Chili con Carne Variante X


Urspünglich wollte ich ein Chili „Texas Style“ machen, was bedeutet hätte, eine Art Gulasch mit den landestypischen Gewürzen zu kochen, aber ohne die Bohnen dazuzugeben. Aber es sollte nicht sein:

Eine Packung Rindergulasch nicht! von Zorn, sondern von einer Kette, aber in Bioqualität, war 2 Tage vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums schlecht und musste entsorgt werden. Ich weiss nicht, ob die Kühlkette daran schuld war, oder vielleicht mein Kühlschrank bei den heissen Außentemperaturen schlapp gemacht hat. Jedenfalls hatte ich noch etwas gefrorenes Rinderhack (150g), und entschloss mich, es damit zu machen.

Um das Chili in die mexikanische Richtung zu würzen, holte ich meine getrockneten Chiles heraus und schnitt von dreien ein Stück ab. Diese Chiles sind zwar getrocknet, aber noch fleischig und ein wenig weich. Es handelte sich um je etwa 10 g von den Chiles Ancho (eine geräucherte Chili), Mulato und Pasilla.

Insgesamt eine fruchtig-rauchige Mischung mit einer leichten Schärfe, die ich meiner (Gewürz)Kaffeemühle pulverisierte. Der Rest der Würzung bestand aus Kreuzkümmelsamen und mexikanischem Oregano zu gleichen Teilen, und dann etwas, das ich noch nie vorher probiert habe: Hoja Santa (mexikanische Pfefferblätter) und Hoja de Aguacete (Avocadoblätter). Natürlich auch Salz und Pfeffer.

Ich müsste allerdings lügen, wenn ich behauptete, den Unterschied geschmeckt zu haben, ich muss mich da nochmal einlesen.

Die Idee mit dem texanischen Chili war Geschichte, und ich briet das aufgetaute Rinderhack an und gab anschliessend zwei weisse Zwiebeln und 3 Knoblauchzehen dazu. Anschliessend gab ich ein Glas Rotwein zum Ablöschen eine Dose Tomatenstücke dazu. Nachdem diese Mischung eine Weile geköchelt hatte, gab es eine Dose abgespülter Kidneybohnen dazu. Jetzt liess ich das Chili eine knappe Stunde ganz leicht

köcheln, um die Aromen zu verbinden.

Ich servierte es mit Wachtelei, Koriandergrün und Frühlingszwiebelgrün und ein paar Scheiben Ciabatta. Ach ja, ein wenig Cheddar war auch dabei 🙂 Es war ziemlich lecker, reichte allerdings nur für 2 Portionen – viel Aufwand, wenig Ertrag.

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Weizentortilla Rinderschmorrippe


Weiter geht es im Taco Reigen. Heute entdeckte ich zersägte Rinderrippen (mit Knochen). Das ist wohl die Entsprechung der Beef Short Ribs, die in Amerika beliebt als Füllung für Tacos sind. Im Oktober hab ich sie drüben mit meine Cousine nach mexikanischem Rezept zubereitet und einen tollen Taco Abend gehabt.

Heute wollte ich sehen, ob das bodenständigere deutsche Produkt auch taugt. Der Unterschied liegt einfach darin, dass die US Short Ribs keinen Knochen haben und vom Metzger sehr „sauber“ gemacht wurden. Bei den deutschen Rippen hat es Knochen, Fett und Häute gegeben. Aber alles kein Problem.

Die zwei Rippenstücke kamen in gesalzenes Wasser, dazu eine halbe, grob gehackte Zwiebel. Das Ganze köchelte knapp 3 Stunden auf kleinster Flamme.

Jetzt kamen die Zutaten aus dem mexikanischen Rezept zusammen:

4 Zehen Knoblauch

1 Guajillo Chili

1 Ancho Chili

1 Chipotle Chili

1 Lorbeerblatt

4 gemörserte Pimentkörner

1 El gemörserter Kreuzkümmel

1 El mexikanischen Oregano

1 Tl Thymian

Saft einer halben Limette und einer Saftorange (die Orange war meine Idee)

Nachdem die Chilis (alle getrocknet) geöffnet und die Samen entfernt wurden, nahm ich etwa 2/3 der Rinderbrühe aus dem Rippentopf und füllte damit die Gewürzmischung in der Schüssel auf und liess sie eine halbe Stunde stehen. Danach pürierte ich die Mischung im Standmixer. Von der Menge her ergab das Gemisch etwa 700 ml, aber als ich es probierte, war mir klar, dass ich nur einen geringen Teil zu Fleisch und Brühe geben könnte, weil es einfach zu stark war. Mein Kompromiss waren 3 gehäufte El des Gemischs und ein halbes Glas Rinderfond zusammen mit der restlichen Flüssigkeit am Fleisch. Das Fleisch nahm ich heraus, entfernte Fett und knorpelige Teile und zupfte es auseinander wie Pulled Beef. Dann gab ich es wieder zur gemischten Flüssigkeit und schmeckte es nochmal ab.

Danach schnitt ich ein wenig von einem Rotkohlkopf herunter, schnitt das Stück in Streifen und salzte es leicht. Jetzt noch eine halbe rote Zwiebel frisch in kleine Quader geschnitten und die Weizentortillas in einer Pfanne warm getoastet.

Vielleicht sieht man auf den Fotos auch den Unterstand – ich hatte es satt, die Tacos immer aneinander anlehnen zu müssen. Voila, frisch gekaufte Tacoständer, sehr bequem 🙂

Der Cilantro sieht deshalb trocken aus, weil er es ist. Er stammt von gestern abend, wo er ein asiatisches Gericht mit Huhn verziert hat. Hat aber noch genauso geschnmeckt.

Ich habe eigentlich auch eingelegte süßsaure Zwiebeln und auch Radieschen, aber irgendwie vergesse ich immer etwas.

Fazit: Die Mischung der Flüssigkeiten hat sehr gut geklappt, sie war tatsächlich nach dem Zusammenführen aller Zutaten kaum noch scharf aber sehr aromatisch, und so konnte ich wieder meine zweite Variante der Red Bonnet Mango Hot Sauce zum Einsatz bringen. Bisher meine besten Tacos mit Schmorfleisch!

Empanadas Salsa de Arbol Guacamole


Irgendwas ist immer. Ich hatte vor Empanadas zu machen ( a first!) und nachdem ich dieselben vorsichtshalber gegoogelt hatte, wusste ich auch nicht, was echt und was fake war.

Die meisten Rezepte für den Teig, speziell die argentinischen Rezepte, deren Schreiber behaupten, daß die Dinger in Argentinien erfunden wurden, machen einen Teig aus Mehl, weichem Pflanzenfett oder besser noch mit (Lard=Schmalz – meistens Schweineschmalz), Salz und etwas Wasser.

Nur Jamie Oliver machte einen Teig wie für eine Pastete oder Tarte, indem er Schmalz mit Butter ersetzte. Dem folgte ich, was ein Fehler war. Hier sein Rezept:

500 g Mehl, 2 Tl Backpulver, 150 g ungesalzene Butter (kalt), ausserdem genügend kaltes Wasser, um eine Bindung zu erzeugen.

In Osteuropa werden solche Taschen üblicherweise mit Hefeteig gemacht, was erstens leichter zu verarbeiten ist, und zweitens hinreissend schmeckt.

Es kann schon sein, daß es soviel Schmalz (in Argentinien vielleicht auch Rinderschmalz) gibt, daß der Gedanke an Hefe gar nicht aufkommt.

Auch hab ich sie nicht frittiert, sondern gebacken. Üblich ist das frittieren.

Der Teig war etwas schwer zu bearbeiten, obwohl ich Löffel um Löffel Wasser dazugab, um eine gewisse Elastizität zu erlangen – hier aber war ein Fehler oder eine Fehleinschätzung von Oliver’s kitchen crew: Ich musste ein ganzes Pfund Mehl für 12! Empanadas verarbeiten… Ich habe 6 Stück aus einem Fünftel des Teigs gemacht. Vielleicht sollte dort jemand neue Rezepte editieren oder redaktionell überarbeiten?

Am Ende des Tages waren sie zu trocken und auch zu fest.

Da war es direkt voraussehend, eine Salsa de Arbol und eine echte mexikanische Guacamole mit ins Rennen geschickt zu haben.

In verschiedenen mexikanischen Videos sah ich sehr kompetente Frauen mit Leichtigkeit verschiedene Salsas machen. Zu einem der Rezepte hatte ich alle Zutaten: Die Salsa de Arbol hat verschiedene Varianten, aber alle nehmen getrocknete Chiles (Serrano) und rösten sie zusammen mit einer Zwiebel, Knoblauch und Tomaten an, bis sie dunkel werden.

Also 3 getrocknete Chiles und den Rest der Zutaten anrösten, dann in den Mixer geben und gut durchmixen. Mit Salz abschmecken. Ich hatte nur eine Tomate, aber 3 Chiles. Für europäische Gewohnheiten hätte es ein Chili weniger sein können 🙂

Die Guacamole hab ich auch nach neu entdecktem mexikanischen Rezept gemacht – schmeckt anders, intensiver und besser!

Theoretisch hat man einen mexikanischen Mörder-Mörser, in dem man weiße Zwiebeln, Knoblauch, frische Chiles (auch wieder Serrano, aber frisch) und Koriandergrün (ein paar Zweige) mit Salz mörsert, bis man eine dunkelgrüne Paste hat. Die wird mit der Avocado gemischt, die man nur grob aus der Hülle entfernt und etwas zerkleinert hat. Am Ende ist der Stampf etwas gröber und sieht gut aus.

Am Ende war ich nicht ganz zufrieden -die Empanadas waren zu fest und zu trocken. Der Rest war gut.

Übrigens: Die Fülle nach Jamie Oliver (fast hätt ich’s vergessen 🙂 )

450 g Sirloin Steak (Lendensteak) in kleinen Stücken – bei mir 400 g Rinderhack

Olivenöl

2 Zehen Knoblauch

1 rote Paprika

1/2 El Pimenton de la Vera (Rauchpaprika)

1 Tl gemahlenen Kreuzkümmel

20 g schwarze Oliven mit Stein (Stein entfernen)

1 El Tomatenpüree

1/2 organischer Rindsbrühenwürfel

alles zusammen anbraten, am Schluss den Würfel oder die selbst gekochte Brühe dazugeben und langsam einkochen bis alles nur noch wenig feucht ist. Dann auskühlen lassen. Später den ruhenden Teig ausrollen und einen Unterteller benutzen, um ein genügend großes Rund herzustellen. Wichtig ist, daß der Empanada nicht zu dick ist. Er sollte nicht dicker als 2 mm sein, denn er geht durch das Backpulver noch auf.

Wenn die Teigrunden gefüllt sind, die Ränder mit Wasser benetzen und gut aneinander drücken und dann den Rand umfalten (man spricht auch von bördeln), das gibt dann ein schönes Muster und stellt sicher, daß die Empanadas nicht auslaufen. Dann mit einem verquirlten Ei bestreichen ud ausbacke, etwa 25 Minuten (einmal wenden).

Fazit: Ein Gericht, das ich beim nächsten Mal optimieren werde. In der Zwischenzeit schau ich mal, ob es in Mexico eine Tradition gibt, die Hefeteig beinhaltet 🙂

Bratwurst Spinat Käse Berglinsen


Ich hatte noch ein paar Sonderbratwürste vom Metzger Zorn in der Tiefkühltruhe. Sie waren Teil der Würste, die er zu Beginn der Bratsaison auflegte. Die Wurst hier hat das klassische Brät einer weissen Bratwurst, aber es sind auch Spinat und Käse eingearbeitet. Um ganz ehrlich zu sein, macht das geschmacklich nicht wirklich viel aus, man könnte sagen „its the thought that counts“.

Trotzdem passen da sehr gut Berglinsen als Beilage dazu. Das sie schon etwas mehr als eine halbe Stunde brauchen, bis sie weich genug zum Verzehr sind, blieb mir Zeit zu überlegen, wie ich sie anpassen könnte. Zuerst briet ich eine Schalotte und 1 Zehe Knoblauch, beide kleingehackt, an. Dann gab ich die Linsen und eine zerkleinerte Tomate für ein paar Minuten mit hinein, bevor ich Wasser etwa einen Finger höher als Linsen in den Topf gab und die Hitze auf die Hälfte reduzierte.

Ich wollte eine Senfnote in die Linsen hineinbringen, weil ich auf den Senf für die Bratwurst verzichten wollte. Ich nahm einen El Senfkörner, eine getrocknete Chilischote und einen halben Tl Kreuzkümmel und gab ihn in meine Kaffee/Gewürzmühle. Nachdem die drei Komponenten pulverisiert waren, gab ich noch etwa einen halben Tl Paprika rosenscharf dazu und gab alles zu den Linsen. Nachdem die Linsen gar waren würzte ich sie noch mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Rotweinessig. Die Gewürze ergaben ein sehr rundes Geschmacksbild, das allerdings mit der Säure des üblichen Senfs wenig zu tun hat. Trotzdem fand ich die Würze interessant und passend. Eine leichte Schärfe hatten die Linsen auch 🙂

Chicken Wings Guacamole


Gestern war ich auf dem Markt und holte mir eine Packung Hühnerflügel beim Händler meines Vertrauens. Dazu gesellte sich ein Strauss Koriandergrün, eine Avocado, Frühlingszwiebeln, Chilis und Limetten.

Für den Rub nahm ich drei verschiedene Chiles aus meiner mexikanischen Sammlung (die werden getrocknet verkauft und bieten sich an, wenn ich einen Rub selbst herstelle), etwas Paprikapulver, braunen Zucker,Kreuzkümmel, Oregano, Salz und Pfeffer. Diese Mischung gab ich in mein Kaffeemahlwerk, das ich für Gewürze reserviert habe. Nachdem es pulverisiert war, gab ich ein paar El Rapsöl drüber und verrührte es. Danach wurden die Flügel eingepinselt und im Ofen ausgebacken. Nach 20 Minuten wurden sie gewendet und auch auf der Rückseite bepinselt. Weitere 20 Minuten und sie waren fertig.

Das Guacamole mache ich gerne stückig, damit man von den einzelnen Komponenten noch etwas herausschmeckt. Manche bevorzugen eine Art Creme daraus zu machen, aber das gefällt mir nicht so gut.

Ich nahm eine perfekte Avocado, 2 Tomaten, 2 Frühlingszwiebeln, 2 Knoblauchzehen, den Saft einer Limette, 3 Prisen Salz (wirklich! bringt die Avocado richtig zur Geltung) und eine Handvoll Koriandergrün, das ich klein hackte.

Es war eigentlich ein bisschen kühl für Finger Food, aber mir hat es trotzdem geschmeckt 🙂

Black Beans Beef Chili


Es war noch eine Portion Chili in der Tiefkühltruhe, aber es sah etwas mager aus, also taute ich noch etwas Rinderhack zusätzlich auf.

Dann schaute ich nach, wann das Chili zum ersten Mal gepostet wurde.

Das Original wurde mit Rindfleischstücken gemacht, mit diesen Zutaten:

500 g Rindergulasch, in gleichen, nicht zu grossen Stücken
3 mittelgrosse Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
400 ml Kalbsbrühe
2 Thai Chiles oder eine Habanero Chile
2 Jalapeño Chiles
2 geräucherte getrocknete Chiles (Ancho, Chipotle)
1/2 Tl Zimt
1 El Kreuzkümmel
1/4 Tl Piment
2 Tl Oregano

Dazu kam, wie gesagt noch 200 g Rinderhack, scharf angebraten, und ausserdem ein richtig guter original Cheddar von meinem Affineur, Herrn Ruf. Damit wurde das Chili überbacken. Die halbe Jalapeño war zwar nicht richtig scharf, aber pikant und passte auch sehr gut zu diesem schnellen Aufwärmessen 🙂

Enchilada Salsa Pico de gallo


Nach der Bolognese vom Vorabend wollte ich sie aufbrauchen, ohne ein zu ähnliches Gericht zu machen. Wer hier schon eine Weile liest, weiss, dass ich eine Vorliebe für mexikanische, aber auch Tex-Mex Gerichte hege. Ich hab mich da auch schon etwas eingelesen (und auch eingekauft), weil es geht nicht ohne echte Chilis, auch wenn die hier fast nur getrocknet zu bekommen sind. Aber es gibt ein paar gute Internetadressen, die gute, preiswerte Ware und einen zuverlässigen Service haben.

Jedenfalls hab ich einen „Stash“ an getrockneten Chilis, von denen ich heute 3 nahm, um die Bolognese etwas zu verändern. Eine war eine Pasilla, die zweite heisst Cascabel und bei der Dritten bin ich mir nicht sicher – sie sieht wie eine Serrano aus, war aber nicht ganz so scharf.

Ich habe ein Kaffeemahlwerk nur für Gewürze, worin die Chiles gemahlen wurden. Etwa die Hälfte kam in die Bolognese, die andere wanderte in einen 1/4 l gekaufte Passata, wozu noch kleingehackter frischer Oregano und etwa ein Tl frische Kreuzkümmelsamen kamen. Die beiden Kräuter/Gewürze bilden die Grundlage des Chili-Pulvers, das man sich sonst für teuer Geld kaufen muss. Der einzige Unterschied liegt darin, dass mexikanischer Oregano noch intensiver ist, aber es lässt sich damit leben.

Die Chilis bringen eine gewisse Schärfe mit, die an sich nicht unangenehm ist, sondern ein schön warmes Mundgefühl vermittelt.

Jetzt wollte ich noch eine Pico de gallo herstellen:

Die besteht aus kleingewürfelter Tomate, Knoblauchzehe, Limettensaft, Frühlingszwiebel, Jalapeños, Koriandergrün und Salz. Man kann auch eine Avocado würfeln und einen Teil Pico de gallo hineingeben und damit eine wunderbare Guacamole herstellen. Die geht zwar auch einfacher, aber so ist sie sehr lecker.

Wenn man die Zutaten zur Pico de gallo alle kleingeschnitten hat, gibt man sie am besten für ein, zwei Umdrehungen in den Mixer, dann wird alles feuchter und passt besser zum Rest.

Ich hatte noch ein paar Weizentortillas im Froster, die taute ich auf und füllte sie mit der Bolognesemischung. Dazu gab es noch kleingeschnittenen Romanosalat, wegen des Knacks 🙂

Dann drehte ich sie zu Zigarren, gab die Salsa und danach den Cheddar Käse drüber und für 20 Minuten in den Ofen. Mir war der Käse noch nicht angebacken genug, also erhöhte ich die Temperatur kurz auf das Maximum. 7 Minuten später war ich soweit. Ich musste nur noch etwas Creme fraiche als Grundlage deponieren, meine Pico de gallo darauf geben, alles mit Koriander ausdekorieren und ein Foto machen.

Im Sommer ist der Zug zu dieser Art von Kost stärker, weil die Tomaten einfach viel besser schmecken, aber auch jetzt geht es nicht ganz ohne 🙂

BBQ Ribs Bayerischer Krautsalat


Hurra! Eine neue Variante. Letztens machte ich Ribs und hatte einen Fehler in der Reihenfolge drin. Sie schmeckten mir gar nicht, obwohl das Fleisch gut war. Heute nahm ich mir vor, vorsichtiger zu sein. Und ich nahm ein anderes Rezept und adaptierte es zusätzlich.

Aber zuerst kam der Krautsalat dran:

  • 500 g Weisskraut in feinen Streifen
  • 1 Tl Salz
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1,5 El Weissweinessig
  • 1/2 Tl Zucker
  • 1/2 Tl Kümmel
  • 1,5 El Öl

Die Weisskrautstreifen ein paar Minuten mit dem Salz massieren. 30 Minuten stehen lassen, Kraut auspressen, Wasser abschütten. Kleine Zwiebel fein wiegen, zum Kraut geben, Zucker, Weissweinessig, Kümmel und Öl vermischen und ebenfalls unterheben. Ich habe den Kümmel vorher noch in einem Mörser ange „crushed“, um das Aroma noch intensiver zu machen. Den Krautsalat sollte man dann noch eine knappe Stunde ziehen lassen.

Ich stellte einen Rub aus Kreuzkümmel Samen (gemörsert), Paprikapulver edelsüss, Jalapeño-Chipotle Pulver und gefriergetrocknetem Knoblauch her und mischte ihn mit normalem Salz, um die Rippen damit einzureiben.

Für die BBQ Sauce verwendete ich:

  • 1 fein gehackte und mit Salz verriebene Knoblauchzehe
  • 100 g Ketchup
  • 25 ml Sojasauce
  • 3 El Weissweinessig
  • 50 g Honig
  • 1/2 Tl frischer fein gehackter Ingwer

Ich legte die Rippchen mit dem Rub bei 150 C in den Ofen, etwa 20 Minuten auf der einen Seite. Die andere Seite brauchte dann nur noch die Hälfte der Zeit. Ich wollte sie knusprig haben, bevor ich sie mir der BBQ Sauce einpinselte. Das hat dieses Mal sehr gut geklappt. Nach weiteren 7 Minuten drehte ich sie heum, pinselte nochmal und nahm sie anschliessend heraus. Zart, saftig und durch die Sauce sehr aromatisch. Lecker.

Chili Salat Bohnen Cheddar Cilantro Saure Sahne


Eigentlich sieht man auf den Fotos nicht wirklich um was es sich dreht. Es ist ein Meer von Grün auf das man blickt. Das aber ist die Beilage, die den Geschmack und das Mundgefühl nochmals steigert.

Aber von vorne. Ich wollte wieder einmal ein Chili machen und hatte mir vorgenommen ein texanisches Chili, also ohne Bohnen, nur mit Rindfleisch und Chiles zu kochen. Ich brauchte eine kleine Weile, bis ich ein einigermassen authentisches Rezept fand und begann alles vorzubereiten.

Ein solches Chili ist an sich nicht schwierig, die Herausforderung besteht darin die Chiles (frische und getrocknete) zu finden oder zu besorgen und die Gewürzmischung abzustimmen.

Danach ist ein texanisches Chili in der Zubereitung dem eines Gulaschs sehr ähnlich.

Es gibt ein paar vorgeformte Meinungen, denen ich hier vielleicht entgegentreten kann:

Ein texanisches Chili ist ein besonderes Chili, weil Texaner der Meinung sind, sie hätten es erfunden und es sich von anderen Chilis in den USA unterscheidet. Jedenfalls waren sie die Schnellsten, das Patent als Erste anzumelden 🙂

Ein texanisches Chili besteht aus Chiles und Rindfleichstücken wie Gulasch, nicht aus Hack. Dazu kommen Zwiebeln und Knoblauch und je nach Familie verschiedene frische wie getrocknete Chiles. Es wird auch Wert gelegt auf geräucherte Chiles (Chipotle), wie auch auf welche mit einem fruchtigen Charakter (Habanero).

Ein Chili wirkt anfangs sehr scharf, es wird aber mit der Zeit milder, man kann es natürlich auch mit einer Menge verschiedener Toppings oder Beilagen servieren, die die Schärfe etwas abmildern.

Mein Chili zum Beispiel hatte erst keine Bohnen, aber ich wollte die beträchtliche Schärfe mildern und gab doch noch eine Dose Black Beans, also schwarze Bohnen dazu (statt der üblichen Kidney Bohnen, weil sie knackiger und kleiner sind).

Dann gab es einen knackigen Salat als Grundlage, eine Mischung aus Eisberg und Romano, den ich in Streifen schnitt, wusch, trocknete und auf dem Boden des Tellers ausbreitete. Dann 2 Kellen Chili und Cheddar. Den Teller stellte ich 7 Minuten bei Oberhitze in den Ofen, um den Käse etwas anzurösten. Danach gab ich etwas saure Sahne an die Bohnen und mischte das durch und gab eine kleine Handvoll Koriandergrün darüber.

Fertig! Es hat super geschmeckt. Das Fleisch hatte 2 Stunden bei kleiner Flamme Zeit, weich zu werden und die Gewürze genügend Zeit, einzuziehen. Salat gab den Crunch und das Cilantro den unvergleichlichen Geschmack, den die andere Welthälfte hasst. Aber so isses 🙂

  • 500 g Rindergulasch, in gleichen, nicht zu grossen Stücken
  • 3 mittelgrosse Zwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • 400 ml Kalbsbrühe
  • 2 Thai Chiles oder eine Habanero Chile
  • 2 Jalapeño Chiles
  • 2 geräucherte getrocknete Chiles (Ancho, Chipotle)
  • 1/2 Tl Zimt
  • 1 El Kreuzkümmel
  • 1/4 Tl Piment
  • 2 Tl Oregano

Ich habe ein Kaffeemahlwerk speziell für Gewürze. Da ich gerne Gewürze in ihrer ursprünglichen Form benutze (als Beeren, etc.) kann ich meine Pulvermischung frisch herstellen.

Chili Lettuce Cilantro Sour Cream

Hüftsteak Rohkostsalate


Auf dem Weg nachhause hielt ich bei Metzger Zorn, einfach nur, um zu schauen was dieses Wochenende angeboten wird. Der Hintergedanke war, daß am Sonntag 20 C erreicht werden sollen, und der Grill draussen auf seinen zweiten Einsatz wartet. Dann ist der Montag ja auch noch Feiertag, da kann man am Sonntag schon etwas Zeit draussen verbringen 🙂

Heute hatte ich mit der netten Fleischfachverkäuferin ein nettes Gespräch. Sie zeigte auf den vor 4 Monaten eingerichteten Bereich für das dry-aging (im Prinzip eine Kühlkammer von den Ausmassen eines großen Kühlschranks, mit Glasfront, um den Fleischstücken beim Reifen zuschauen zu können 🙂  ). Daneben ist attraktiv eine Ablage, die gestaltet ist wie eine Frühstücksplatte an einer Kochinsel. Hierauf stand ein Keramik-Grill (Hersteller vergessen), den der Chef nach Besuch eines Seminars=Verkaufsveranstaltung als Ausstellungsobjekt in den Verkaufsraum gestellt hat. Natürlich war das schöne Teil mit allen Accessoires herausgeputzt, einschliesslich teurer Kräuter usw.

Ich fragte sie, was der Grill denn Besonderes könne, worauf sie erst 10 Sekunden innehielt, und dann aber die Vorzüge pries: Temperatur zwischen 70 und 400 C!,  durch die Keramik ein kühleres Äusseres als bei einem Metall-Grill, und eine Pizzasteinplatte, deren Ergebnis sie vollends überzeugt hatte. Der Preis liegt bei etwa €700 und gilt für diesen kleinsten der 3 Grills des Unternehmens.

Ein stolzer Preis, wie ich finde, für eine Auflagefläche von 40 cm Durchmesser, die höchstens für 4 Leute gleichzeitig reicht.

Allerdings erkundigte ich mich letztes Jahr auch bei einem Mitarbeiter, der im Nebenjob auf Messen hochwertige Grills von Rösle vertrieb. Diese sind preislich auf dem Niveau von Weber-Grills, geben aber nach obenhin richtig Gas: Die fest zu installierenden Groß-Grills, die für Profi-Restauration gedacht sind, kosten über €5,000.

Aber genug über Grills, ich habe einen preiswerten für €60, und der macht seine Sache auch gut.

Was den Sonntag angeht, hab ich mich noch nicht festgelegt, aber heute nahm ich auf Empfehlung der Mitarbeiterin ein Hüftsteak vom Simmentaler Rind mit. Es hatte genau 200 g und wurde in der Pfanne zubereitet. Allerdings hab ich heute einmal den Aufwand betrieben, der zur klassischen Küche beim Fleisch kurzbraten dazugehört, nämlich das Fleisch erst in Öl anzubraten, dann ein Stück Butter dazuzugeben und die ganze Zeit die Butter-Öl Mischung  mit einem Löffel über das Fleisch zu giessen damit die Oberfläche nicht austrocknet und heiß bleibt.

Das Ergebnis war ein Steak, das „rare“ aus der Pfanne kam und 10 Minuten ruhen durfte, aber keinen Saft verlor. Es war butterzart!

Die Salate, zu denen ich mich entschloß. begannen als Convenience-Ware im örtlichen REWE. Ich hatte ehrlich gesagt keine Idee, was ich zu dem Steak machen wollte, aber es sollten keine KH sein.

Da kamen mir die 3 Gemüsesorten gerade recht.

Für alle drei gab es Salz/Zucker/ Condimento Bianco (2 El) und ein bißchen Olivenöl.

Der Karottensalat bekam ein1/4 Tl Selleriesamen und 1/4 Tl gemörserte Koriandersamen. Und ein kleines Stückchen in kleine Würfel geschnittene eingelegte Jalapeno, die ziemlich scharf war, die aber so nur alles etwas pikanter machte.

Der Rotkrautsalat wurde mit gemörserten Kreuzkümmelsamen gewürzt. Die Menge war die gleiche.

Der Weisskohlsalat bekam einen halben Tl Kümmel, den ich auch nochmal im Mörser angestossen habe. Diese Kombination ist sehr klassisch und regte schon vom Geruch her die Papillen an 🙂

 

Zusammen angerichtet fand ich es sehr zurückgenommen, geschmeckt hat es super!