Spargelsoufflé


Meine Mutter war nicht wirklich eine gute Köchin. Aber in ihrer Zeit, in ihrem Job, wurde vorausgesetzt, daß man eingeladen wurde und auch einlud. Folglich mußte man irgendetwas spektakuläres können. Im Fall meiner Mutter war das entweder eine Lammkeule am Knochen, oder aber, für die Abendsoiree  das Eiersouffle irgendwelcher Art. Die 3-4 Mal die das Gericht im Mittelpunkt stand waren auch immer problematisch, weil keiner auf die Idee kam die Portionsgröße zu verringern und Souffles zuganfällig sind. Wenn man ein Souffle für 8 Personen herstellt, braucht man schon mindestens ein Dutzend Eier, viel Sahne undsoweiter. Diese Mischung ist von Natur aus prekär und deshalb für den Amateur weniger zu empfehlen. Kleinere Formen are the way to go! Die Inspiration für das Souffle kam von Wolfgang Nagel, von Nagel’s Kranz in KA-Neureut.
Wolfgang Nagel schreibt eine Rezeptkolumne in der lokalen Werbezeitschrift. Ich hab seine Rezepte schon öfters nachgekocht. Er schält von weißem, geschälten Spargel dünne Scheiben, brät die dann in Olvenöl ohne daß sie Farbe nehmen und gibt sie in Souffleförmchen, die vorher mit Butter eingefettet wurden. Darauf kommt eine Royale, eine Mischung aus Sahne, ein Schuß Milch, Eier, Salz , Pfeffer, Muskat und (in meinem Fall) etwas Parmesan.
Die Mischung zu 3/4 in Förmchen füllen und bei 160 C backen. Beim Rezept stand etwa 12 Minuten, bei mir waren es 20 Minuten, aber ich hatte keine genauen Verhältnisangaben benutzt. Das Souffle löste sich nicht ganz leicht ab, sondern zerbrach. Das nächste Mal besser einfetten. Es ging schön auf (das Foto wurde erst 10 Minuten später gemacht, ein Kardinalfehler) und schmeckte gut.

Das Rezept bei mir:
125 ml Sahne
ein Schluck Milch
Salz, Pfeffer, Muskat
2 Eier
3 Stangen Spargel
3 Förmchen, ausgebuttert

Das Souffle hat gut geschmeckt, leicht eiig, cremig und auch leicht würzig nach Parmesan. Man konnte den Spargel herausschmecken, aber ich würde das nächste Mal mehr Spargel dazugeben, was übrigens im Originalrezept von Wolfgang Nagel schon so ist.
Jedenfalls ist es eine selten servierte Beilage und eignet sich hervorragend zum repräsentieren (Thanks, Mom).

P.S. Es ist natürlich nicht nur eine Beilage, sondern auch ein Gericht zB nach dem Theaterbesuch oder auch vorher, mit einer kleinen Sauce dazu…