Schwertfisch Salbei Pappardelle Tomatensauce Erbsen


Ich bin meinem Fischhändler fast zwei Wochen untreu gewesen. Nicht daß ich die Lust an Fisch verloren hätte, aber ich mag auch solche Sachen wie eingelegte Heringe, Dosensardinen oder Salat mit Thunfisch aus der Dose. Diese Sachen esse ich Mittags bei der Arbeit, deshalb bleiben sie unerwähnt. Aber deshalb gab es abends dann eine Weile keinen Fisch.

Heute aber bin ich gleich über die Strasse in den Laden. Es gab es war kurz vor 11) nicht mehr die ganz große Auswahl, aber ich sah gleich ein großes Stück Schwertfisch und ließ mir dann eine Scheibe vom schlankeren Ende herunterschneiden.

Gegenüber, beim guten Gemüseladen, nahm ich frische Erbsen mit (wo haben die um diese Zeit Erbsen her?), außerdem ein paar Pilze für morgen und Salbei.

Die Idee war, den Schwertfisch in meiner Grillpfanne zu grillen, auf einem Bett Tomatensauce aus Kirschtomaten von Mutti (mit Schalotten und Knoblauch) mit Salbei, Oregano und Erbsen anrichten und mit Zitronenstückchen und Kapern toppen. Dazu wollte ich meinen Rest Pappardelle machen.

Gesagt, getan. Am Gericht war eigentlich nichts schwierig. Ich briet die gehackten Schalotten und den Knoblauch erst leicht in Olivenöl an, dann gab ich die Dose Kirschtomaten dazu und zerdrückte sie mit einem Kartoffelstampfer. Danach würzte ich mit in Streifen geschnittenem Salbei und Oregano, Salz und Pfeffer. Ich ließ es eine Weile einkochen und schmeckte nach einer Weile nochmal ab.

Die Erbsen wurden aus der Schote befreit und in Salzwasser fast gar gekocht und dann abgeschreckt und beiseite gestellt.

Jetzt erhitzte ich die Grillpfanne, gab Olivenöl dazu und briet den Schwertfisch auf beiden Seiten 2mal an, um das Rautenmuster zu bekommen. Es war auch genau die richtige Zeit, um ihn herauszunehmen, weil er danach noch einen glasigen Kern hatte 🙂  Den restlichen Salbei hatte ich auch in die Pfanne gegeben, um ihn anzubraten.

Beim Servieren gab ich noch Zitronenstückchen und Kapern zum Salbei auf den Schwertfisch, nachdem ich ihn auf die Tomatensauce gebettet hatte.

Die Pappardelle bekamen noch ein krauses Haupthaar aus Parmesan und es war angerichtet!

 

 

 

 

Laute


Es gibt manche Sachen, die mache ich beim Malen nicht so gerne. Zum Beispiel zu offensichtlich bei einem bekannten Künstler wildern (weil man so begeistert ist), weil das meistens die eigenen Arbeiten schmälert. Es gibt immerhin einen Grund, warum manche Künstler auf bestimmten Gebieten führend sind.

Andererseits muß es aber auch möglich sein, Techniken/Sichtweisen auszuprobieren ohne gleich als Plagiator beschimpft zu werden.

Bei diesem Bild handelt es sich um eine dieser Zwickmühlen: Es wäre töricht zu behaupten, man hätte noch nie etwas von Kubismus, Picasso oder Juan Gris gehört.

Andererseits hätte ich bestimmt noch ein Stückchen Zeitung zum reinkleben gefunden, wenn ich es darauf angelegt hätte.

Die Wahrheit ist viel einfacher. Ich hatte einen Papierblock, der aus lauter bunten Blättern bestand, der mir gefallen hatte, weil ich verschieden Farben auf farbigem Untergrund ausprobieren wollte und mir ein anderes Grundgefühl versprach (das linienreiche „Dorflandschaft“ auf dunkelgrünem Papier gehört auch dazu…). Der lag mit meinen Aquarellfarben und Bleistiften eine Zeitlang neben meinem Sitzplatz am Esszimmertisch, wo ich oft saß. Also hab ich dort oft, wie schon öfters beschrieben, einfach mit ein paar Linien angefangen, bis ich etwas sehen konnte, das sich lohnte weiter zu verfolgen.

 

 

Ich erinnere mich, den Bauch der Laute zuerst gezeichnet zu haben, und gleich sah ich wohin das führen würde 🙂 Ich hab mir einen Spaß gemacht, mit Gelb, Blau, Beige/Braun und Grautönen ein Interieur mit Licht und Schatten zu konstruieren, wobei mir heute noch gut die Überzeichnungen mit dem Bleistift gefallen. Überhaupt gefallen mir Mischtechnik-Bilder oft sehr gut auch wenn das nicht heißt, daß Arbeiten von einem Medium deshalb schlechter sind.

Diese Arbeit ist wieder auf Ingres-Papier gezeichnet/gemalt. Es handelt sich um Aquarellfarben, aber mit Deckweiß als zusätzliche Farbe (macht man normalerweise bei Aquarellen nicht – Todsünde!).  Zusätzlich kam ein Bleistift zum Einsatz. Das Maß beträgt 21×29,5 cm. Es entstand 2002.

Crash Boom Bang


Vor ein paar Monaten hatte ich schon mal ein Bild mit einem auditorischen Titel eingestellt, nämlich „Flash“. Etwas danach war ich wieder daran, diesmal, um einen Klang malerisch zu beschreiben.

Im Englischen gibt es etliche Wortreihen, die als Kürzel für im Sprachraum gleich verstandenen Dinge stehen. Dazu gehört „Snap, crackle, pop“ eine lautmalerische Umschreibung von Cereals-Cerealien (Frühstücksgetreide), das je nach Getreide bei Zugabe von Milch solche Töne macht (Hafer pops).

Crash boom bang steht für einen großen Krach, entweder von einem Schlagzeug verursacht, oder eine unkontrollierte Abfolge lauter Geräusche. Das Fachwort für Wörter, die Klänge beschreiben (nachahmen) heisst Onomatopöie und ist höchstwahrscheinlich griechischen Ursprungs 🙂

Aber ich brauche mich eigentlich nicht um die Worte kümmern, sondern um die Darstellung derselben:

 

Mir ging es beim Malen und zeichnen um den Versuch, die Dynamik darzustellen. Ich weiß auch, daß eine Fotografie das viel besser einfangen kann. Aber wie eine Aufnahme, die einen winzigen Moment aufnimmt, habe ich hier die Möglichkeit verschiedene Dinge gleichzeitig zu zeigen. Dazu gehört der weisse energiereiche Blitz im Zentrum, der verschiedene Farben des Spektrums hervorruft. Auch die Farben gegen einen dunklen Hintergrund gehören dazu. Oder auch die wolkigen Rauchpuffs, die zeigen, daß hier etwas explodiert ist.

Im Vergleich zu „Flash“ ist diese Arbeit brachialer, es fehlt ihr die feine Nachbearbeitung mit dem Bleistift, dafür wurde sie in Schichten aufgebaut. Die untere Schicht besteht aus Acrylfarbe, die ich teilweise mit den Fingern aufgetragen und verrieben habe. Dann kamen Ölpastelle zum Einsatz, weil deren Leuchtkraft sehr gut auf dunklen Gründen zur Wirkung kommt, und weil sie auf Acrylgrund haften. Die Puffs hab ich mit weissem Ölpastell aufgezeichnet und dann mit den Fingern wolkig verrieben, wobei mir der Effekt gut gefällt, weil er der Arbeit eine gewisse Dreidimensionalität gibt.

Die Arbeit stammt von 2014 und hat ein Maß von 21×29,5 cm.

Kisten


Heute zeige ich ein Bild das mit Pastellkreiden und Tusche gezeichnet worden ist. Im farbigen Teil sieht man die Schraffuren der Unterzeichnung, der schwarz-weiße Teil besteht nur aus Tusche.

Die Schraffuren sehen etwas ungezügelt aus, sind aber mit Absicht so ungenormt, weil der Hintergrund damit lebendiger aussieht.

Im Vordergrund wurden die Schraffuren übermalt. Die Pastellkreiden wurden mit anderen Pastellkreiden abgetönt, um teils intensivere zeichnerische Effekte zu erzielen und eine gewisse Unschärfe im Bild zu erzeugen. Ursprünglich ist das Sujet eine Ansammlung von Kisten, zum Beispiel in einem Lager oder einem Keller. Durch die Unschärfe und die Trennung von Licht- und Schattenflächen wird das Bild auf eine abstraktere Ebene gehoben, in der die „Kisten“ keine mehr sind, sondern Flächen von eher horizontaler oder eher vertikaler Art. Diese werden wiederum durch die darunterliegenden Linien temperiert, weil sie nicht grundsätzlich der Leitrichtung folgen, sondern mal mit, mal gegen und mal diagonal dazu verlaufen.

 

Die Arbeit hat eine Größe von 21x 29,5 cm und wurde auf Zeichenblockpapier ohne Grundierung gezeichnet. Sie stammt von 1988.

Für mich ist es eine Arbeit, an der ich mich noch nicht sattgesehen habe, weil ich immer wieder Verhältnisse entdecke, oder besser neu entdecke, kleine Ecken, die für sich gesehen sehr stark aufeinander wirken.

Blauer Kopf


Das heutige Bild stell mal wieder einen Kopf dar. Einen blauen Kopf, um genau zu sein. Ich kann leider nicht mehr genau sagen, wie es entstand, es ist auch nicht unbedingt anatomisch korrekt, aber da es mit großer Wahrscheinlichkeit kein Portrait war, ist das auch nicht ganz so wichtig.

Es ist mit nur einem Blau gemalt worden, einem Ultramarinblau. Dafür, daß es inzwischen schon 29 Jahre auf dem Buckel hat, ist die Farbe erfreulich intensiv. Es hat wahrscheinlich nicht geschadet, daß es die meiste Zeit im Dunkeln verbracht hat.

 

Es handelt sich um ein Aquarell auf normalem Zeichenpapier. Es ist 22×29,5 cm groß. Es entstand 1988.

Tonvögel Normandie


Heute gibt es ein Bild, das im August 2009 entstand, und zwar während der Sommerferien in der Normandie.

Es ist nur eine kleine Skizze von ein paar Vögeln, die aus Ton geformt worden waren und auf einer Mauer von Madame und Monsieur standen. Das Paar waren die Vermieter unserer Ferienwohnung, die nebenan im Herrenhaus wohnten.

Trotz der großen Standesunterschiede hätten die beiden nicht netter sein können und man sah sich meist abends für einen kurzen Plausch , oder um von Madame Gemüse aus ihrem großen Garten geschenkt zu bekommen.

Und obwohl ich eigentlich immer Zeichenmaterial im Urlaub dabei habe, gibt es immer viel zu wenig Zeit, es intensiv zu nutzen.

Umso schöner war es, draussen am Tisch auf der Veranda zu sitzen und diese Vögelchen zu entdecken. Es erinnerte mich an meine Mutter, die immer ein Händchen für dekorative und authentische Hingucker hatte, wie auch an meine Gr0ßcousine Ginny, die eine Mühle aus dem 17. Jahrhundert in der Nähe von Paris bewohnt hatte, und mit viel Geschmack und Stilsicherheit verschönerte. Beide Erinnerungen gehören zu denen, die eine Zeit in meinem Leben wieder auferstehen lassen.

 

 

Ich hab das Bild 2016 als Gastgeschenk weitergegeben, hoffend daß es in diese Wohnsituation hineinpasst. In diesem Jahr habe ich viele positive Veränderungen gesehen und von noch mehr gehört, und bin zufrieden, daß dieses Bild vielleicht eigene Erinnerungen Vorort inspiriert.

Die Größe dieser Arbeit weiß ich nicht mehr, aber es ist eine Bleistiftzeichnung auf Aquarellpapier, die anschliessend noch aquarelliert wurde.

Spaghetti Steinpilze


Ich habe schon öfters probiert, an mein Vorbild für dieses Gericht heranzukommen: Stefano und Massimo, die beiden Köche im Pomodoro in Karlsruhe. Dort gibt es mit minimalem Aufwand unglaublich leckere Steinpilzpasta (ich glaub selbstgemachte Trofie), die ich schon mehrmals nachzumachen versuchte und immer daran scheiterte.

Heute allerdings kam ich in die Nähe des Rezepts.

Ich hatte 5 schöne kleine Steinpilze, wovon ich 4 in Würfel schnitt, und einen den ich viertelte.

1 Schalotte

1 kleine Knoblauchzehe

1/3 Glas Kalbsfond

Petersilie

Steinpilze zerkleinert

Steinpilzpulver

Parmesan

Spaghetti

 

Die Spaghetti kommen in gut gesalzenes Kochwasser. Die Schalotte und der Knoblauch werden in gut Olivenöl angeschwitzt, dann kommen die Steinpilze dazu, dann der Fond in kleinen Schlücken und danach ein 1/4 Tl Steinpilzpulver (selbstgemacht).

Dazwischen kommt ein Teil der Petersilie dazu. Der Fond wird eingekocht und mit mehr Fond aufgefrischt.

Wenn die Spaghetti fertig sind, in der Steinpilz/Fond Mischung schwenken, restliche Petersilie drüberstreuen, Foto machen und dann den Parmesan drübergeben.

Lecker!