Andrea von Kocheule postete vor 2 Tagen ein Rezept für Chorizo in Rotwein und Zweibeln. Mir gefiel das Rezept und ich schrieb, daß ich es bei Gelegenheit nachkochen würde.
Aber ihr wisst wie es geht, aus den Augen, aus dem Sinn. Also wollte ich so schnell wie möglich meine Ankündigung wahr werden lassen.
Gestern hatte ich ja eine Teig-Orgie zu verwalten, von dem auch noch etwas übrig ist, aber 2 Tage hintereinander wollte ich das nicht.
Im Rewe um die Ecke gibt es abgepackt kleine Chorizo-Würste von einem spanischen Hersteller (hab ich vor ein paar Wochen schon vorgestellt), und zwar in mild und scharf. Von denen kaufte ich eine Packung milder Würste, weil Andrea’s Rezept danach ausgerichtet war. Dort fand ich auch einen spanischen Rotwein, einen Tempranillo.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht ins Grübeln käme. Auf einem Bein kann man schlecht stehen, zweibeinig hat nur der Mensch sein Gleichgewicht, drei Beine sind unumstößlich usw. 🙂
Jedenfalls ratterte es in meinem Kopf, was ich sonst noch als Tapa dazumachen könnte.
Also ging ich um halb Fünf nochmal über die Kreuzung, um einen Wolfsbarsch zu holen, den ich eingelegt servieren wollte. Der Vater und Besitzer hat mich wieder bedient. Er hat mir freundlicherweise den Fisch filetiert (Ich kann es auch, aber nicht so schnell und gut wie er).
Im Laden daneben, dem teuren Russen, hab ich nur 4 kleine La Ratte Kartoffeln und etwas glatte Petersilie gekauft. Nur 94 Cent! Ein Rekord.
Chorizo Rotwein Zwiebeln:
Ich hab mich ziemlich an das Rezept gehalten – Scheiben Chorizo etwa 1 cm dick schneiden, langsam anbraten, mit Pimenton de la Vera würzen, Zwiebeln dazu (rote Zwiebeln bei mir), dann 175 ml Rotwein dazu (bei mir Augenmaß und zwar mit dem Tempranillo) – ich denke, meistens würde ein Rioja genommen werden, aber die Weine liegen nicht so sehr auseinander.
Das Ganze dauerte etwa 30 Minuten.
Wolfsbarsch in Sherryessig süß-sauer:
Ich fand das Rezept in einem Buch für Vorspeisen, das auch viele Tapas Rezepte hatte, und zwar für Sardinen. Ich wollte aber etwas mehr Farbe ins Spiel bringen und entschied mich dafür, den edlen Wolfsbarsch „agrodolce“ zu machen, wie Italiener sagen würden, oder eben süß-sauer.
Dazu nahm ich die 2 Filets, die mir der Fischhändler ausgelöst hatte, zog noch die restlichen Gräten und briet die Filets bei mittlerer Hitze an. Das dauerte vielleicht 8 Minuten für beide Seiten.
Vorher hatte ich die Marinade aufgekocht. 4 El Sherryessig, 175 ml Olivenöl, Streifen von 2 Karotten, 2 Zwiebeln (wieder rote), eine Knoblauchzehe, ein Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer und 2 El Zucker, die ich vorher mit dem Essig verrührt habe.
Nachdem die Filets gegart waren, legte ich sie auf einen Teller und goss die Marinade darüber. Die Empfehlung war zwar, den Fisch 24 Stunden zu beizen, aber er schmeckte nach einer knappen Stunde schon sehr gut (ich hab allerdings noch die zweite Hälfte für Morgen).
Stangenbohnen mit Pinienkernen:
Die Stangenbohnen wurden gekocht und zeitig mit kaltem Wsser abgeschreckt, um ihre schöne Farbe zu erhalten. Die Pinienkerne wurden in einer Pfanne ohne Fett angeröstet (im Original in viel Öl!) und anschliessend mit einer Paprikastaubschicht versehen. Zum Rezept gehörten auch wieder rote Zwiebeln und Knoblauch (der gehört eigentlich fast immer dazu, nicht?)
Um die Bohnen zu „finishen“ (neuenglisch), gibt man den Saft einer halben Zitrone dazu. Naja, ich empfehle zwischendurch nachzuschmecken, um es nicht zu sauer zu gestalten 🙂
Als letztes fiel mir beim teuren Russen ein, ein paar La Ratte Kartoffeln zu holen, die ich dann, nachdem sie weich waren, in Olivenöl angebraten und mit Pimenton de la Vera bestäubt habe.
Jetzt hab ich ein Haufen leckeres Zeugs hier rumstehen und kann niemanden erreichen… dumm gelaufen 🙂





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