Auf dem Nachhauseweg hörte ich in mich hinein, um zu entscheiden, wo einzukaufen. Die letzten Tage hab ich zwar gegessen, aber außer den Award nichts gepostet.
(Ich esse manchmal wie andere auch „Unmentionables“, Sachen, die nicht gut aussehen, oder auch Gerichte, die den sorgsam kultivierten Ruf sofort nachhaltig zerstören würden… 🙂 )
Heute aber wollte ich meine Nahrungsaufnahme wieder öffentlich zelebrieren.
Ich entschied mich, meinen Fischhändler und den teuren Russen zu besuchen, weil ich die Beiden in den letzten Wochen ein bißchen vernachlässigt habe.
Was für eine Pracht! Beim Fischmann stand der Papa an der Theke, ich aber war geblendet ob der Auswahl am Freitag Abend, eine dreiviertel Stunde vor Ladenschluss.
Es gab Schwertfisch, Thunfisch (super Sashimi Qualität!), große Doraden, Loup de Mer, Wolfsbarsch, und außerdem ein schönes Stück Red Snapper. Und Austern. AUSTERN!
Naja, wir haben uns eine Weile unterhalten, ich fragte ihn nach dem Red Snapper, den er sehr empfahl, nahm den auch, wonach er mir ein Endstück vom tollen Thunfisch zum Sonderpreis anbot.
Ich konnte nicht nein sagen und fragte nach dem Preis der Austern. Die waren verboten preiswert, also nahm ich 2 mit (€1.40/St.) und er gab mir eine Dritte umsonst dazu.
Gute Geschäftsleute, diese Sizilianer 🙂
Jetzt stellte sich mir die Frage, was ich mit dem Eiweißschock anfange. Das Thunstück stellte sich größer heraus, als es in der Theke ausgesehen hatte.
Da ich morgen Besuch habe, gibt es davon nochmal eine Vorspeise für eine Person.
Der Red Snapper wurde auf der Fleischseite gewürzt.
Vom Thun hab ich 2 Scheiben von 5mm heruntergeschnitten, die ich dann in kleine Würfel schnitt. Die wurden erst mit Salz und kurz vor dem Servieren mit Limettensaft gewürzt.
Sie wurden auf ein Bett von in Butter geschmortem Lauch gebettet, der mit Salz und auch Pfeffer gewürzt war.
Zum Snapper machte ich eine selbstgemachte Mayonnaise (Eigelb, Senf, Rapsöl, Salz, Zucker, Zitrone) mit Sriracha, die süßlich-scharfe asiatische Sauce.
Auf die Idee kam ich durch eine Werbesendung im Geschäft, in der Emeril Lagasse, ein bekannter TV-Koch (Spezialität: Essen aus New Orleans) etwas mit Meeresfrüchten frittierte und auf eine Spur dieser Mayo setzte. Ich muß sagen, das war sehr einfach zu machen und hat super geschmeckt – würde auch sehr gut passen zu Shrimps oder Garnelen, vielleicht mit Tempurateig…
Der Snapper wurde erst auf der Hautseite länger angebraten, danach gewendet und nur noch eine Minute gebraten. Das Ergebnis war ein saftiger Fisch mit festem Fleisch, der in der Mitte noch nicht durch war und toll geschmeckt hat.
Als Beilage gab es Reis mit Wildreisanteil, ein Angebot aus dem Aldi vor Weihnachten (eine der vielen Spezialitäten). Der war eine Enttäuschung. Wildreismischungen sind manchmal schwierig, weil die „Wild“ Anteile eigentlich nicht Reis, sondern Getreide, Wildgräser und ähnliches sind, und die brauchen normalerweise viel länger um gar zu werden als regulärer Reis.
Es hat aber nur ca. 20 Minuten gedauert und schmeckte dann aber sehr nichtssagend.
Ich hatte dann noch Selleriestifte geschnitten und mit Essig und Öl angemacht, die hab ich aber vergessen, auf den Teller zu geben.
Zum Schluss machte ich die drei Austern auf, bewaffnete mich mit einer halben Zitrone und schritt zur Tat. Auch die hätte ich für’s Foto fast vergessen 🙂
Zum Srirachakleks gab es noch ein bißchen Kresse, wegen der Farbe.
Mir hat es ausgezeichnet geschmeckt! De Mayo hat sich gelohnt, die Austern sowieso. Aber auch Red Snapper und Tuna. Nur den Reis würd ich nicht wieder machen.



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