Rinderbäckchen Kartoffel-Speck-Plätzchen Lauchgratin


Was macht die Zahl da? Ich glaub es selbst nicht, aber heute schreibe ich meinen 1000. Blogpost, was fast gleichbedeutend mit dem 1000. Rezept ist, weil sich hier sehr wenig wiederholt.

Am 24. Dezember 2009 fing ich an, nach anstrengenden Vorbereitungen für einen Geburtstag. Es hat lange gedauert, Aufmerksamkeit zu erlangen, aber jetzt bin ich sehr zufrieden mit meinem Blog.

Ich hätte nie gedacht, so viele Leute zu erreichen, die das überhaupt interessiert!

Mitblogger kennen das Phänomen: Wenn man einmal etwas gekocht hat, will man tunlichst vermeiden, es nochmal zu kochen, was Stress mit dem Partner bedeuten kann. Wenn man sich vor Augen hält, daß die meisten Menschen in ihrem Alltag gerade mal 10-15 Gerichte immer wieder essen, finde ich die Alternative immer wieder den Nahrungsaufnahmeprozess zu überdenken eine gute Sache.

Ich weiss, daß ich und mit mir viele andere Blogger viel Zeit in ihr Hobby stecken. Ich hab es bisher noch nicht bereut 🙂  Auch bewundere ich einige Blogs für genau die Sachen, die ich hier nicht biete – guten Schreibstil, ein gutes Rezeptmanagement, super Lifestyle Fotos und einiges Andere mehr. Aber ich kann nur so und will es gar nicht ändern.

 

Zur Feier des Tages ging ich zum Metzger Zorn und fragte, ob nicht irgendein Bäckchen im Froster läge. Glück gehabt, die Rindsbäckchen werden einzeln eingefroren.

Das liess ich langsam auftauen. Ich wollte Kartoffel-Speck-Plätzchen dazu machen, nach dem Rezept von Gerhard vom Schmankerlblog

Der Schmankerlblog ist ein Blog mit wunderbaren Rezepten und Bildern. Gerhard ist Profi(koch), und das sieht man Rezepten wie Fotos auch an. Ausserdem sieht man, daß er Bayer mit Leib und Seele ist, aber das ist hier nur von Vorteil.

Jedenfalls hab ich sein Rezept für die Plätzchen nachgekocht, wobei ich von allem die Hälfte genommen habe. Hat alles ganz wunderbar geklappt!

Als Gemüsebeilage nahm ich zwei Lauchstangen, halbierte sie der Länge nach und schnitt sie dann in halbe Röllchen. Die wurden in Butter angeschwitzt, mit Riesling abgelöscht und mit einer Prise Muskat versehen und mit einem guten Schuss Sahne versehen. Ich liess es etwas reduzieren, rieb dann eine Schicht Parmesan drüber und gratinierte es 10 Minuten im Ofen.

Die Backe wurde erst von Sehnen befreit, gesalzen, angebraten und beiseite gestellt. In der gleichen Pfanne röstete ich etwas Suppengrün mit Tomatenmark an, löschte es mit Madeira ab und füllte den Topf mit einem 1/4 Bordeaux und etwas Wasser. Die Hitze wurde auf das Mindeste heruntergefahren, die Backe blieb etwas mehr als 2 Stunden auf dem Feuer. Danach füllte ich die Sauce durch ein Sieb in einen anderen Topf, reduzierte sie noch ein bisschen und würzte nach (es war allerdings nicht mehr viel zu tun 🙂  ).

Nachdem ich den Plätzchenteig gemacht hatte, musste ich nur noch die Scheiben schneiden, sie nochmal in Kartoffelmehl wenden und anbraten. Danach kamen sie zum Nachgaren 7 Minuten in den Ofen bei 180 C. Lecker! Mein Teig hat für 8 Stück gereicht, 2 hab ich geschafft. Vom Dritten, den ich aufschnitt, um ihn in Szene zu setzen, mußte ich auch die Hälfte essen, aber jetzt kann ich nicht mehr.

 

 

 

 

 

 

 

Nürnberger Sauerkraut Speck Kümmel


Es gab noch die zweite Hälfte Sauerkraut, die ich verarbeiten wollte. Heute sollte es eine eher traditionellere Variante sein, aber eine die ich sehr lecker finde, nämlich mit Speck und Kümmel.

Aber erst musste es wie schon das geastern weichgekocht werden. Das bedeutet mindestens eine Stunde köcheln. Aber zuerst wurde der Speck (eine Handvoll) langsam ausgelassen. Dann kamen 2 Zwiebeln dazu, die auch langsam glasig geschwitzt wurden. Jetzt kam das Sauerkraut dazu, 2 Lorbeerblätter und 1 Tl Kümmel, den ich im Mörser etwas anknackste, und es wurde auch ein bißchen angeschwitzt. Jetzt gab ich genug Wasser dazu um das Kraut abzudecken, und es wurde die Hitze eine Stufe heruntergedreht, damit es nicht überall herumspritzt.

Ich mußte Wasser mehrmals nachgiessen und gab später noch einen 1/4 l Rinderfond dazu. Auch hab ich mehrfach mit Salz und einer Prise Zucker abgeschmeckt. Nach fast 90 Minuten wurde das Kraut endlich weich. In der Zwischenzeit hatte ich die Nürnberger langsam angebraten und löschte die dann, wie in letzter Zeit öfter, mit Port und Rotwein ab. Dann kam der Rest vom Rinderfond dazu. Nachdem das genügend reduziert war, band ich die Sauce ab und servierte alles.

In Deutschland ist eine Bratensauce zur Wurst eher ungewöhnlich (eigentlich nur wenn es Kartoffelpüree dazu gibt), in Amerika hingegen gibt es seit einigen Jahren einen Trend zur „Artisanal Sausage“, also zu handgemachten Würsten, die sehr unterschiedlich sein können. Sie gehören zu den neuen Spezialitäten und sind auch nicht billig. Sie werden vor allem auch edel präsentiert, zum Beispiel auch mit tollen Saucen und interessanten Beilagen. Und wie bei allem, dem sich meine Landsleute ernsthaft widmen, gibt es eine Vielfalt die aus der Innovation kommt (wie bei den Microbreweries, die die Craft Beers international wieder auf den Plan riefen) und natürlich auch einen Namen, in diesem Fall eine kleine Hommage ans Mutterland der Würste, nämlich „Brats“ 🙂

Hat richtig gut geschmeckt und die Sauce war für’s Kraut noch eine Verbesserung.

 

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Kürbisrisotto


Dieses Jahr habe ich Kürbis für mich entdeckt. Früher fand ich ihn zu wenig geschmacklich ausgeprägt, heute würze ich entsprechend intensiver. Da Kürbis ein Herbstgemüse ist, passt er wieder gut zu der Prämisse saisonal und regional.
Da ich sehr gerne speziell für Gäste ein Risotto zubereite, bot es sich an ein Kürbisrisotto zu probieren.
In meiner Version hab ich den (Hokkaido)kürbis geschält und in kleine Würfel geschnitten. Die hab ich dann in Butter angeschwitzt und mit Noilly Prat abgelöscht. Dazu kam ein wenig Wasser, damit deie Würfel knapp garziehen konnten. Mit Muskat, Salz und einer Prise Zucker abgeschmeckt, war er mir noch ein wenig zu dumpf, so hab ich noch einen Eßlöffel Rotweinessig dazugetan und nochmal reduzieren lassen. Jetzt schmeckte das rund.
Für das Risotto hab ich eine Rinder/Gemüsebrühe vom Vortag heiss gemacht und zur Seite gestellt. Eine Schalotte in Butter angeschwitzt, Arborio dazu, dann mit Weißwein abgelöscht. Dann eine Kelle Brühe, dann eingekocht, dann wieder eine Kelle Brühe und so weiter. Am Ende hab ich über einen Liter Brühe gebraucht. Am Schluß, wenn das Risotto noch fließt und einen ‚Kern‘ hat kommen noch ca. 50g Parmesan und eine großzügige Menge Butter (auch etwa 50g) dazu.
Dazu gab es in Schwarzwälderschinken gewickelte Schweinelende und eine Knochensauce, die ich noch in der Tiefkühltruhe hatte, die ich mit Madeira aufgepimpt habe.
Das Risotto war sehr gut, hat auch kritischen Geistern geschmeckt und wird bestimmt nochmal aufgetischt.

Die Lende war auch lecker, der regionale Schinken schmeckt deutlicher nach Rauch als seine ebenfalls guten Konkurrenten aus Italien oder Spanien.