war auch etwas konfus. Aber genug der Ausreden, es war schlicht nicht genug Gelatine dran. Das Rezept forderte 2 Blätter, 3 wären besser gewesen. Außerdem 475 ml Sahne, 100 ml Milch, 1 Vanilleschote. Milch aufkochen, Gelatine in Wasser auflösen, auswringen und zu aufgekochten Milch geben und einrühren. Sahne aufsetzen, Schote aufschlitzen, dazugeben und aufkochen. Von der Hitze nehmen, Milch/Gelatine unter die Sahne mischen, in Schälchen abfüllen, kalt stellen.

Ich hatte Glück und bekam 8 sehr reife Feigen für 2 Euro. Davon wurden 2 Feigen für die Deko geviertelt, der Rest wurde in kleine Stücke geschnitten. In einer Pfanne wurde Zucker karamellisiert (gerade genug, um den Boden leicht zu bedecken) und anschliessend mit einem Feigenessig abgelöscht und mit einem 1/8 l Rotwein aufgefüllt. Das wurde 5 Minuten mit den restlichen Feigen eingekocht, dann püriert. Wie man sieht, war es schon relativ dick, wie Marmelade, hatte aber einen guten Geschmack. Ich löste ein paar Walnüsse, die der Pfälzer im eigenen Garten hatte, aus und schwenkte die in einem El Honig. Zum Anrichten gab es einen guten Löffel „Sauce“, ein Achtel Feige und eine halbe Walnuss.

 

Panna cotta Feigen Walnüsse

Kritik: Ja wenn die Panna cotta fester gewesen wäre… es hat gut geschmeckt. war aber definitiv zu weich, fast wie eine Creme. Die Beigaben waren alle gut.

 

Der Käsegang wurde sowohl mit Ciabatte und einem – deutschen – Baguette serviert. Das Ciabatta war um Klassen besser.

Es gab die von mir geliebten Standardsorten: St. Nectaire, Neufchatel, Chaource, Brie de Melun?, noch ein Brie :-), Bleu d’Auvergne, Coloummier, und noch einer, den ich vergessen habe.

Sie waren alle auf den Punkt gereift und zeigten sich von ihrer allerbesten Seite. Mein Gast R. suchte nach einem Käseladen im 3x so großen Karlsruhe zum Vergleich und der Ehrenrettung, aber, obwohl ich sehr gerne dort gewohnt habe, kenn ich die Läden dort und es gibt dort keinen vergleichbaren Anbieter (vor allem auch nicht für den Preis!)

Auch hiervon gibt es kein Foto, aber 2 Käseplatten hab ich schon hier eingestellt, die sehr ähnlich sind.

 

Ein nettes Geburtstagsmenü, allerdings mit Schwächen. Das nächste Mal gibt es was anderes.

Bruschetta Steinpilze Gruyere toskanischer Speck


Ich war ein paar Tage in Kiel eingeladen, bei H. und seinem Sohn M., die beide keine Kostverächter sind, und schon vieles mitgegessen haben (und, im Fall von M., auch schon mitgekocht und gebacken haben, aber dazu später mehr).

Donnerstags machten wir Enchiladas mit Hackfleisch, Pico de Gallo, Cheddar, Adobo und saurer Sahne und ließen sie schön im Ofen überbacken. Danach mußte ich meine Käsemitbringsel auch noch zum Besten geben, was darin mündete, daß ich nicht so toll schlafen konnte 😉

Dazu gibt es keine Bilder. Freitag haben wir etwas langsamer gemacht und „nur“ Penne alla puttanesca serviert, aber später gab es die Käseorgie Teil 2.

(Ich hatte 10 verschiedene Käse dabei, alles AOC und alles in perfektem Reifezustand – schwer, die Finger davon zu lassen…)

Für Samstag hatten wir uns ein Menü mit 3 Gängen vorgenommen, wobei M. den Dessertgang übernehmen wollte.

Wir wollten Samstagmorgen auf den Exerzierplatz gehen, das ist ein relativ großer Platz, der den Samstagsmarkt beherbergt.

Ich war da zwar schon öfter, aber mir war noch nie aufgefallen, daß er in „Straßen“ unterteilt war (i.e. Fleischgasse, Fischgasse, Gemüsegasse, etc.)

Dadurch hat man immerhin die Konkurrenz in der Nähe zum Sofortvergleich 😉

Bei den Gemüseständen sah ich, wie die Ordnung von den Früchten zu den Gemüsen und dann zu den Pilzen ging, und fand einen Stand mit schönen, nicht teuren Steinpilzen, die ich als Amuse gleich kaufte und einbaute.

Nach dem Markt ging es noch in eine Mega Mall (City…), eine Mischung aus Hochglanzeinkaufszentrum und Metro für Großabnehmer, mit sehr großem Sortiment und stolzen Preisen. Aber auch sehr gutem Service.

Ich habe dort 2 verschiedene Frauen hinter ihren Theken geärgert, indem ich sie um 3 besonders dünne Scheiben alten Gruyere fragte (ganz schwer zu schneiden, Warenwert €1.45), und die andere um 3 dünne Scheiben eines toskanischen Specks bat, der dann €0.54 kostete. Aber das war für die Damen kein Problem.

Nachdem wir dort auch diverse deutsche, italienische und französische Weine besorgt hatten, ging es zurück, um tätig zu werden.

Wir hatten dort noch ein Ciabatta gekauft, dies wurde in einer Pfanne mit ein wenig Olivenöl angeröstet.

Die Steinpilze hatte ich vorher genau geputzt, und in nicht zu dünne Scheiben geschnitten (5 mm – 8 mm). Sie wurden leicht gesalzen und in wenig Öl angebraten. Sie sollten ein wenig Farbe nehmen, um dann gewendet zu werden. Den Speck hab ich langsam rösch gebraten, das Ciabatta mußte nochmal kurz erwärmt werden, dann kam direkt die dünne Scheibe alten Gruyere darauf, dann der Steinpilz und dann die Scheibe Speck. Jeder hatte 2 dieser Ciabatta. Sie waren sehr gut!

 

Bruschetta Steinpilze Käsa Speck 2

 

Bruschetta Steinpilze Käsa Speck 3

Gästessen 1: Zweierlei Bruschetta


Ich hatte sehr nette, hilfsbereite Menschen geladen, um mich zu bedanken. Dazu wollte ich die guten Dinge vom Markt und sonstwo anbieten. Hier in Pforzheim, ich hab’s  schon mal bemerkt, gibt es Steinpilze preiswerter als in Karlsruhe Pfifferlinge (dieses Mal bayerische Superware für €2.80/100 g).

Da mußten 300 g mitkommen. Bei meinem Pfälzer Kräuterspezialisten gab es Rosmarin, Thymian, Majoran und Schnittlauch, Biozitronen hatte der auch. Dieses Mal hab ich sogar einen echt italienischen Bäcker entdeckt (es gibt glaub ich mindestens 5-6 Bäcker auf dem Markt, davon sind 3 bio-orientiert, einer aus der Schweiz mit seltenen Körnern, und dieser Italiener.

Der backt Brote, wie man sie hier nicht kennt. Von dem hab ich zwei gelbe (das Innere) Ciabattas gekauft.

Äpfel gabs auch, aber die Blutwurst holte ich bei dem Metzger, bei dem ich die Hauptspeise bestellt habe- auch ein Glücksgriff, er hat Schwein vom Hällisch-Schwäbischen Landschwein, und Boeuf de Hohenlohe, sprich Hohenloher Rinder, eine inzwischen sehr beliebte und gute Alternative zu anderen Rinderarten (und auch beides regional).

Bruschetta 1: Steinpilze auf Bruschetta

Steinpilze putzen, groß lassen-höchstens halbieren

eine Schalotte fein würfeln

eine Knoblauchzehe fein würfeln

Rosmarinzweig

Zitronenzeste abziehen-1/3 Zitrone

Parmesan

Ciabattascheiben mit Olivenöl beträufeln und langsam von beiden Seiten bräunen. Beiseite stellen.

Schalotte, Knoblauch, Rosmarin und Zeste in Olivenöl anbraten, Steipilze dazu, Hitze herunterfahren, salzen, ein Schluck Weißwein drauf, Deckel drauf, 3-4 Minuten ziehen lassen. Die Pilze sollten weich und aromatisch sein. Auf die Brotscheiben geben, etwas Parmesan drüberreiben und servieren.

Bruschetta 2: Blutwurst mit Thymian-Apfel-Stückchen

Die Stückchen sind eigentlich ein trockenes Kompott.

Die Äpfel werden in Würfel geschnitten und in Butter mit Thymianblättchen angeschwitzt. Darauf kommt ein oder zwei El Weißweinessig und ein Löffel Zucker.

Die Blutwürstchen (die weichen für die Schlachtplatte) hab ich in heißem Wasser ziehen lassen. Dann herausnehmen, pellen und die weiche Masse auf den Broten verteilen. Dazu kam dann extra frischer Majoran. Drapiert wurde mit den leicht schlonzigen Apfel-Thymian-Stücken.

Meine Gäste waren beim probieren furchtlos und ich glaube, geschmeckt hat beides.

Steinpilz-Bruschetta-(1)