Tagliatelle Gamberi Erbsen Saubohnen Fenchel


Was für ein Tag! Morgens mußte ich auf’s Fundamt, man hatte ganz wichtige Dokumente, die ich vor 10 Tagen verloren hatte, gefunden und mich benachrichtigt. Das blaue Auge war klein (das Amt nimmt 2,50 Euro Bearbeitungsgebühr).

Ich bekam die Adresse des Finders und werde ihm zum Dank etwas schicken 🙂

Später dann rief ich beim Passamt (US) an, weil der bis Mitte des Jahres erneuert werden muß. Aber es ist nicht so einfach wie vor 10 Jahren noch. Aber ich bekomm das hin, es ist gottseidank noch ein bisschen Zeit.

Ja und dann saß ich da und bekam die Eingebung, eine Art Lasagne mit Meeresfrüchten und frischem Gemüse zu machen. Ich schaute bei Robert (lamiacucina) nach. Der hat für mein Dafürhalten die besten Rezepte für alle möglichen Pastavarianten.

Ich suchte mir ein Rezept aus und warf die Küchenmaschine an, knetete den Teig und wickelte ihn in Folie.

Dann kamen mir Zweifel. Ich dachte auch an den kommenden Ostersonntag und an ein Zwischengericht, das traditionell Pasta ist (ich denke an Ravioli). Wobei es da auch immer den Esser S. gibt, der keine Pasta essen kann (Kindheitstauma).

Dann fiel mir ein, daß ich für Ravioli einen anderen Teig brauchen werde.

Außerdem sah ich, daß die Sahnesauce vielleicht fehl am Platz wäre.

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen 🙂

Eine Tomatensauce, aus echten, frischen Tomaten, mit Safran und Pernod.

Jetzt ging ich zum italienischen Fischhändler und holte mir 4 wunderschöne dicke Gamberi.

Beim teuren Russen nebenan brachte ich ihn erst in Verlegenheit, indem ich nach sizilianischem wilden Fenchel (nachzulesen bei Marcella Hazan) fragte. Den hatte er nicht da, ich weiß nicht, wo es den gibt, es sei denn man pflückt den selber.

Er heulte mir vor, daß er einmal Fenchel für eine Kundin besorgt hatte, die noch das ganze Fenchelgrün hatten. Den Rest der Charge konnte er noch nicht mal verschenken…

Ich denke, es kaufen zuwenig Italiener bei ihm ein – ist ’ne Preisfrage 🙂

Dann nahm ich trotzdem einen Fenchel mit, der wenigstens ein bisschen Grün obenrum hatte.

Zu den Komponenten:

10 Kirsch-oder Datteltomaten guter Qualität, halbiert

1 Knoblauchzehe, fein gehackt

1 Schalotte, fein gehackt

1/2 Döschen Safranfäden

In Olivenöl anbraten, mit einem Schluck Weisswein ablöschen, mit Deckel und reduzierter Hitze weich dünsten, reduzieren.

Die Gamberi putzen, entdarmen, die Köpfe scharf anbraten, mit Pernod ablöschen, etwas reduzieren, durch ein Sieb zu dem Tomatensud passieren.

Karkassen wegwerfen, Sud nochmal reduzieren, dann durch ein Sieb passieren und mit einem Löffel alle Teil so gut wie es geht durchdrücken.

 

Saubohnen schälen, 4 Minuten blanchieren, palen.

Erbsen palen, 4 Minuten kochen, Prise Salz, Prise Zucker

Fenchel scharf in Olivenöl anbraten, leicht salzen, entfetten

 

Tagliatelle nach Packung zubereiten, Sauce auf den Teller geben, dann die Pasta

die wiedererwärmten Gemüse drapieren und die mit Knoblauch scharf angebratenen Gamberi (wieder mit einem kleinen Schluck Pernod abgelöscht) dazu

ganz am Schluss das kleingehackte Fenchelgrün drüber und fertig.

 

Fazit: Erstens ist eine selbstgemachte Tomatensauce auch ohne Hilfsmittel (Zucker, Tomatenmark) was tolles – es reicht wirklich Schalotte, Knoblauch und Salz.

Die Zugabe der halben Dose Safran war kriegsentscheidend – ich dachte sofort an Bouillabaise. Dazu noch den Pernod – super!

Pernod und Meeresfrüchte passt, weil der Pernod die natürlichen Süßelemente von Meeresfrüchten unterstützt.

Fenchel und Fenchelgrün tun ihr Übriges.

Erbsen und Saubohnen haben nicht nur Saison, sondern passen genau in das Klangbild.

Ich war sehr zufrieden. Den Pastateig gibt es für etwas anderes 🙂

 

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