Eigentlich wollte ich grillen. Deshalb hatte ich auch Schälrippchen geholt. Der Tag wurde aber nicht wirklich besser. Am Vormittag war ich mit Pullover und Jacke auf dem Fahrrad unterwegs, auf dem Rückweg kam die Sonne raus und es wurde ganz angenehm. Gegen 3 Uhr nachmittags bin ich nochmal los, wieder mit dem Fahrrad, und da war mir meistens kalt (als ewiger Optimist natürlich ohne Pulli).
Danach hatte ich dann keine Lust mehr im kühlen Hinterhof auszuharren, während das Feuer langsam erwacht.
Stattdessen machte ich die Ribs im Ofen, die werden auch gut.
Dazu machte ich eine Paste, um die Ribs einzupinseln, die ich so noch nicht gemacht habe:
von jeder getrockneten Chili jeweils eine in die Elektromühle geben und pulverisieren (ergibt etwa 4 El Chilipulver)
Eine kleine Zwiebel und eine Knoblauchzehe fein hacken und langsam in Öl anbraten
2 El Tomatenmark dazugeben, eine Minute mit anbraten, dann das Chilipulver einrühren
1/8l Rotwein dazugiessen und reduzieren, dann nochmal Wasser oder Bier dazugeben (knappes Achtel)
3 El Condimento Bianco
2 El Zucker
1 Tl Salz
Nach etwa 10 Minuten wird die Mischung schlammig. Von der Hitze herunterziehen.
Ich heizte den Ofen auf 200 C vor, teilte die Rippen in kleinere Einheiten und legte sie in eine Metallform, dann salzte ich sie und pinselte sie mit dem Schlamm ein.
Sie blieben 20 Minuten im Ofen, dann wendete ich sie, pinselte die andere Seite ein und gab sie weitere 20 Minuten in den Ofen, diesmal bei reduzierten 180 C.
Ich wendete sie noch zweimal, und jedesmal pinselte ich sie wieder ein.
Sie bekommen durch die Chiles einen sehr erdigen, vollmundigen Geschmack. Wenn man die Paste kalt probiert, ist sie ziemlich scharf, aber das verläuft sich, nachdem die Ribs eine Weile im Ofen waren.
Die zweiten 40 Minuten gab ich ein Päckchen Spargel in Alufolie eingewickelt mit in den Ofen. Den hatte ich vorher geschält, gesalzen und mit 2 Flocken Butter und etwas Zeste einer Bio-Orange versehen.
Der Spargel hat ganz intensiv nach Spargel, Butter und Orange geschmeckt. Viel intensiver, als wenn er gedämpft wird. Außerdem hat er so gar keine Arbeit gemacht und war auch nicht verkocht.
Dazu wollte ich ein Chutney machen. Es bot sich eines mit Rhabarber an, weil ich welchen hatte, der verbraucht werden wollte. Im Internet fand ich dann ein Rezept (alle haben wieder von einem/einer abgeschrieben- das Rezept einschliesslich der Mengenangaben gab es deutsch, als amerikanisches und als britisches Rezept. Wahrscheinlich auch noch als sonstwas, aber weiter habe ich nicht geschaut.
2 Teile Rhabarber in 1 cm Stücken
2 Teile Zucker (gleiches Gewicht wie der Rhabarber- war etwas zu süß, würde ich nächstes Mal um 15% reduzieren)
1 Teil Sultaninen (für die, die sowas hassen- man merkt sie gar nicht)
Essig (ich hatte 160 g Rhabarber, dito Zucker und 80 g Sultaninen und nahm etwa75 ml Weissweinessig)
1 Tl Salz
20 g frischer Ingwer
1 Zwiebel fein gehackt
1/2 Tl Cayenne oder eine Thai-Chili kleingehackt
1 Tl schwarzer Pfeffer (ich kaufte mir heute ein Päckchen langen Pfeffer, von dem mörserte ich drei Stück, bis ich sie pulverisiert hatte)
Alles zusammen in eine Pfanne oder einen Topf geben und bei mittelhoher Hitze einkochen. Der Rhabarber wird nach 10 Minuten weich, danach kann man den Herd ausschalten, das Chutney auskühlen lassen und dann nochmal probieren und die Würze nachjustieren.
Mein Chutney war wie gesagt ein bisschen zu süß für meinen Geschmack, also gab es noch einen Spritzer mehr Essig dazu, es war leicht scharf und hatte auch die typische Säure des Rhabarbers.
Ich hab die Ribs in das Töpfchen getunkt und bekam so den Kontrast aus der Chili-Tunke und des süß-säuerlichem Chutneys. Lecker!



Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …