St. Louis Ribs Grillkartoffel grüner Spargel Bärlauchbutter


Die Bezeichnung St. Louis Ribs bezieht sich eher auf eine Zubereitungsart bei Schweinerippchen. Mein Metzger der Wahl, Herr Zorn, und dessen Sohn, der Grill Spezialist meinen damit Spare Ribs, die noch den „Deckel“ haben, eine weitere Fleischschicht auf dem oberen Teil der Rippen. Dadurch haben sie locker die doppelte Menge Fleisch pro qcm und bieten sich eher auch der „low and slow“ Technik beim BBQ an, soll heissen indirekte Hitze, längere Grillzeit, butterweiches Ergebnis. Diese Ribs gibt es eigentlich nur bei Metzgern, die sich auf die Griller eingeschossen haben, also Spezialisten, die etwa „Dry aged“ Fleisch anbieten, also länger gereiftes Fleisch und eben auch andere „Cuts“ oder Schnitte. Hier geht es um Schnitte, oft beim Rind, die in anderen Ländern anders gesetzt werden und andere „Brat“Stücke ergeben.

Aus Frankreich gibt es das Beispiel Bavette oder auch das Onglet (Nierenzapfen), das man in Deutschland teuer bestellen muss, aus Amerika kommen jede Menge Steaks, die man hier langsam kennenlernt, wie Flank Steak, Blade Steak, Flap Steak, Tri-Tip (Bürgermeisterstück) und viele andere. Eigentlich ist es nur eine andere Art das Fleisch zu zerteilen, das dann mehr Stücke ergibt, die man kurzbraten kann.

Im amerikanischen hat die Bezeichnung St. Louis style mit dem Rub, also den Trockengewürzen mit dem die Ribs eingerieben werden und auch mit der BBQ Sauce zu tun, mit der die Ribs auf dem Grill gemopped werden. Das mopping ist die Handlung mit einem Mop, einem Gerät, das Sauce aufnehmen und auf dem Grillgut verteilen kann, immer wieder die beiden Seiten zu befeuchten und wieder dem Feuer zuzuwenden um Röststoffe zu bekommen.

Ich war ehrlich gesagt nicht so firm, alles ohne Vorlage referieren zu können, dazu gibt es zu viele verschiedene BBQ Stile. Aber man kann es im Netz leicht herausfinden. Der St. Louis Style setzt sich hauptsächlich vom Kansas City Style (beide Städte liegen im Staat Missouri) dadurch ab, daß die BBQ Sauce eine stärkere säuerliche Komponente bekommt, die durch den Zusatz von Apfelessig entsteht. Auch ist die Sauce dadurch dünner als in Kansas City, die dafür bekannt ist eine Sticky Sweet Sauce zu bevorzugen.

Also, der Rub bestand aus

3 El Paprika

1 1/2 El Senfpulver (pürierte Senfsamen)

1 1/2 Tl Knoblauchpulver

1 1/2 Tl Zwiebelpulver

1/2 Tl Koriandersamen

2 El Meersalz

6 El brauner Zucker

Die Gewürze, die nicht pulverisiert sind, kommen in meine Kaffeemühle 2 (designierte Gewürzmühle). Danach wurde das Rippchenteil von allen Seiten mit dem Rub versehen. Er kann ganz schnell wirken, wirkt aber besser, je länger er Zeit hat. Ich hatte sehr wenig Zeit 🙂

Als nächstes wird die Mopping Sauce gemacht. Sie besteht aus

2,5 Cups Ketchup

1/2 Apfelessig

1/2 Cup brauner Zucker

einige Spritzer Worcestershiresauce

und ein paar El der Rubgewürze.

Diese Rezepte sind für etwa 2 ganze Stränge Ribs gedacht. Ich hatte einen halben Strang und demnach vom Rub und der Sauce einiges übrig.

Nachdem der Grill angefeuert und schön heiss geworden war, legte ich die Ribs zwischen die beiden Körbe mit Grillgut. Zuerst nur mit dem Rub, aber nach dem ersten Wenden nach etwa 20 Minuten wurde die Seite, die jetzt nach oben kam, mit der Sauce eingepinselt. Man muss darauf achten, dass die Holzkohle oder die Briketts immer zeitig nachgefüttert werden, damit die Hitze nicht schwankt.

Nach etwa 20 Minuten legte ich eine Kartoffel in Alufolie in die direkte Hitze.

Dazwischen bereitete ich die Bärlauchbutter zu. Dafür muss man den gewaschenen Bärlauch nur sehr fein hacken und mit etwas Salz mit Butter vermischen. Die Bärlauchbutter benutzte ich bequemerweise sowohl auf Kartoffel wie auch auf den Spargeln.

Das Fleisch brauchte etwa 90 Minuten, wäre aber auch kein Problem gewesen, es länger zu grillen.

Fazit: Ich war überrascht, die Babyback Ribs bei meinem Metzger zu finden. Deshalb machte ich eine Ausnahme undkaufte den halben Strang. Normalerweise esse ich keín Schweinefleisch und keine Wurst mehr, weil ich seit ein paar Jahren Gicht bekommen habe. Ich hab es aber jetzt im Griff, kein Schub mehr seit 15 Monaten durch die Schweinefleisch/Wurstaskese. Aber hier muss es einfach einmal ist keinmal sein 🙂

Die Ribs waren sehr sehr lecker. Klar sind sie süß-säuerlich, aber das passt super zum Fleisch. Sie sind butterzart und passen sehr gut zu Kartoffel wie auch zu den Spargeln. Die Bärlauchbutter war schön rustikal und rundete das Gericht schön ab. Ich hatte davon zu viel, aber die kann ich einfrieren.

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Erstes Menü für Gaste in diesem Jahr


Es hat tatsächlich bis Anfang Juli gedauert, um Gäste (2) einladen zu können. Was lange währt…

Ich machte mir einige Gedanken, und entschied mich dann für eine Art von „Best of“ Menü, also lauter Leckerbissen, die ich gerne esse und auch serviere, in kleinen Portionen (bis auf die Hauptspeise) serviert.

Es waren 6 Gänge geplant, die habe ich auch gemacht, aber irgendwie vergaßen wir die letzten 2 Gänge abzulichten, was aber nicht so schlimm ist, weil ich als Dessert nur eine kleine und einfache Aprikosentarte anbot, und es dann noch einige sehr gute Käsestücke gab.

Amuse: Gefüllte Champignons auf Cajun Art

12 braune Champignons, Stiele entfernt und geputzt

30 g Butter

2 Frühlingszwiebel fein gehackt

glatte Petersilie

2 Knoblauchzehen

2 Scheiben kalt geräucherter Schinken in sehr kleinen Würfeln

1/2 grüne Paprika ganz fein gehackt

1 Schnapsglas Sherry

Zitronensaft

Pfeffer, Salz

Panko oder andere Semmelbrösel

Cayenne (1/2 Tl)

Parmesan zum Bestreuen

Alle Zutaten außer dem Parmesan vermischen, in die Champignons füllen, den Parmesan drüber reiben und backen. In meinem Monster Ofen war das in 5 Minuten passiert, andere Öfen werden etwas länger brauchen, weil sonst die Champignons nicht durchgegart sind – also 8 – 12 Minuten im vorgeheizten Ofen.

Meine Gäste mochten diese kleine Speise zu Anfang 🙂

  1. Gang: Pulposalat

Einen halben, schon gekochten Pulpo hatte ich im Froster. Er musste nur noch auftauen, damit ich ihn klein schneiden und marinieren könnte.

Die Zutaten:

Zitronensaft

Olivenöl

Tomaten

Selleriestange

Fenchel

Rote Zwiebel

Petersilie

Saft einer Zitrone und die gleiche Menge an Olivenöl vermischen und unter die Pulpostücke heben und eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. In der Zwischenzeit Selleriestange und Fenchelknolle in dünne Scheiben schneiden und zum Pulpo geben. Die roten Zwiebeln ebenfalls dünn schneiden und zusammen mit Petersilie und Kirschtomaten dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls einer Prise Zucker abschmecken und anrichten.

Zwischengang: Spaghetti alla puttanesca

Für 3 Personen 180 g Spaghetti abwiegen und kochen.

1 Schalotte fein

2 Zehen Knoblauch

1 Chilischote nicht zu scharf

3 Sardellenfilets

6 Kirschtomaten

1Tl Oregano (frisch ist besser)

2 Tl Kapern

1 kleine Handvoll Oliven mit Stein

Weißwein

Schalotte ohne Farbe in Olivenöl anschwitzen, dann alle anderen Zutaten dazugeben, dabei die Tomaten vierteln. Ein Achtel Weisswein dazugeben und den Deckel drauf damit die Tomaten schnell schmelzen. Darauf achten, daß immer Flüssigkeit im Topf ist. Wenn die Spaghetti fast fertig sind, etwas vom Kochwasser abnehmen und zur Sauce geben, dann Sauce und Spaghetti und Sauce vermählen. Mit Parmesan anrichten.

Schade, daß der Parmesan im Bild alles verdeckt. Sie schmeckten besser als sie aussehen 🙂

Hauptgang: Entrecote Chimichurri Lauch

Die freundliche Fleischfachverkäuferin meinte es sehr gut mit mir und meinen Gästen: Sie hatte mir 3 Steaks zwischen 310 und 330 g eingeschweißt. Ich briet sie zusammen in einer großen Edelstahlpfanne etwa 8 Minuten, wobei jede Seite zweimal in die Hitze kam. Die Steaks wurden optimal, durchweg rosa ohne Blut und sehr zart.

Dazu gab es eine Chimichurri, eine argentinische pikante Sauce mit hohem Petersilienanteil.

Chimichurri:

1 Tasse kleingehackte Petersilie, die dicht gepackt sein soll – ganz schön viel Petersilie!

3 große Knoblauchzehen

2 Frühlingszwiebeln, alles davon

3 zerkrümelte Lorbeerblätter

1/2 Tl Paprika rosenscharf

1/4 Tl Pul Biber oder Piment d’Espelette

1/3 Tasse Rotweinessig

1/3 Tasse Wasser

1/3 Tasse Olivenöl

1/4 Tl gemahlenes Cumin

1 Tl grobes Meersalz

Alles im Standmixer oder dem Zauberstab pürieren. Meins ist etwas zu fein geraten, es soll etwas stückiger sein. Anfangs ist es suppig, aber es zieht im Lauf von ein paar Stunden und entwickelt Körper. Auch mischen sich die einzelnen Komponenten geschmacklich schön, wenn sie eine Weile ziehen dürfen.

Dazu gab es Lauch, den ich in Gemüsebrühe im Ofen (und mit Alufolie abgedeckt) etwa 35 Miuten drin liess – solange, bis ein Messer ganz leicht durch ging. Dann habe ich ihn mit einem Bunsenbrenner noch abgeflämmt, aber das war nur eine Spielerei 🙂

Das Menü kam gut an und wir tagten eine ganze Weile, was mir sehr gut gefiel.