Der kreative Entscheidungsprozeß bei der Menü- oder Speisenfindung ist einer, den ich nur sehr schwer wiedergeben kann.
Heute zum Beispiel dachte ich zuerst darüber nach, ob ich Pasta (Arrabiata) machen sollte, aber dann hätte ich nichts posten wollen, weil ich das schon ein oder zweimal gezeigt habe.
Dann dachte ich, ich könnte eines meiner vielen rohen oder schon gekochten Sachen auftauen, aber da kam auch keine rechte Lust auf. Dann war ich in einem Laden, da gab es gefrorene Barbarie-Entenbrüste (von Weibchen, also etwa bei 300 g), und da hat es dann Klick! gemacht. Zuerst sah ich den Rotkohl im Froster, dann fiel mir ein, daß ich das auch schon einige Male gezeigt habe, dann wurde mir asiatisch, bis mir einfiel, daß ich dafür die Gemüse, Ingwer, usw. nicht Zuhause hatte, bis ich dann von orientalischen Karotten und einem mittelöstlichen Reis fantasierte 🙂
Die Ente hab ich in lauwarmem Wasser aufgetaut. Einen Basmati-Reis hab ich auf die übliche Art gemacht. Die Karotten wurden geschält, in schräge Scheiben geschnitten und mit Prisen von Salz und Zucker geköchelt. Am Ende der Garzeit gab es eine Gewürzmischung aus der Mühle (von Aldi vom letzten Jahr: Orientalische Gewürzmischung mit Orangen), das aus Koriander, schwarzem Pfeffer, Fenchel, Cumin, Tomatenflocken, Ingwer, Knoblauch, Orangenöl, und Paprika besteht, und eine Flocke Butter.
Die Ente bekam eine rautenförmig eingeritzte Haut und wurde nach dem salzen und pfeffern auf der Hautseite etwa 8 Minuten auf mittlerer Hitze angebraten, dann für 5 Minuten bei 180 C in den Ofen. Es war fast schon zu lange. Sie wurde dann in Alufolie eingewickelt und noch 5 Minuten in den offenen Ofen gegeben, um zu ruhen.
Von der Pfanne, in der ich die Ente angebraten hatte, hab ich das Fett abgeschüttet, aber dann einen Balsamicoessig dazugegeben, um die Pfanne zu deglacieren (die kleinen aromatischen Fleischstückchen und den Geschmack abzulösen), dann ein Achtel Rotwein dazu, das einkochen und mit Salz und Pfeffer abzuschmecken. Dazu kam der Fleischsaft der Ente, nachdem sie aus der Folie gepackt wurde, und dann nochmal, nachdem ich sie in dünne Scheiben geschnitten habe. Sie hat echt gut geschmeckt.
Der Reis wurde noch mit Cranberrystückchen und gerösteten Walnuß-Stückchen (frisch aus der Pfalz) gepimpt und erinnerte ein bißchen an persischen Reis, auch wenn der traditionell mit Safran gemacht wird.
Auf alle Fälle hat es als Montagsessen gepasst, UND morgen gibt es mittags die andere Hälfte!
Ich kenne das Problem wenn man nicht weiss was man essen soll, oder worauf man Lust hat, aber ich finde du hast dein Problem hier sehr gut gelöst. Wenn mir jemand das kochen würde heute abend, würde ich sofort zugreifen. 😉
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Danke! Es kam tatsächlich orientalisch daher (oder vielleicht Crossover?) 🙂
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