Silvester 2020


Lockdown – ist mir egal. In Abwandlung eines berühmten Spruchs (Living well is the best revenge) postuliere ich heute „Eating well is the best revenge“.

Natürlich wäre es schöner eine Mahlzeit mit Freunden zu teilen, aber ich habe viel Übung 🙂

Beim italienischen Fischhändler gegenüber bekam ich heute früh überraschenderweise 3 große Garnelen und 3 schöne Jakobsmuscheln. Die kombinierte ich mit Schwarzwaldlinsen, eine Variante dessen, was Freunde und ich an Heiligabend hatten.

Das einzige Geheimnis bei diesem Gang war, daß ich Schalotte und Knoblauch anschwitzte, die Linsen dazugab und erst mit Port, dann mit Weisswein ablöschte und schliesslich mit Hühnerbrühe verlängerte, bis die Linsen gar waren (30 min). Das ergab einen vollen, runden Geschmack.

Die Garnelen wurden geputzt, Schale und Darm entfernt und kurz wie auch die Jakobsmuscheln in Olivenöl angebraten. Dazu gab ich noch einmal Schalotte und Knoblauch, aber erst, nachdem die Meeresfrüchte fertig waren. Nach ein paar Sekunden gab es auch hier einen kleinen Schluck Wein, um die Röststoffe der Meeresbewohner mitzunehmen.

Garnelen wie Jakobsmuscheln waren innen noch nicht durchgegart und dadurch zart und saftig, die Linsen ein Traum. Übrigens stehen die Schwarzwaldlinsen, die von einem kleinen Hof im eben erwähnten Schwarzwald angebaut werden, den berühmten Puy Linsen aus der Auvergne noch allen anderen bekannten Linsen aus sonstwo in nichts nach.

Zur Hauptspeise hatte ich ein Blade Steak vom Metzger Zorn in üblich hervorragender Qualität (und Preis) bekommen.

Das Steak wurde am Ende der Vorbereitungen der anderen Beilagen kurz scharf in der Pfanne angebraten und dann 10 Minuten in den heissen Ofen gegeben, wo die Ofenkartoffeln auf ihre Ablösung warteten.

Dazu machte ich eine Kräuterbutter aus Kerbel, Petersilie, getrockneten und gewässerten Steinpilzen und Knoblauch. Die benutzte ich sowohl für das Fleisch als auch für die Kartoffel.

Als Gemüse machte ich breite Bohnen, die ich am 24. das erste Mal gekostet hatte, und die mir sehr gut schmeckten. Wie sie im Original gemacht wurden, weiss ich nicht ganz genau, aber ich hab mich dem Rezept angenähert: Nachden die Bohnen fast bissfest waren spülte ich sie mit kaltem Wasser ab, um die schöne Farbe zu erhalten, und stellte sie beiseite. Jetzt gab ich etwas Olivenöl in den Topf, dazu erst Schalotte und Knoblauch, dann kleine Oliventomaten (ganz kleine in Bio-Qualität). Die liess ich langsam verkochen, gab dann etwas Tomatenmark dazu und löschte mit einem Schluck Weisswein ab. Jetzt kam etwas Currypulver hinein – ich war vorsichtig, weil ich eins habe, das scharf wie der Teufel ist. Dann kamen die Bohnen wieder dazu und machten es sich bei ganz kleiner Hitze eine Weile gemütlich, damit sie den Geschmack der Tunke annehmen konnten. Am Ende war es sehr lecker – das Fleisch sehr zart und geschmackvoll, die Bohnen curry-tomatig und ziemlich scharf. Die Haut der Kartoffeln war schon ledrig, aber ich mag sie so; das Innere auch ohne Zugabe buttrig-aromatisch. Mit der Butter war es ein aromatischer, fluffiger Traum…

Linsen Kartoffeln Wiener


Das Wetter heute war schon wieder durchwachsen und ich hatte keine Lust schon wieder einkaufen zu gehen. Da ich noch ein paar Wiener zu Hause hatte, fielen mir sogleich die Linsen aus dem Schwarzwald ein, von einem Bauernhof, der sie selbst anbaut.

Ein paar Karotten hatte ich auch noch, wie auch eine schöne Kartoffel, um dem Linsengreicht auch eine badisch-schwäbische Note zu geben. Zum Komplettbild fehlten aber ein paar Spätzle, die hatte ich aber leider nicht im Haus (also nicht ganz schwäbisch…)

Zuerst schwitzte ich 2 Knoblauchzehen und eine Schalotte langsam an, gab dann die Linsen (1/2 Tasse) und danach die Kartoffel in Stücken dazu. Dann gab ich eine Tasse Wasser dazu. Jetzt liess ich alles langsam einköcheln. Zur Würze gab ich zwei Lorbeerblätter und einen Thymianstängel dazu. Auch Pfeffer und Salz, aber erst nachdem die Linsen schon fast essbereit waren.

Um das Essen zu komplettieren, gab ich einen Schluck Weissweinessig zum Schluss in die Linsen, um sie säuerlich abzuschmecken. In einem zweiten Topf erwärmte ich ein paar Wiener (hier in der Gegend auch Seiten genannt).

Danach wurde nur noch angerichtet und genossen 🙂

Die Schwarzwaldlinsen sind, wie ich eben gerade auf der Webseite erfuhr, eigentlich Puy Linsen, also die berühmten geschützten Linsen aus Frankreich. Sie sind schnell gar (etwa 30 Minuten) und schmecken würzig und cremig. Man kann sie online beziehen, auf der Webseite: www.hof-steinwand.de

Ich kenne den Hof nicht, und bekomme nichts für die Empfehlung, aber sie lohnen sich für Linsenliebhaber und sind auch nicht teuer 🙂

Ribeye Linsen Paprika


Heute kaufte ich eine Scheibe Ribeye Steak in einem Laden und war irritiert, weil das Fleisch zu einer Rolle gebunden war, bestimmt 20 cm lang, aber nicht mehr als 8 cm Durchmesser. Von der deutschen Färse.

Nach einigem Hin-und Her nahm ich die Scheibe mit.

Gestern gab es Linsen mit Speck, Chili und Tomate, die richtig gut waren, also wollte ich sie weiter verwenden und gab eine Spitzpaprika dazu, die langsam mit Deckel im Topf mitschmorte.

Dazu briet ich das kleine Steak, das einen ausgeprägten Speckmittelteil hatte. Ich musste einiges an Fett wegschneiden, aber das Steak war sehr saftig und sehr zart!

Die Linsen waren wieder die Schwarzwaldlinsen, die ich schon ein paar Mal beschrieben habe. Die wurden mit Zwiebeln, Speck und Knoblauch angeschwitzt und mit Wasser aufgefüllt. Dann brauchten sie etwa 25 Minuten, um noch leicht bissfest zu sein. Gestern gab ich zum Schluss noch eine Kappe Rotweinessig für die Säure hinein. Heute legte ich einfach nur kleingeschnittenen Spitzpaprika dazu und köchelte alles mit Deckel (und noch etwas mehr Wasser).

Das Gericht ist zwar farblich nicht sehr ausgewogen, aber ein kleiner Salat dabei würde das Problem schnell lösen 🙂

Lachs Linsen Pesto


Ein Freund beschwert sich immer, daß ich „nie“ Fisch mache. Heute hab ich also einmal Fisch gemacht 🙂 Ich hatte heute meinen kurzen Tag, es gab kaum Stau auf der Autobahn, und bestimmte Verpflichtungen konnte ich schnell und problemlos vor 16:00 erledigen. Damit hatte ich noch Energie mich zum Fischhändler gegenüber zu begeben, um zu sehen, was es denn sein sollte. Meine Lieblingsfische waren heute nur teilweise da (Wolfsbarsch), aber der war mir heute zuviel Arbeit (ihn zu filetieren etc.).

Aber der Händlerpapa hatte ein schönes Lachsstück da, von dem ich mir eine Tranche abschneiden liess.

Im Gemüseladen nebenan nahm ich ein paar Pfifferlinge und ein Suppengrün mit. Vom Suppengrün brauchte ich nur kleine Mengen: 1/3 Karotte, ein Stückchen Lauch, ein Eck Selleriewurzel und etwas Petersilie. Außerdem eine halbe Frühlingszwiebel und eine Knoblauchzehe. Alles wurde in Brunoise Würfel geschnitten, die sogleich in heisses Öl kamen, um ein bisschen zu karamellisieren, direkt danach gab ich etwa 100 g Schwarzwaldlinsen dazu und löschte nach 2 Minuten mit Wasser ab.

Die Schwarzwaldlinsen gehören zu den Gourmetlinsen wie Puy, Beluga, Albleisa und diverse italienische Hochebenenlinsen, die alle klein, nussig und relativ schnell (20 Minuten) gar sind.

Der Lachs wurde bei starker Hitze auf der Hautseite angebraten, dann drehte ich die Hitze auf die kleinste Stufe und liess den Lachs langsam von unten durchziehen. Am Ende gab ich ihm noch 5 Minuten im Ofen.

Die Pfifferlinge wurden geputzt, bei mittlerer Hitze in einer eigenen Pfanne in Butter angebraten und mit feiner Petersilie und etwas Salz bestreut.

Beim Anrichten fiel mir ein, dass ich noch etwas Petersilien-Mandel-Pesto im Kühlschrank hatte. Von der gab es noch einen Tupfer auf den Lachs.

Sehr lecker! Ich sollte öfters Fisch machen… 🙂