Der geneigte Leser wird jetzt bestimmt aufschrecken und sagen, das hab ich hier mindestens schon dreimal gelesen. Stimmt.
Nur ist es das erste Rezept der Puttanesca-Varianten, das Pecorino statt Pamesan abbekommt.
Die Oliven (Manzanilla) waren allerdings nicht optimal, soll heissen vom Markt, mit Stein, sondern aus dem Glas, ohne Stein, schmeckten aber trotzdem ganz annehmbar.
Ich hab schon ein paarmal mein Einkaufsumfeld erwähnt. Normalerweise hol ich italienischen Hartkäse an der Theke des italienischen Supermarkts am Pfälzer Platz, der ist nicht weiter als 200m entfernt. Da gibt es auch sehr dünn aufgeschnittene Salami- und Schinkenspezialitäten für kleines Geld.
Aber mein italienischer Fischhändler auf der anderen Kreuzungsseite hat nicht nur Fisch, sondern eine kleine Auswahl an Hartkäsen, Schinken, Weinen, und sogar ein paar gefüllte Ravioli, Trianguli, und andere mehr. Außerdem gibt es Pasta, Kapern, Alici und Oliven.
Dort sah ich ein eingeschweisstes Stück Pecorino und fragte nach dem Reifegrad und wie lange das Stück haltbar sei. Die Antwort war befriedigend. Zuhause angekommen, stellte ich fest, daß das Stück ein bißchen jünger war als ein anderes Stück, das ich früher von der anderen Theke geholt hatte und das sehr nach Parmesan schmeckte (je trockener und älter, desto ähnlicher).
Jedenfalls hab ich meine Penne heute auf die übliche Art gemacht – Knoblauch und 2 Sardellen anschwitzen in Olivenöl, bis die Sardellen zerfallen sind, 5 Kirschtomaten geviertelt dazu, einen Schluck Weißwein hinterher, Deckel drauf, zerfallen lassen. Chili mörsern (ich nehm immer eine kleine Thai- oder Bird’s Eye Chili) und dazugeben, 1 El Kapern (ich hab dieses Mal in Salz eingelegte Kapern vorher gewässert und abgespült), etwa 10 Oliven zugeben und soweit einkochen, daß die Tomaten ganz zerfallen sind. Ich drück meistens mit dem Holzlöffel noch drauf rum, die Häute lass ich übrigens drin, sonst wird es zu fein. Die Flüssigkeit lief zweimal Gefahr, zu konzentriert zu werden, was ich sogleich mit einem El Nudelwasser konterkarierte.
Der Clou aber war, nach langer Penne-Garzeit und dem Mischen der Sauce mit den Pasta die Zugabe des Pecorino. Beim Reiben merkte ich, daß er noch weniger fest war, und das sah man auch gleich an seinem Verhalten – anstatt spröd über den Penne zu liegen, schmiegte er sich an die Pasta und umschmolz sie ( wenn das ein Wort sein sollte 🙂 )
Beim Geniessen zeigte sich seine Schafnatur von der besten Seite, und ich konnte dem bekannten und beliebten Gericht eine neue Seite abgewinnen.
Darf ich bitte, bitte zum Essen kommen? !
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Aber sehr gerne doch!
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