Flusskrebsküchlein Avocadomayonnaise Spargel Knoblauch


Im Laden sah ich ein Päckchen Flusskrebse. Frisch mag ich sie sehr, aber frisch hab ich sie das letzte Mal in Estland gegessen, ein Geschenk eines Nachbarn, der sie aus einem Bach geholt hatte. Die hier sind aus China. Trotzdem hat es mich interessiert, damit etwas zu machen, das mir schon lange im Kopf herumschwirrt.

Meine Mutter liebte (kommerziell gekaufte und tiefgefrorene) Crabcakes. Crabcakes sind Küchlein, die mit Krebsfleisch gemacht werden und nicht mit Flusskrebsfleisch, aber die Süße des Fleischs haben beide gemeinsam. Ich wurde von ihr angesteckt, bekam aber selten einen Krebsburger ab, weil es eine Art „Privat“genuss ihrerseits war.

Aber aus der Zeit nahm ich mit, daß Meeresfrüchte, speziell Krebse, Hummer und Langusten wunderbare Meeresbewohner sind, die ein unvergleichlich süßes Fleisch besitzen.

Für die Crayfish (Crawfish) Patties (Flusskrebsküchlein) hab ich 3 kleine Kartoffeln gar gekocht, leicht abkühlen lassen, durch eine Spätzlepresse gedrückt, dann mit 100 g fein gehacktem Flusskrebsfleisch, einer Schalotte auch fein gewürfelt, Salz und Pfeffer, je einem 1/8 Tl Senfsaat und Selleriesamen (zusammen gemörsert) und einem 1/2 Tl Za’atar vermischt. Dazu kam ein Ei. Danach hab ich die Masse vermischt und festgestellt, daß sie zu feucht war. Also wurden Knödelbrotwürfel zerkleinert und unter die Masse gemischt, bis sie trocken genug war, daraus Küchlein zu formen.

Die wiederum wurden mit weiteren Bröseln paniert. Es gab übrigens 3 Küchlein, was ich für sehr ergiebig halte, wenn man von den 100 g Flusskrebsen ausgeht.

Das Würzen der Masse war übrigens dem Nachlesen eines Rezepts für Krebsküchlein geschuldet, das ich im „Joy of Cooking“ fand (ich hab es schon erwähnt), dem wahrscheinlich wichtigsten amerikanischen Kochbuch, das einige Jahre vor Julia Child’s Büchern auf den Markt kam und heute in 3. Generation von der Familie Rombauer verwaltet wird.

Dort gab es die Anweisung „… nehmen sie entweder Selleriesamen, ODER Zwiebelsaft ODER Schnittlauch…“. Das hab ich beherzigt, bis auf das ODER, und hatte eben noch andere Ideen.

 

Die Spargel hab ich im unteren Drittel geschält, dann zuerst angebraten (auf dem Foto sieht man auch die Abschnitte, die ich wegschneiden musste, damit der Spargel in die Pfanne passt), und mit Wasser abgelöscht – 1 Tasse- als die weggedampft war, war der Spargel gar und bekam noch Salz, Limette und feingehackten Knoblauch zum Schwenken dazu.

Die Avocadomayonnaise hab ich mir -Schande- auch leicht gemacht. Eine frische Avocado, halbiert, von der Schale befreit, in kleine Würfel zerlegt, mit der Gabel zerdrückt, mit Salz und Limettensaft und Pfeffer abgeschmeckt, wurde mit 1 guten EL Mayo aus der Tube (Asche über mein Haupt!) vermischt. Ich hätte sie auch selber machen können, ABER ich hatte eine Tube da, weil ich letzte Woche einer Sandwich-Versuchung nachgegeben habe (BLT).

Jedenfalls war die Mischung Avocado und Mayo ziemlich toll und ich würde es wieder tun, das nächste Mal vielleicht noch mit Cilantro!

Das Küchlein war durch den hohen Füllstoffanteil recht mild, aber die Flusskrebse kamen prima durch und wurden durch die Mayo verstärkt. Der Spargel verschlankte das Gericht und brachte es in Balance (schön gesagt, gell? 😉  )

Für ein paar Mark fuffzich ist das hier etwas, das man nicht jeden Tag isst. Wer aber in der Nähe einen portugiesischen Laden hat, kann sich ein Stück Stockfisch holen und wässern (Bacalhao-Kabeljau) und dann auch so oder ähnlich verarbeiten. Kommt auch ziemlich gut!

 

Flusskrebsküchlein Avocadomayonnaise Spargel Knoblauch1

 

Flusskrebsküchlein Avocadomayonnaise Spargel Knoblauch2

 

Flusskrebsküchlein Avocadomayonnaise Spargel Knoblauch3

2 Kommentare zu “Flusskrebsküchlein Avocadomayonnaise Spargel Knoblauch

  1. bag sagt:

    Neid. Das hätte das auch gern gegessen. Und es sieht auch toll aus.

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