Hier ist ein Bild zu sehen, das mit einer Mischtechnik entstanden ist. Es gibt einen ersten Farbauftrag mit Aquarellfarben, dann gesellen sich Acrylfarben und Bleistift dazu.
Entstanden ist es wie einige andere auch einfach durch malen ohne sich viele Gedanken zu machen.
So ist zuerst der dunkle Hintergrund und das blaugrüne Meer entstanden. Später kam, quasi als Akzent die Gischt dazu, dann der Blitz und schliesslich das Licht.
Danach war der Moment gekommen zu überlegen wie weiter verfahren? Durch Assoziationen zu Erinnerungen verschiedener Art (zum Beispiel literarischer Art) kam ich auf die Gestalt des Hundes. Das wiederum setzte ich auf eine Art um, die ich schon früh gelernt hatte – indem ich eine Figur auf einen Karton aufmalte, die Figur ausschnitt und die Farbe anschliessend durch die Form auf den Untergrund tupfte. Das Klischee erlaubte mir, die andere Seite zu benutzen und so ein spiegelverkehrtes Abbild zu erschaffen. Den Bilderrahmen malte ich dazu, um einen Rest Geborgenheit und Heimstatt in einer sonst von der Natur gebeutelten Außenwelt anzudeuten.
Das Motiv der Hunde, die in die eine Richtung stehen, und dem Leithund, der in die andere Richtung schaut, hab ich vor vielen Jahren auf einer Frankreichreise durchs Perigord mit meinem Freund H. gesehen.
Man müsste ihn fragen, wo genau das war, aber es war ein Felsvorsprung, tief genug um einer Gruppe von Halbnomaden vor 13.000 Jahren einen Unterschlupf vor dem Wetter zu gewähren. Und so sind 2000 Jahre lang immer wieder Gruppen an diesem Vorsprung vorbeigekommen und haben (sie hatten vielleicht im Winter nichts besseres zu tun) eine Gruppe von Pferden im Halbrelief in Echtgröße (1,50m hoch) ausgehauen (keine Ahnung wie: Faustkeile?) Jedenfalls waren das nach meiner Erinnerung 6 Pferde, die nach links schauten und ein siebtes stand links und schaute nach rechts. Es war klar, daß er der Leithengst war. Die Reliefarbeit war so tief. daß man die Pferde gut erkennen konnte, sie standen hintereinander und überlappten sich.
Ich weiss noch, daß wir es kaum glauben konnten, daß sich Menschen 2000 Jahre immer wieder an einem Ort trafen, um eine einmal angefangene Arbeit zu Ende zu bringen. Welch eine mächtige kollektive, mündlich weitergegebene Erinnerung muß da am Werk gewesen sein.
Aber zurück zum Bild. Ich habe keine absichtliche surreale oder sonst irgend geartete Absicht mit den Elementen in diesem Bild verfolgt, aber am Ende gefiel es mir, und ich habe es damals oft angeschaut.
Ich finde, es ist wieder eines der Bilder, die geeignet sind, Erinnerungen nach oben zu fördern, gerade weil es sich der Rationalität verweigert und unpassende Elemente verbindet.
Die Arbeit ist auf einer Ölpappe gemalt worden. Aquarell, Acryl und Bleistift kamen zum Einsatz. Entstehungsjahr war 1990.
Das ist Kunst, danke!
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Danke für das große Lob!
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Das Pferderelief ist zu sehen am Abri du Cap Blanc (https://www.google.de/search?q=abri+du+cap+blanc+dordogne&client=firefox-b&tbm=isch&imgil=DJsnE_RO2EQGgM%253BAAAAAAAAAAABAM%253Bhttps%25253A%25252F%25252Farchaeology-travel.com%25252Ffrance%25252Fabri-du-cap-blanc%25252F&source=iu&pf=m&fir=DJsnE_RO2EQGgM%252CAAAAAAAAAAABAM%252C_&usg=__73Ez3dIo38fLPWQfXQNejcgR-S8%3D&sa=X&ved=0ahUKEwifqrPG4LDVAhVHI8AKHRUsA_EQuqIBCI0BMA4&biw=1600&bih=759#imgrc=XMZLOmZ7VuMmZM). Leider geben die Fotos nicht annähernd die Faszination des Reliefs in Originalgröße wieder.
Beim Leader of the Pack Bild befremdet der Rahmen etwas, weil er eine ungewohnt surrealistische Note verleiht…
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