Schweinebauch Kartoffeln grüne Bohnen


Es gab noch ein Stück Schweinebauch im Tiefkühlgerät, der war schon fertig gegart und mußte nur wieder aufgewärmt werden. Zuerst kam der Würfel bei 120 C in den Ofen.

Dazu machte ich grüne Bohnen, die ich am Samstag frisch vom teuren Russen geholt hatte und bei denen auch Bohnenkraut dabei war.

Grüne Bohnen:

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

3 Zweige Bohnenkraut

1 El Speck

1 gute Handvoll grüne Bohnen

Salz, Pfeffer

Schalotte, Knoblauch fein hacken und mit dem Speck und einem Schuß Olivenöl anbraten. Bohnen und Bohnenkraut dazugeben, Wasser dazugeben, köcheln, bis die Bohnen gar sind.

Durch das Bohnenkraut schmecken die Bohnen, wie sie früher immer geschmeckt haben, als sie fast nur so gemacht wurden.

 

Kartoffeln:

Vorwiegend festkochende Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden, garen, bis sie weich sind, dann in Butterschmalz langsam anbraten und leicht bräunen.

Etwas Majoran dazugeben.

Ich hab den Schweinebauch, der an der Schnittfläche trocken aussah, zu den Bohnen gegeben und den Deckel nochmal draufgemacht für 5 Minuten.

Danach war der Bauch sehr weich und zart, außerdem saftig. Sehr lecker!

Ein bodenständiges Essen, aber mit viel Geschmack.

 

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Blumenkohl Za’atar Cordon Bleu


Vom Wochenende war noch Blumenkohl da. Ich esse ihn schon, bin aber eher gelangweilt von gekochtem/gedünsteten Blumenkohl, vielleicht noch mit Butterbröselhaube, einem Klassiker der deutschen Restaurant- und Festtagsküche der Sechziger Jahre (schüttel!). Aber jedem das Seine.

Vor ein, zwei Jahren entdeckte ich ein Rezept (weiß nicht mehr, woher, vielleicht Jamie Oliver?) das Blumenkohlröschen auf einem Blech im Ofen unter Zugabe von Za’atar, Salz und Olivenöl röstete. Die Röstaromen haben mich überzeugt – der Blumenkohl hatte plötzlich Muskeln und roch wie ein Kerl 🙂

Jedenfalls erinnerte ich mich heute daran und wollte es nochmal ausprobieren. Die Röschen wurden grob zerteilt und teilweise zerschnitten, dann gesalzen, mit Za’atar bestreut und mit Olivenöl beträufelt. Dann kamen sie bei 180 C etwa 30 Minuten in den Ofen. Sie haben ziemlich lecker geschmeckt. In der Zwischenzeit hab ich nochmal das ursprüngliche Gericht gefunden, da war noch Knoblauch dabei, die Röschen wurden in Scheiben geschnitten, damit sie alle gleich garen, und am Schluß kam noch Parmesan drüber.

Hätt ich das Rezept nur früher rausgekramt! Aber war auch so gut.

Dazu gab es ein Cordon Bleu, kein echtes mit Kalb, sondern die preiswerte Version mit einem Schweineschnitzel, aber dafür gab es als Füllung einen Gruyere AOC und einen Winzerschinken. Die Panade hab ich mir gespart, weil das dann noch mehr Kalorien sind, und beließ es bei einer Würzung und Bemehlung des Fleisches.

Langsam in einer Mischung aus Butterschmalz und Olivenöl ausgebraten, ließ ich es eine Weile auf der einen Seite, weil ich es eigentlich nur einmal wenden wollte. Das ging vielleicht 10 Minuten, dann wendete ich das Cordon Bleu und ließ es noch 6 Minuten auf der anderen Seite braten.

Dann schnell angerichtet und fotografiert und serviert.

War lecker! Es lohnt sich einfach, solche Sachen selbst zu machen und beste Zutaten zu verwenden. Wenn ich den Metzger das machen lasse, gibt es irgendeinen Käse mit niedrigem Schmelzpunkt und irgendeinen Schinken. Die Panade ist am Ende des Tages sowieso nicht mehr körnig sondern labbrig weich. Das kann nix werden!

 

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Pork Cutlet Autumn Cornucopia


Diese langen Fahrten im Stau sind nichts für mich – ich fange an, mich wegzuzoomen und bin dann in einem Universum aus Zutaten, Speisen und Sachen, die ich schon Zuhause liegen habe.

So auch heute – 90 Minuten statt der 45 üblichen, und daheim angekommen, fiel mir ein, daß ein Paket auf mich wartet, aber mein Pedelec in Reparatur ist. Also wieder ins Auto. Die Strecke ist nicht weit, vielleicht 500 m, aber ich bin gar nicht gut zu Fuß. Jedenfalls hab ich das Paket in Empfang genommen, nicht ohne daß die Postbeamtin meinen US Pass (nachdem sie gefragt hatte) ausgiebig unter die Lupe nahm und ihn als wunderschön tituliert hatte 🙂 (Sachen gibt’s!).

Danach ging ich noch kurz in den Laden und holte mir ein Schweinekotelett und einen Rotkohl.

Meine Idee war zuerst, eine Art kalten mexikanischen Rohkostsalat zu machen. Dann war ich in der Käseabteilung und für diese Idee gab es keinen Käse, aber dafür Feta. Und schliesslich fiel mir ein, daß es daheim auch noch Mais gibt, der auch gut wäre.

Die Zutaten der großen Unentschlossenheit (Autumn Cornucopia/herbstliches Füllhorn)

Rotkraut, fein geschnitten

Selleriestange in feinen Scheiben

Gurke in kleinen Würfeln

Kirschtomaten in Scheiben

Röllchen von 2 kleinen Frühlingszwiebeln

gelbe Bete in Essig mit Kurkuma (mein Paket :-))))

Feta

Mais in der Pfanne geröstet, vom Kolben geschnitten

höllisch scharfe Peperoni

 

Zum Kraut gab ich eine Prise Salz und Zucker und knetete es ein paar Minuten, um es weicher zu machen. Die Sauce für’s Kraut bestand aus Limettensaft, Salz, etwas Zucker und Olivenöl.

Danach schnitt ich alle anderen Zutaten klein und mischte für sie aus dem Rest Limettensaft auch noch ein bißchen Sauce. Das ließ ich ein paar Minuten einwirken.

Jetzt kam das mit Salz und Pfeffer gewürzte Kotelett in die Pfanne, um bei mittlerer Hitze nicht zu schnell gar zu werden.

Danach, beim Anrichten kam ich auf diese geschwungene Form, die mich an ein Füllhorn erinnert. Das würde vielleicht besser zu Erntedank oder Thanksgiving passen, aber an dem Tag sind die Teller so voll, daß an eine solche Choreographie auf dem Teller nicht zu denken ist 🙂

Außerdem ist mein Hirn ein Sieb und ich hätte die Idee bis dorthin vergessen…

Fazit: Die Gemüsemischung ist einigermassen wild, hat aber trotzdem gut zusammen geschmeckt. Das Kraut und die gelbe Bete hat sehr gut harmoniert, zumal ich auch etwas des Betesuds zur Krautsauce gegeben habe. Hier wieder der Hinweis – alles war frisch zubereitet, der Mais noch warm und schön natursüß, dann schmeckt alles zusammen sehr gut. Dosenware würde ich hier nicht empfehlen, außer man möchte Kantinenfeeling nachbauen (Nix gegen Kantinen, auch die muss es geben!).

Das Beste ist, es gab ein zweites Kotelett und noch viel Gemüse, alles für Morgen im Geschäft 🙂

 

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Jägerschnitzel Bratkartoffeln Paprika-Tomatengemüse


Manchmal muß es etwas ganz Gewöhnliches sein, etwas, das man ganz genau kennt und vermutlich schon sehr oft gegessen hat.

Im Englischen laufen diese Art von Gerichten normalerweise unter dem Begriff „Comfort Food“ und beschreibt damit die Wirkung, die sie zusätzlich zur Hungerbekämpfung entfalten: Ein kulinarischer Rückzugsort, der so ursprünglich ist, das man vielleicht nur das warme Gefühl im Bauch spürt aber nicht mehr richtig herleiten kann, an was es genau liegt (weil die erste Erfahrung soweit zurückliegt, das man sie nicht verbalisieren kann).

Es sind solche Gerichte, die genannt werden, wenn man beschreibt, welche Gerichte die Mutter/der Vater/ die Oma gekocht hat, die keiner besser hinbekommt.

Meistens sind es einfache Sachen ohne viele Schnörkel, aber mit einem Geschmack, der immer wieder gleich oder ähnlich war.

Ich brauche solche Gerichte auch. Vor kurzem meinte ein Freund, er könne sich nicht vorstellen, so zu kochen wie ich, das sei ja viel zu abgehoben.

Ich meinte, daß es mir darum nicht geht, sondern einmal um die Vielfalt beim Essen, weil ich eben neugierig bin. Aber auf der anderen Seite geht es mir immer wieder darum ganz normale Gerichte so gut wie möglich umzusetzen. Das fängt mit guten Zutaten an und setzt sich in der sorgfältigen Zubereitung fort. Für mich bedeutet es eben auch, so gut wie keine Convenience-Produkte zu verwenden, auch kaum tiefgefrorene oder eingedoste Produkte (Es gibt ein paar wenige Ausnahmen: TK-Erbsen, Dosentomaten von Mutti als Beispiele).

Und ich stelle immer wieder fest, daß es ganz leicht ist, mit frischen Produkten sehr lecker zu kochen.

Ein Jägerschnitzel ist per Definition ein Schnitzel mit Pilzen (Champignons) und dazu normalerweise eine eingekochte Sahne. Das hab ich bestimmt 3 Jahre nicht mehr gegessen.

Ich hab ein schönes Stück Schwein aus der Region bekommen, dazu braune kleine Champignons. Auch hab ich eine Sahne von Weihenstefan mitgenommen.

Das Schnitzel hab ich dünn geklopft, gesalzen und gepfeffert, aber sonst nicht mehliert oder paniert. Die Champignons (etwa 10 Stück) wurden in nicht zu dünne Scheiben geschnitten und beiseite gestellt.

Jetzt wurden zwei Kartoffeln geschält, in Scheiben geschnitten und etwa 8 Minuten in kochendes Wasser gegeben, dann abgetropft und in eine heiße Pfanne mit Butter und Rapsöl gegeben, um Farbe zu nehmen. Das hat etwa 15 Minuten gedauert.

Daneben hab ich 4 der Paprika in Rollen geschnitten und mit einer Schalotte und einer Knoblauchzehe angebraten. Dazu kamen 4 geviertelte Kirschtomaten, ein Schluck Wein und der Deckel.

Jetzt dünstete alles gar, und nach wenigen Minuten konnte ich die Hitze abschalten und das Gemüse auf die Seite stellen.

Nachdem die Kartoffeln soweit waren, nahm ich sie heraus und gab sie auf Küchenkrepp. Dann kam das Schnitzel in die gleiche Pfanne und wurde scharf von beiden Seiten angebraten. Ich nahm es etwas früher als für den perfekten Garpunkt heraus, weil die Sauce noch ein paar Minuten dauern würde und das Schnitzel in dieser Zeit zuende garen würde.

Jetzt kamen die Champignons in die Pfanne und gaben sehr schnell ihr Wasser ab. Ich würzte sie mit Salz und Pfeffer und gab etwas Zitronensaft drüber. Jetzt kam noch ein Schlenker Sahne darauf (50 ml) und wurde 2 Minuten eingekocht, gerade lange genug, daß die Sauce nicht auf dem Teller herumschwimmt.

Dann hab ich alles angerichtet.

Schnitzel und Gemüse waren noch schön warm, Kartoffeln sowieso, und geschmeckt hat es super. Comfort Food eben!

 

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Schweinelende Mango Chilisauce Bulgur


Seit mehr als einer Woche ist der Fahrtweg hin zur Arbeit und zurück von der Arbeit problembeladen. Morgens brauch ichstatt 40 Minuten eeine Stund 15 Minuten, auf dem Rückweg war bisher der schnellste Tag bei 1 Stunde 30, heute sogar 2 Stunden. Es handelt sich um eine Strecke von 45 Kilometern.

Dementsprechend genervt bin ich dann manchmal. Heute hab ich mir die Autobahn nicht angetan, sondern dachte ich fahre gemütlich über die Dörfer, um dann in verschiedenen Dorfstaus zu stehen. Zum Verrückt werden!

Als ich dann um 18:00 in einen REWE ging, um etwas zu essen zu kaufen, fiel mir auf, daß der Laden Mangos im Angebot für 1.49 hatten. Das schien mir ein guter Preis zu sein, und gleichzeitig fiel mir ein Rezept ein, das ich in der Zeit vor dem Blog (gibt’s das wirklich?) nachkochte und das sehr gut schmeckte. In Anlehnung dazu hab ich mir eine Schweinelende gekauft.

Meine Variante heute ist sehr einfach, war aber sehr gut.

Fleisch: Die Lende wird etwas pariert, damit die Sehnenteile, die entlang des Strangs laufen nicht beim Braten hart werden können. Dann wird sie in Stücke von etwa 5 cm Höhe geschnitten. Salzen, pfeffern und in Öl anbraten. Hitze nach dem ersten Anbraten auf die Hälfte herunterdrehen, die Lende muß mindestens rosa mit klarem Fleischsaft werden. Es braucht aber nicht lange, etwa 10 Minuten insgesamt auf allen Seiten.

Mango Chilisauce: 1/2 Mango würfeln, mit einer gehackten Knoblauchzehe, dem Saft einer halben Zitrone, 1 Tl Zucker, Prise Salz, Prise Pfeffer, 1/3 scharfe Jalapeno, einem Schluck Weisswein

aufkochen und mit dem Pürierstab glatt mixen.

Bulgur: Bulgur und Wasser abmessen. Eine Karotte und ein Stück Selleriewurzel in Brunoise (sehr kleine Würfel) schneiden, in Olivenöl anschwitzen, Petersilie kleingeschnitten dazugeben. Abgemessenes Wasser zum Gemüse geben, aufkochen, Bulgur und eine Prise Salz dazugeben, Hitze ausschalten, Deckel drauf, 15 Minuten stehen lassen. Einmal umrühren. Ich hab den Bulgur noch mit einem El Tomatenmark tomatisiert, dann hat er noch eine schönere Farbe.

Dann nur noch anrichten. Man kann natürlich auch noch mehr Gemüse dazumachen, aber es war gut wie es war 🙂

 

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Schweinebauch Chinakohl Champignons Paprika


Beim Einkaufen heute wußte ich erst nicht, was ich wollte. Ich konnte aufgrund der Verkehrsentwicklung nicht dorthin, wo ich hinwollte, und fand mich in einem großen Edeka wieder.

Ich muß gestehen, ich bin ziemlich verwöhnt, was Lebensmittel betrifft und nicht begeistert, wenn ich zum Beispiel vergleiche, was in der Fischtheke im Edeka liegt, und was mein Italiener hat (es ist ein Riesenunteschied!). Es liegt mir auch fern, einen Edeka, oder Supermärkte im Allgemeinen schlecht zu reden, sie haben bestimmt auch ihre Daseinsberechtigung. Aber ein kleiner, feiner Laden, der weiß wo sein Fisch, sein Fleisch herkommt, und immer nur das Beste einkauft, hat natürlich etwas, das es dort so nicht gibt. Naja, ich hab dann jedenfalls einen Schweinebauch mitgenommen, weil ich das schon eine kleine Weile nicht mehr hatte.

Die Schwarte wurde im Rautenmuster eingeritzt und der Bauch bei 160 C mit der Schwarte nach unten in eine Pfanne gegeben, in der 2 cm Wasser waren. Das Fleisch blieb etwa 45 Minuten auf der Seite, danach hab ich es umgedreht, das Wasser abgeschüttet, und weiter gebraten.

Ich hatte gelesen, daß das Einpinseln mit Salzwasser eine krosse Kruste garantieren würde, aber nach weiteren 45 Minuten sah das Gante so gut aus, daß ich auf alle Maßnahmen verzichtete.

Die Haut war unglaublich kross und lecker und hat beim Beissen richtig gepoppt 🙂

Dazu schnitt ich das Gemüse, das noch rumlag und fort mußte, nämlich den Rest Chinakohl, die Champignons und den Paprika. Dazu hab ich noch eine kleine Zwiebel und Knoblauch gegeben.

In meiner Pseudo-Wokpfanne wurde das Gemüse in einer Mischung aus Raps- und Sesamöl scharf angebraten. Dazu gab ich eine dickere Scheibe Ingwer und einen getrockneten Chili. Beide kamen allerdings geschmacklich überhaupt nicht zum Tragen.

Als das Gemüse fertig war, hab ich es mit heller Sojasauce und einem Klecks Austernsauce gewürzt.

Den Bauch hab ich mit einer Hot Sauce genossen 🙂

Einfach, aber lecker!

 

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Schweinelende Pfirsich Champignons grüne Bohnen Kartoffeln


Beim Lesen verschiedener schon lange abonnierter Blogs wurde ich auf ein Rezept mit Pfirsichen und Steinpilzen gestoßen, das nach Bolli aus dem Piemont stammt, nur kurz Saison hat und normalerweise mit Kaiserlingen gemacht wird (Kaiserlinge = Ovoli), die ich noch nie hier gesehen habe. Allerdings machte es beim Namen Kaiserlinge ‚klick‘ und ich erinnerte mich an einen Blog-Eintrag bei Robert von lamiacucina, der wahrscheinlich am besten über diese Art von Genüssen Bescheid weiss. Und tatsächlich hatte er sogar ein ausgearbeitetes Rezept für Pfirsiche mit Kaiserlingen et al. Es unterscheidet sich von Bolli’s dadurch, daß es komplexer ist, aber ich hatte mich schon auf Bolli’s Version gestützt ehe ich Robert’s fand.

Erst fand ich keine Steinpilze, weil mein teurer russischer Händler von seinen handverlesenen Sammlern versetzt wurde – sie bräuchten auch 2 Tage frei, um zu regenerieren 🙂

Er erzählte mir das genervt und meinte noch, er hätte die Geschichte heute schon hundert Mal erzählt und 10 kg Pilze hätte er auch schon verkaufen können.

Ich machte mir eine geistige Notiz, das Ganze nochmal mit Steinpilzen auszuprobieren und nahm stattdessen Steinchampignons mit.

Also das Ragout nach Bolli: Eigentlich hab ich nur die Pilze geputzt, halbiert und scharf in Olivenöl angebraten. Der Pfisich wurde auch gewaschen, dann halbiert und die eine Hälfte in Segmente geschnitten und mit den Pilzen angebraten und gewendet. Das dauert 3-4 Minuten, wenn die Pfanne richtig heiß ist. Es wird mäßig gesalzen (die Pilze), etwas gezuckert (die Pfirsichschnitze) und mit einem herzhaften Schluck Weißwein abgelöscht. Der muß nicht verdampfen, sondern bildet die Ragoutsauce. Die Pilze waren gut mit den Pfirsichen, aber nichts besonderes.

Der Rest ist schnell erzählt: Kartoffeln schälen, kochen, Bohnen ablängen, kochen (mit Bohnenkraut), auf den Garpunkt achten, kalt wässern wegen der Farbe, beiseite stellen.

Schweinelenden portionieren, salzen, pfeffern, anbraten, wenden, warm stellen, in diese Pfanne Bohnen, Kraut und Kartoffeln geben, aufwärmen, Pfanne mit einem Schluck Weißwein deglacieren, schwenken.

Ragout als Basis anrichten, Lende obenauf, Bohnen und Kartoffeln als Beilage.

Ich hatte aus Gründen außerhalb meiner Kontrolle heute weder Frühstück noch Mittagessen…

Man kann sich vielleicht Vorfreude UND Heisshunger vorstellen, als dieses Gericht auf einem Teller zusammenkam!

Noch ein Wort zu den Pfirsichen. Die sind im Moment sowas von reif, super!

Ich weiß, es gibt auch Menschen, die Frucht nicht gerne mit Fleisch kombinieren, aber die, die es vielleicht noch nie probiert haben oder sich unsicher sind… Pfirsiche sind geboren für Schweinefleisch, aber ich kann sie mir auch sehr gut zu Huhn oder Ente vorstellen.

Also ausprobieren!

 

Schweinelende Pfirsich Champignons grüne Bohnen Kartoffeln 1

 

Schweinelende Pfirsich Champignons grüne Bohnen Kartoffeln 2

Schwein Paprika Chili Kartoffeln


Im Moment hab ich Urlaub, bin aber noch hier in Pforzheim. Ich war heute dabei, ein paar Altgeräte zu entsorgen und fuhr danach zur Tankstelle in der Nähe der Wertstoffstation, um zu tanken.

Ein junger Mann in Tankstellenuniform beäugte mich schon von weitem, und drückte sich, nachdem ich mich mit meinem Auto an die Zapfsäule geschmiegt hatte, zwischen derselben und meinem Wagen durch. Ich schaute ihn etwas verdutzt an und er meinte, er würde das heute für mich erledigen (ohne Aufpreis). Er nahm mir die Autoschlüssel ab, öffnete den Tankdeckel, fragte ob ich volltanken wolle und fing an zu tanken. Dann wollte er Wasser und Öl überprüfen. Er half mir den Auslösemechanismus zu finden, checkte Öl und Wasser, füllte Wasser nach und gab mir die Nummer zur Zapfsäule nachdem der Tankvorgang beendet war. Drinnen zahlte ich ganz normal und bedankte mich anschliessend für den Super-Service und wurde mit einem „einen schönen Tag ihnen“ verabschiedet. Draußen hatte der junge Mann in der Zwischenzeit alle Fenster geputzt und war dabei, den nächsten Kunden zu finden. Ich bedankte mich auch bei ihm und versprach, wieder zu kommen. Auf der Fahrt zurück hab ich nachgerechnet – ich war ein junger Teenager, als meine Mutter öfters auf dem Weg zur Arbeit an einer Essotankstelle (in Nußloch bei Heidelberg) hielt, um zu tanken. Die war, was man „full service“ nannte, also tanken, Luft, Wasser, Öl, Scheiben, alles in der Zeit, die es brauchte, den Wagen vollzutanken. Aussteigen mußte man auch nicht, es wurde am Autofenster abkassiert. Diese Tanke baute während dieser Zeit um, und es war vorbei mit der Pracht dar Vollbedienung. Das ist etwa 4o Jahre her. In Zeiten der Dienstleistungsgesellschaft finde ich ist das eine Idee, die gerne wieder etwas an Popularität gewinnen könnte 😉

Auf dem Weg zurück kam ich beim Metzger Zorn vorbei, neugierig, ob er etwas Neues in der Auslage hat. Den jungen Mann an der Theke kannte ich noch nicht, fragte ihn aber gleich nach einem Fleisch, das in der Auslage lag, das ich noch nicht kannte. Ich kann mich nicht an den Namen erinnern, aber er war italienisch und meinte ein Stück vom Fleisch vom Schulterblatt (wenn ich das jetzt richtig verstanden hab). Der Metzger empfahl braten oder grillen. Er hat dann noch zwei seltene Stücke erwähnt, die es dort an dem Tag als Belegschaftsessen gegeben hatte(!) und noch erwähnt, daß mein Einkauf eine neue Lieferung der Gemeinschaft Hällisch-Schwäbischer Produzenten war. Ich werde versuchen, den Namen noch nachzutragen, weil das Fleisch wirklich ganz toll schmeckte. Ich hab es in der Pfanne gebraten, nachdem es von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer gewürzt worden war.

Für das Paprikagemüse nahm ich je eine gelbe und eine rote Spitzpaprika, außerdem 3 Ancho Chilis ( der Karlsruher Gemüsehändler hatte wieder welche), entfernte das Kerngehäuse und schnitt sie in breite Ringe. Zusammen mit einer großen Zwiebel und einer Knoblauchzehe schmorte ich das Gemüse in etwas Olivenöl und löschte es dann mit einem Schluck Noilly Prat ab.

Ich ließ es 15 Minuten mit Deckel garen, schmeckte es ab, warf einen Tl Pimenton dela Vera hinein, eine Prise Koriander (gemahlen) und ein paar gemörserte Kapseln Kardamom, und, weil die Anchos gar keine Schärfe hatten, noch eine fein gewiegte Jalapeño Chilischote. Die stellte sich im Nachhinein auch als eher mild heraus, aber es war besser als vorher.

Für die Kartoffeln hatte ich ein paar ganz frische kleine einer neuen Ernte gekauft und nur abgewaschen. Die Haut dieser Erdfrüchte ist so zart, es wäre eine Schande sie zu schälen.

Ich wollte zum X-ten Mal versuchen, diese salzkrustigen Kartoffeln herzustellen, wie sie in Spanien oder auch Portugal mit Mojo Sauce serviert werden.

Heute hat’s geklappt! Der Trick ist (neben der großen Menge Salz, die ins Wasser gekippt wird), daß man das Wasser einkochen läßt, und zwar am Schluß ohne Deckel, und die Kartoffeln nochmal wendet. Das Salz trocknet dann auf der Haut.

Dire Kartoffeln waren sehr lecker, innen cremig und mild, außen schön salzig, aber nicht zu sehr. Man konnte aber auf nachwürzen komplett verzichten.

Es ist kein Sonntags essen, aber das Paprikagemüse ist auf diese Art sehr schlonzig und diese Kartoffeln waren eine Wucht, vom Fleisch einmal ganz abgesehen!

 

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Schwein Paprika Chili Kartoffeln 3

 

Schwein Paprika Chili Kartoffeln 2

Schweinelende Kürbisspalten Kartoffeln Mirabellenchutney Zatar


Heute war ein aufregender Tag. Ich hab endlich die Zutat gefunden, nach der ich gesucht habe, seit ich das Buch „Jerusalem“ von Ottolenghi gelesen habe. Heute bin ich in der Nachbarschaft etwas ausgefächert und fand einen nahöstlichen Laden mit allerlei Sachen, aber eben auch Lebensmitteln. Ich fand das Objekt meiner Begierde nicht gleich, und fragte den Besitzer. Der fragte nach: ZA-tar? iranisch? Ich sagte kleinlaut nochmal Zatar, wonach er sagte „Ach so, Za-TAR, da haben wir drei verschiedene, grobes, welches aus Jordanien und aus dem Libanon. Ich nahm das aus Jordanien, ein Beutel von 500 g, der nach der Packungsangabe in Richtung Thymian ausgebaut ist.

Anbetracht dessen, daß ich nur Ottolenghi’s Beschreibung hatte, war ich angetan vom Pulver (es ist relativ pudrig), das aus der Tüte kommt. Es ist zwar anders als Maggi, erfüllt aber, glaub ich, eine ähnliche Funktion als universelles Würzmittel. Wenn ich mich recht erinnere, ist Sumach ein Hauptbestandteil, eine Pflanze, die säuerlich wirken soll. Das ist mir allerdings nicht aufgefallen.

Das aber nur nebenbei.

Zuerst ging es auf den Markt, wo Herr Ruf ( vom Käseladen) eine wohlverdiente Woche Urlaub machte. Deshalb ging ich zum Karlsruher Gemüsespezialisten, der auch die selbstgezogenen Chilis hat. Ich liess mir eine Tüte geben und nahm alles mit, das nach Ancho-Chilis aussah, ausserdem zwei Scotch Bonnet-Chilis, weil ich meinen Testessern nochmal das Jerk-Chicken zum Probieren machen will ( der eine Tester war zu der Zeit im Urlaub), und das Rezept im Original mit Scotch Bonnet oder eben mit Habanero Chilis gemacht werden soll.

Vom gleichen Stand nahm ich noch schöne Spitzpaprika mit, die als Beilage zum Jerk Chicken gemacht werden.

Außerdem erstand ich meinen ersten Steinpilz aus der Gegend (nur einen Fuß, aber der Geschmack ist ja überall…) und natürlich einen kleinen Hokkaido-Kürbis.

Die Mirabellen hatte ich letzte Woche auf dem Markt geholt, da waren sie noch fest, aber nach einer Woche in der Tüte waren sie super.

Ich sag’s imer wieder, ich bin ein Freund von süßem oder süß-saurem zu Fleisch, deshalb dachte ich gleich an ein Chutney mit Mirabellen.

Wir hatten früher, als wir ein Haus im Kraichgau bewohnten, einige Obstbäume, darunter einen Mirabellenbaum. Ich erinnere mich an Früchte, die teilweise so süß waren, daß man sie mit Säure verarbeiten mußte, damit etwas harmonisches entstehen konnte. Das war der Grund, an ein Chutney zu denken. Nicht, daß es auch andere Gründe gegeben hätte ( Schärfe, süß-sauer, fruchtiges gepaart mit Zwiebeln und Knoblauch…)

Auf alle Fälle war es eine ganz schnelle Sache: 350 g Mirabellen, entsteint,

2 El Brauner Zucker

3 El Apfelessig

! Knoblauchzehe

2 kleine Schalotten

4 cm Ingwer, geschält

1 Serrano-Chili, ohne Samen oder Häutchen

Knoblauch, Schalotten, Ingwer und Chili in Öl anschwitzen, Zucker, Essig, und Mirabellen dazugeben, etwas eindicken, dann die zerkleinerte Serrano-Chili dazugeben.

 

Die Lende, die ich bei einem weiteren guten Metzger für gutes Geld erstanden habe, wurde nur klassisch minimal mit Mörser-Pfeffer und-Salz gewürzt.

Dann wurden die Stücke erst scharf, und dann bei schwacher Hitze fertiggegart.

Der Kürbis wurde in Stücke und dann in Scheiben zerlegt.

Ich muß ehrlicherweise dazusagen, daß ich mir ein Rezept von Jamie Oliver ausgesucht habe, weil ich das mal gesehen habe. Ich fand toll, wie er so brachial den Kürbis auseinanderriss, das Olivenöl großzügig verteilte, und die Kräuter mit dem Kürbis vermatschte (übrigens Rosmarin und Salbei, den ich eingefroren hatte 🙂 )

Ich hab nur ein paar Kartoffelspalten dazugegeben. Dann kamen Kürbis und Kartoffeln geölt auf ein Blech, um bei zuerst 180 C und später bei 200 C fertig zu garen und Farbe zu nehmen.

Das dauerte etwa 40 Minuten.

 

Beim Anrichten hab ich noch eine Prise Zatar dazugegeben (man sieht diesen grünen Hauch auf dem Teller).

Geschmeckt hat es sehr gut- alles auf dem Punkt, mit viel Geschmack.

Ich könnte mich an dieses Zatar gewöhnen, die Gefahr ist aber, es als Würzverstärkungsmittel wie Maggi zu verwenden- ich muß mich mehr damit befassen.

 

 

 

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Schwein Ananas Aubergine Frühlingszwiebel Reis


Es gibt Reis! Ich hab den chinesischen Restaurantreis gefunden.

Das letzte Mal, das ich in die asiatische Richtung gekocht habe, vergaß ich diesen Reis. Ich denke auch, daß es sich hier um eine Marketing-Aktion für Europa handelt, aber er (der Reis) klebt und ist tatsächlich wie beim Chinesen um die Ecke. Er heißt chinesischer Restaurant-Klebreis.

Ob das wirklich so sein soll müßte man jetzt Tring fragen, die kennt sich damit aus.

Ich hab aber nicht wegen der Reis-Beilage gekocht, sondern weil ich eine frische Ananas für €1.35 bekommen habe, da konnte ich einfach nicht Nein sagen. Bei Zorn hab ich mir dann noch Schnitzelfleisch aus der Oberkeule geben lassen,

Auberginen waren zuhause, wie auch Frühlingszwiebel und die Sojasaucen und Essige.

Das Fleisch:

Hab ich geschnetzelt

Eingelegt in 3 El trockenem Sherry

1 El Reisessig

1 getrocknete Thai-Chili

2 El Sojasauce (hatte nur dunkle)

2 durchgedrückte Knoblauchzehen

1 daumengroßes Stück Ingwer, kleingehackt

Alles vermischen und eine Weile ziehen lassen (15 Minuten)

3 Frühlingszwiebel in 1 cm Stücken

1/2 Aubergine, in  1x2x5cm Stäbchen, gesalzen

Rapsöl und ein El Sesamöl für den Geschmack

Heiß werden lassen, Auberginen abtupfen, anbraten, wenden, wenn sie Farbe genommen haben, auf Küchenkrepp geben, abtropfen lassen

Ananas und Frühlingszwiebel in die heiße Pfanne geben, anbräunen, herausnehmen

Pfanne wieder richtig heiß werden lassen und Fleisch mit Marinade schnell scharf anbraten

Ich hab jetzt Ananas und Auberginen dazugegeben. Der Effekt war, daß die Auberginen nur noch an ihrer Haut zu erkennen waren, Konsistenz hatten sie keine mehr. Dafür haben sie die Sauce bereichert und sämiger gemacht.

In Zukunft würde ich alles dazugeben außer den Auberginen, damit man außer der Ananas noch etwas anderes hat, auf dem man kauen kann.

Es hat gut geschmeckt, wobei (siehe oben) es immer schwer als Nicht-Einheimischer ist in diese Richtung original zu kochen.

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Schweinegeschnetzeltes Ananas Aubergine Frühlingszwiebel 1